Das Zeltspektakel begeisterte kleine und große Gäste
„Zwei gelungene, tolle Zirkuswochen sind vorüber. Es war eine schöne Zeit!“
Diese positive Rückmeldung von Kindern, die als Artisten beim Zirkus Sorriso mitwirkten, war nicht die einzige, über die sich Initiator und Organisator Jürgen Vogel und sein Team dieser Tage freuen konnten.
Das 18. Zeltspektakel mit Kindermitmachzirkus, Waldspielplatz und den Waldspielmenschen als verlässlichen Angeboten für die Junioren und erlesenem Kleinkunstprogramm am Abend war, laut Jürgen Vogel, „die bisher bestbesuchte Ausgabe des Zeltspektakels“. Rund 3.500 Gäste wurden gezählt und etwa hundert Kinder nahmen tagsüber an den auf sie zugeschnittenen Programmen teil. Höhepunkt des Zirkus Sorriso waren die Galavorstellungen am Wochenende nach wenigen Tagen intensiven Trainings. Thema war das „Hotel Sorriso“, in dem nicht nur die Köche mit Feuer und Flamme bei der Sache waren, sondern auch ausgefeilte Artistik am imaginären Swimmingpool begeisterte Zuschauer fand, die kurzerhand zu Hotelgästen wurden und aus dem Staunen nicht mehr herauskamen.
Nachdem Bademeister Schaluppke am 28. August mit seinen Szenen aus einer Kölner Badeanstalt für einen gelungenen Auftakt „unter dem Zehner“ gesorgt hatte, folgten die weiteren Highlights Schlag auf Schlag. Sogar der eigentlich freie Montagabend wurde von Lars Reichow bespielt, der sich im Vorverkauf als Publikumsrenner erwiesen hatte und daher zusagte, eine Zugabe zu geben. Der schier unaussprechliche Nektarios Vlachopoulos beeindruckte mit seiner sprachlichen Meisterschaft, die ihm bereits viele Preise bei Poetry-Slam-Wettbewerben eingebracht hat. Nagelritz alias Dirk Langer spann sein Seemannsgarn, bewies Ortskenntnis, nachdem er angeblich im Leimbach steckengeblieben war, und verteilte zur Freude des Publikums „Ahoi Brause“. Die drei Damen von „Sekt + The City“ erwiesen sich als trinkfestes Trio mit Klatsch und Tratsch und beneideten Männer wie George Clooney, die vermeintlich wegen grauer Haare nie in eine Krise stürzen. Eines Besseren belehrte Uli Boettcher das Publikum, denn als Mann Ü50 befand er sich im Zustand der Hilflosigkeit und Torschlusspanik, graue Haare inklusive. Aber auch ihm gelang es, Humor zu bewahren. Diesen brachte das Publikum Abend für Abend mit und genoss Michael Hatzius mit Echse und Zecke, Martin Sierps mit Zauberei angereicherte Erziehungstipps, inklusive Skype-Schaltung zum Fürsten der Finsternis, und Désirée Nicks scharfzüngige Lesung, die mit Bosheiten gespickt war. Als wahre Meister, nicht nur ihres außergewöhnlichen Instrumentariums, erwies sich das Quartett „GlasBlasSing“. Die vier Glas-Recycler, bei denen geleerte Flachmänner schon mal zum Xylophon werden, überbrückten einen Stromausfall bei Gewitter mit Wolkenbruch souverän und ernteten größten Applaus.
Dass die Zuschauer beim Verlassen des Zelts nicht durch tiefe Wasserlachen waten mussten, war den vielen helfenden Händen zu verdanken, unter anderem den Mitgliedern des Forums ’84, die energisch zu Schaufel und Besen gegriffen hatten. Nach der Vorstellung war werktags auch vor der Vorstellung, denn die Louis-Trinker-Band lieferte den musikalischen Nachschlag. Dank gebannter Waldbrandgefahr loderte auch das Lagerfeuer. In bewährter Weise verköstigte das Waldrestaurant auf Zeit vom Team des „Cristall“ in Waghäusel die Gäste, dies auch schon zur Mittagszeit. Bei einem oder auch mehreren Drinks verbrachten so einige Gäste hier ganze Nachmittage und Abende im Liegestuhl und machten einfach Urlaub vom Alltag. Für alle Zeltspektakel-Fans gibt es die gute Nachricht, dass es die Karten für 2019 bereits ab 1. November dieses Jahres gibt.
Bereits heute darf man sich freuen auf „AnnMateur“, Katie Freudenschuss, La Signora – Carmela de Feo, Gankino Circus, Ingo Appelt, Wildes Holz, Jochen Malmsheimer, Vera Deckers, Jess Jochimsen und Liza Kos!
GlasBlasSing begeisterten mit ihrem „Flaschmob“
Der Zirkus Sorriso überzeugte mit seinem „Hotel“
Text: Stadt Walldorf
Fotos: Pfeifer