Rotes-Panda-Weibchen aus Frankreich im Zoo Heidelberg eingezogen
Rote Pandas gehören zu den Besucherlieblingen im Zoo Heidelberg – umso größer ist die Freude, dass es wieder ein Pärchen gibt: Ein zweijähriges Rotes-Panda-Weibchen aus Frankreich ist im Zoo Heidelberg angekommen. Es kam auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) und könnte gemeinsam mit dem Heidelberger Männchen in Zukunft für Nachwuchs sorgen. Die stark bedrohte Art leidet unter der Zerstörung ihres Lebensraums, weshalb jede erfolgreiche Zucht wichtig ist. Zuletzt wurden im Zoo Heidelberg im Juli 2022 zwei Jungtiere geboren.
Neuzugang aus Frankreich – Eine Chance für den Arterhalt
Seit Ende Februar ist es da: Ein Rotes-Panda-Weibchen aus einem französischen Zoo in der Auvergne hat ihr neues Zuhause im Zoo Heidelberg bezogen – und hat sich direkt gut eingelebt. Damit gibt es wieder ein Pärchen in den Baumwipfeln der Anlage, in der auch die Schopfhirsche leben. „Wir freuen uns, dass das junge Weibchen gleich so neugierig und zugänglich ist. Auch unser Männchen ist sehr interessiert an ihr. Die Chemie scheint direkt zu stimmen. Wieder ein Panda-Paar in Heidelberg zu haben, ist eine wichtige Chance für den Erhalt dieser bedrohten Tierart“, erklärt Sandra Reichler, Kuratorin im Zoo Heidelberg. „Wir hoffen, dass es in den nächsten Jahren mit etwas Glück Nachwuchs gibt.“
Im Zoo Heidelberg gab es zuletzt im Juli 2022 Panda-Nachwuchs: Zwei weibliche Jungtiere wurden erfolgreich aufgezogen und im Rahmen des EEP an andere Zoos abgegeben, um dort zur Arterhaltung beizutragen.
Bedrohter Lebensraum – Warum Rote Pandas Schutz brauchen
Rote Pandas, auch Katzenbären genannt, leben in Höhen zwischen 1.500 und 4.200 Metern in den Bergwäldern des Himalajas. Doch ihr Lebensraum wird immer kleiner. In vielen Regionen hat sich die Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten mehr als verdoppelt. Um Platz für Felder und Siedlungen zu schaffen, werden die Wälder abgeholzt. Auch Wilderei und die Konkurrenz mit Weidetieren setzen den Tieren zu. Mit weniger als 10.000 Individuen in der Natur stuft die Weltnaturschutzunion (IUCN) den Roten Panda als gefährdet ein. Der Zoo Heidelberg engagiert sich im Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP), das eine gesunde Zoopopulation aufbaut und der bedrohten Tierart eine Zukunft sichert.
Die Tageslänge gibt den Takt vor
Die Paarungszeit der Roten Pandas fällt in der Regel in die Wintermonate zwischen Dezember und März. Wenn sich das neue Weibchen weiter so gut eingewöhnt, könnte es also im kommenden Jahr spannend werden.
Interessant: In Zoos südlich des Äquators findet die Paarung ein halbes Jahr zeitversetzt statt. Vermutlich spielt die Tageslänge eine entscheidende Rolle. Die anschließende Tragzeit von durchschnittlich 130 Tagen fällt in den Frühling, wenn das Nahrungsangebot am größten ist – gute Voraussetzungen für das trächtige Weibchen. So kommen die Jungtiere in den Sommermonaten zur Welt, wenn die Umweltbedingungen für ihre Aufzucht ideal sind. „Die Natur hat hier eine ausgeklügelte Strategie entwickelt“, erklärt Reichler. „Indem die Fortpflanzung an die Tageslänge gekoppelt ist, wird sichergestellt, dass die Jungtiere zu einer Zeit geboren werden, in der genug Nahrung zur Verfügung steht.“
Die besten Beobachtungszeiten für Besucher
Mit ihrem dichten rostroten Fell, der weißen Gesichtszeichnung und dem buschigen Schwanz gehören die Roten Pandas zu den Publikumslieblingen im Zoo Heidelberg. Besonders, wenn sie geschickt durch die Äste klettern oder mit ihrer tapsigen Art über die Baumstämme balancieren, ziehen sie die Blicke der Besucherinnen und Besucher auf sich. Wer sie in Aktion erleben möchte, sollte früh morgens oder am späten Nachmittag vorbeischauen. Denn Rote Pandas schlafen bis zu 17 Stunden und sind überwiegend in der Dämmerung aktiv.

Der Roter-Panda-Neuzugang fühlt sich direkt wohl im Zoo Heidelberg und erkundet neugierig seine neue Anlage. (Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg)
Text und Foto: Zoo Heidelberg