Zum Abschluss der Englischen Woche setzte es für den FC-Astoria Walldorf im Derby gegen die TSG Hoffenheim II eine deftige 2:5-Niederlage. Die 400 Zuschauer im Walldorfer Dietmar-Hopp-Sportpark bekamen dabei zwei grundverschiedene Halbzeiten zu sehen, der FCA führte bis zur Pause, Hoffe „zwo“ schoss alle fünf Tore in zweiten Durchgang.
Walldorfs Cheftrainer Matthias Born setzte erneut auf Rotation und brachte im dritten Pflichtspiel binnen acht Tage mit Patrice Kabuya, Janis Hanek, Dennis De Sousa und Christoph Becker vier neue Kräfte für die Startelf, dafür mussten zunächst Andreas Schön, Tim Fahrenholz, Jonas Weik und Marco Manduzio weichen.
Die Intensität war von Anfang an hoch, der FCA war griffig in den Zweikämpfen und machte über die beiden Außenbahnen mit De Sousa und Kabuya zunächst mächtig Dampf. Folgerichtig ging man in der 18. Minute in Führung, auf Zuspiel von Kabuya markierte De Sousa sehenswert per Hacke die 1:0-Führung. Danach kam Hoffenheim besser in die Partie und schnürte den FCA regelrecht in deren Hälfte ein. Die besseren Torchancen hatte aber weiterhin Walldorf, nach einem Ballverlust im Spielaufbau der Bundesligareserve setzte Morris Nag Niklas Antlitz in Szene, der mit seinem Abschluss aus 16m halbrechter Position an TSG-Keeper Philipp scheiterte (34.). Mit dem Pausenpfiff erspielte sich Hoffe die erste gute Torgelegenheit, aber Paul Lawall war bei einem Schuss von Profi-Leihgabe Brenet zur Stelle (45.).
Nach dem Seitenwechsel erhöhte Hoffenheim den Druck und bekam nach wenigen Minuten einen Foulelfmeter zugesprochen, Toptorjäger Proschwitz nahm sich der Sache an und verwandelte sicher durch die Mitte den 1:1-Ausgeich (53.). In den folgenden zehn Spielminuten konnte der FCA die Partie noch ausgeglichen gestalten, Antlitz zielte nach einer Hereingabe von Nico Hillenbrand knapp drüber (60.). Auf der Gegenseite klingelte es dann wenig später erneut, wieder war es Proschwitz, der die 2:1-Führung aus Sicht der Kraichgauer markierte (65.). Walldorf suchte im Anschluss nach der direkten Antwort, der kurz zuvor eingewechselte Schön zwang Philipp zu einer Glanzparade (68.). Besser machten es die Gäste, nach einem langen Pass war Zeller durchgebrochen, der eiskalt vor Lawall blieb und zum vorentscheidenden 3:1 einschob (72.). Der Treffer zeigte Wirkung, kurz darauf schnürte Proschwitz seinen Hattrick zum 4:1 (75.), sein mittlerweile zwölfter Saisontreffer. Fulminant besorgte Schön den 2:4-Anschlusstreffer fünf Minuten vor Spielende. Ein Comeback schaffte der FCA im Derby jedoch nicht mehr, viel mehr sorgte Hoffenheims Ludwig in der Nachspielzeit mit dem 5:2 für den Schlusspunkt in diesem torreichen Derby.
Stimmen zum Spiel:
Kai Herdling, Trainer TSG Hoffenheim II: „Wir sind über das Ergebnis sehr glücklich. Wir haben heute zwei verschiedene Halbzeiten gesehen, meine Mannschaft war im ersten Durchgang zu träge, wir haben zu viele Konter gefangen. In der Halbzeit war ich ein bisschen lauter und deutlicher, scheinbar hat der Coach da Recht gehabt.“
Matthias Born: „Es war eine bittere Heimniederlage, wenn man zuhause fünf Tore bekommt. Wir waren eigentlich gut im Spiel und sind verdient 1:0 in Führung gegangen. Danach sind wir zu passiv geworden und haben die Führung in die Halbzeit gerettet. Nachdem 1:1, dem Elfmeter gegen uns, hat man das Gefühl gehabt, dass keiner mehr daran glaubt dieses Spiel noch zu gewinnen bzw. einen Punkt mitzunehmen. Die Gegentore sind dann zu einfach gefallen, unter dem Strich ist ein verdienter Sieg für Hoffenheim.“
Nico Hillenbrand: „Wir sind gut ins Spiel reingekommen und haben das 1:0 gemacht. Danach hat Hoffenheim mehr Druck gemacht, wir haben bis zur Pause noch vereinzelt Nadelstiche setzen können. In der zweiten Halbzeit haben wir zu einfache Gegentore kassiert, da wir als gesamte Mannschaft nicht gut verteidigt haben. Jetzt gilt es den Schalter wieder umzulegen, nach vorne zu schauen und in Kassel einen Dreier zu holen.“
Ausblick:
Mit zwei Punkten geht man aus dieser Englischen Woche heraus, in der Tabelle der Regionalliga Südwest ist die Born-Elf bis auf Platz 17 abgerutscht. Jetzt heißt es Wunden lecken und sich wieder aufrichten, am nächsten Samstag (9. Oktober) steht ein wichtiges Duell gegen einen Tabellennachbarn auf dem Programm, es geht auswärts zum KSV Hessen Kassel, Anpfiff im Auestadion ist um 14 Uhr.
Tore: 1:0 (17.) De Sousa, 1:1 (53./FE) Proschwitz, 1:2 (64.) Proschwitz, 1:3 (71.) Zeller, 1:4 (74.) Proschwitz, 2:4 (85.) Schön, 2:5 (90.+2) Ludwig
FC-Astoria Walldorf: Lawall – Goß, Stich, Müller (77. Hauk), Becker (70. Born) – Nag, Hanek (66. Schön), De Sousa (66. Weik), Kabuya (46. Fahrenholz), Hillenbrand – Antlitz
TSG Hoffenheim II: Philipp – Geschwill (46. Zeller), Kölle, Boras, Szarka (61. Ludwig) – Bogarde (70. Casar), Zaiser, Guthörl (77. König), Khan Agha (61. Haider), Brenet – Proschwitz
Schiedsrichter: Gahis Safi (Ober-Wöllstadt)
Zuschauer: 408