Bleiben Sie informiert  /  Mittwoch, 25. Dezember 2024

Informationen von Hier

Termine, Adressen, Vereine,
Lokalpolitik, Berichte und
Wirtschaftsinformationen

Aktuelle Nachrichten und Berichte aus Wiesloch und Walldorf

Zwei Dünenkuppen der „Schwetzinger Hardt“ gelichtet

30. November 2014 | > Walldorf, Allgemeines, Das Neueste, NABU, Photo Gallery

Zurück zum Sand –  Hotspot-Projekt nimmt erste Hürde

„Mut zur Lücke – Raum für Sandstrohblume und Sandlaufkäfer“ iBaggerst auf Informationstafeln und Bannern des Naturschutzbundes (NABU) im Bereich des Saufpfergbuckels auf Walldorfer Gemarkung zu lesen.
Wer Ende Oktober und Anfang November in diesem Teil der Schwetzinger Hardt unterwegs war, konnte Motorsägen, Bagger und Holzerntemaschinen hören, die auf zwei benachbarten Dünenkuppen die Voraussetzungen für den geforderten Raum schufen. Das Pilotprojekt „Lebensader Oberrhein – Naturvielfalt von nass bis trocken“, das als „Hotspot 10“ auf der Förderliste des Bundesamtes für Naturschutz zu finden ist, hat das Ziel, Lebensräume für seltene, in Baden-Württemberg vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten zu erhalten oder wieder zu schaffen. Auf den Binnendünen am Saupfergbuckel haben unter anderem die Sandstrohblume, das Sandveilchen, der Ziegenmelker und rund vierzig Wildbienenarten diese Chance, sofern sie wieder offene magere Sandrasen anstelle von Kiefern- und Mischwald vorfinden.
Bei vorangegangen Informationsveranstaltungen hatten Forst BW und Naturschutzbund, die das Pilotprojekt gemeinsam begleiten, um Verständnis für diese Maßnahme geworben. Dr. Dieter Münch, Leiter des Kreisforstamtes, und Dr. André Baumann, Landesvorsitzender des NABU in Baden-Württemberg, hatten ausgeführt, dass es zwar zunächst schwer verständlich, aber doch unumgänglich sei, Bäume zu fällen, um nachhaltig Refugien für seltene Arten zu entwickeln. Um die erwünschten Verhältnisse für die auf diesen Lebensraum spezialisierten Pflanzen und Tiere zu schaffen, brauchte es jedoch noch wesentlich mehr Arbeitsschritte als nur das Fällen der Kiefern. Wie Revierförster Gunter Glasbrenner berichtet, mussten die ausgewählten Bäume im Randbereich der Pufferzone von Hand mit der Motorsäge gefällt werden. Die Wurzelstöcke wurden mittels Bagger entfernt und auch alle Reste von Baumreisig sorgfältig zusammengezogen und abtransportiert. Da die oberste Schicht des Bodens im Laufe der Zeit humos geworden ist, musste der Oberboden teilweise abgetragen werden. Probeschürfungen ergaben, dass die Schicht an der großen Düne zwischen dreißig und fünfzig Zentimeter dick ist. Abgetragen wurden schließlich zwanzig bis dreißig Zentimeter im zentralen Bereich der Dünenkuppen, wodurch sich eine Gesamtmenge von rund tausend Kubikmetern ergab. Der ausgebaute humose Boden wird an anderer Stelle verwertet und kann seine Wirkung auf zwei benachbarten Wildwiesen entfalten. Im März 2015 werden die beiden Wiesenstandorte mit Saatgut aus der Region eingesät – eine Art blühendes Recycling.
Die Kosten für die Hotspot-Projekte trägt zu 75 Prozent das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, 15 Prozent finanziert in Baden-Württemberg das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, den Rest übernimmt der Naturschutzbund.
Auf den beiden Dünenkuppen am Hinteren Saupfergbuckel heißt es nun, Geduld zu haben, bis sich hier ein offenes Waldbiotop mit attraktiven Sand- und Magerrasen einstellt. Hierzu werden die beiden Flächen von Forst BW und Naturschutzbund gepflegt.

Dünenkuppen gerodetDr. Dieter Münch, Leiter des Kreisforstamtes, (re.) und Revierförster Gunter Glasbrenner auf der großen Düne, die sich nun zum offenen Waldbiotop entwickeln kann (Fotos: NABU B-W, Dr. Karin Fritzsch, Dr. Volker Späth)

Nachdem die Kiefern gefällt sind, befreien die Bagger das Gelände von Wurzelstöcken, um gute Voraussetzungen für das Projekt zu schaffen.

Text: Stadt Walldorf

 

Das könnte Sie auch interessieren…

Ketsch: Illegale Müllentsorgung – Wer hat etwas beobachtet?

Eine Streife des Polizeireviers Schwetzingen entdeckte an Heiligabend gegen 20.00 Uhr eine große Menge Abfall, welche widerrechtlich auf einem Parkplatz in der Nähe des Kreuzwiesenwegs in Ketsch abgelagert wurde. Im Detail wurden ca. 20 Autoreifen durch eine...

Neue Regelung ab 2025: Altkleider nicht mehr in den Restmüll

Ab dem 1. Januar 2025 gilt eine neue EU-weite Richtlinie, die vorschreibt, dass Altkleider nicht mehr über den Restmüll entsorgt werden dürfen Verbraucher sind dann verpflichtet, sowohl tragbare als auch beschädigte Textilien in dafür vorgesehenen Altkleidercontainern...

Katze Darja wird vermisst – ein Appell an ihr neues Zuhause

Seit dem 15.12. diesen Jahres wir die geliebte Russisch-Blau Katze Darja schmerzlich vermisst Sollte jemand die Katze Darja gefunden und in sein Herz geschlossen haben, freuen sich die Besitzer, dass sie ein liebevolles Zuhause gefunden hat. Gleichzeitig hoffen die...

Hier könnte Ihr Link stehen

Veranstaltungen / Gewerbe

Werbung

Hier könnte Ihr Link stehen

Themen

Zeitreise

Archive