Ergebnisse der Inventur 2024 im Zoo Heidelberg stehen fest
In den Wochen rund um den Jahreswechsel heißt es für die Tierpfleger und ihre Schützlinge im Zoo Heidelberg wieder: prüfen, zählen, messen, kontrollieren. Mit 456 Tieren in 46 Arten bildet der Säugetierbereich im Jahr 2024 die größte Gruppe an Individuen im Zoo Heidelberg, gefolgt vom Vogelbereich mit 414 Tieren in 72 Arten. Ergänzt um Reptilien, Amphibien, Fische und Wirbellose ergab der Tierbestand zum 31.12.2024 insgesamt 2.137 Individuen in 146 Arten.
Zählen, messen, kontrollieren
Bei der jährlichen Inventur im Zoo wird jedes einzelne Tier – vom kleinen Reisfinken bis zum großen Berberlöwen – erfasst. Die Ergebnisse werden dann im Anschluss mit den Angaben abgeglichen, die im Laufe des Jahres vom Zoo-Team beobachtet und in einer wissenschaftlichen Datenbank notiert wurden. Den gesamten Überblick über die Inventur im Zoo Heidelberg hat Kuratorin Sandra Reichler: „Da wir unsere Tiere das ganze Jahr gut im Auge behalten, sind Überraschungen bei der Inventur selten. In Einzelfällen kommt es vor, dass zum Beispiel ein Küken im Küstenpanorama unbemerkt im dichten Gras schlüpft.
Da holen wir die Zählung dann bei der Inventur nach.“ Bei den Löwen beispielsweise ist schnell klar, ob alle Tiere da sind: Die beiden Elterntiere mit ihrem im August geborenen Jungtier, das 2024 das erste Mal in den Zahlen auftaucht, sind eindeutig in ihrem Gehege zu erkennen. Bei anderen Tierarten, wie den Rhesusaffen oder vielen Vogelarten, ist die Inventur aufwändiger. „Da können wir die einzelnen Tiere nur anhand einer eindeutigen Nummer auf einem Chip oder Ring auseinanderhalten. Dann müssen wir jedes Tier einzeln fangen, die Nummer ablesen und abgleichen“, so Reichler.
Zusätzlichen Einblick
Die Inventur gibt zusätzlich einen Überblick über die Änderungen im Tierbestand im gesamten Jahresverlauf. „Ein besonders erfreulicher Neuzugang in 2024 war für mich persönlich die weibliche Goldkatze. Wir sind sehr froh, dass es geklappt, ein weiteres Tier dieser hoch bedrohten Katzenart nach Heidelberg zu holen. Inzwischen hat sie sich gut eingelebt und
positiven Kontakt zum Goldkatzenkater aufgenommen“, berichtet Reichler. Auch im Vogelrevier hat sich im letzten Jahr einiges getan: Als neue Vogelart sind die Sumatrahäherlinge und die Haubenlerchen in den Zoo eingezogen. Bei den Steinkäuzen und Balistaren gab es im vergangenen Jahr erfolgreiche Nachzuchten, mit denen der Zoo Heidelberg einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leistet. Für das kommende Jahr 2025 hofft der Zoo auf erneuten Nachwuchs bei den Steinkäuzen, um das lokale Schutzprogramm „Gemeinsam für den Steinkauz“ weiter vorantreiben zu können.
Darum ist die Inventur wichtig
Nicht nur die reine Anzahl der Tiere ist für den Zoo wichtig, sondern auch weitere Informationen, wie beispielsweise das Gewicht und die Größe des Tieres werden regelmäßig erfasst. Diese Werte werden von den Kuratoren ebenfalls in der elektronischen Datenbank notiert. „Ist es für die Inventur notwendig, die Tiere zu fangen, nutzen unsere Tierpfleger die Gelegenheit, um kurze Check-Ups durchzuführen: Wie schwer ist das Tier? Glänzt das Fell oder das Gefieder? Gibt es sichtbare Verletzungen? Durch regelmäßige Gewichtskontrollen können wir zum Beispiel bei Jungtieren nachvollziehen, ob sie sich gut entwickeln“, weiß die Kuratorin. Die Daten, die in Heidelberg erhoben werden, sind Teil des weltweiten wissenschaftlichen Netzwerks „Species360“.
Über 1.300 Institutionen, darunter Zoos, Aquarien, Universitäten und weitere Forschungs- und Regierungseinrichtungen können auf die Infos in der Datenbank zugreifen und eigene Daten aus ihrer Tierhaltung bereitstellen. Diese Zusammenarbeit erweitert das menschliche Wissen über tausende Tierarten und ihre Umwelt, einschließlich der Erkenntnisse über die Behandlung von Krankheiten, den Tierschutz, die Entwicklung der Populationen und den Artenschutz enorm.
Quelle: Zoo Heidelberg