Einladung zum Workshop am 23. September 2013 um 18Uhr im Palatin
Bringen Sie zündende Vorschläge mit, die sich auch für andere Städte eignen würden.
Im asiatischen Raum aber auch in vielen anderen Regionen dieser Welt ent-
stehen aus dem Nichts heraus supermoderne Städte. Sie haben den Vorteil,
dass modernste Technik eingesetzt und den künftigen Anforderungen an eine
moderne städtische Infrastruktur leicht Rechnung getragen werden kann. An-
dererseits sind es aber seelenlose Städte aus der Retorte.
Bei europäischen Städten und Gemeinden ist es genau umgekehrt. Sie sind
über Jahrhunderte gewachsen und haben eine eigene kulturelle und gesell-
schaftliche Identität. Sie tun sich allerdings schwer, den veränderten Anforde-
rungen vor allem hinsichtlich der Mobilität, des Energieverbrauches und der
Informations- und Kommunikationstechnik gewachsen zu sein.
So sind die Verantwortlichen der Europäischen Union besorgt, in der Innova-
tionskraft im Laufe der Jahre gegenüber anderen Kontinenten zurück zu fal-
len. Um dem entgegen zu wirken hat die Europäische Kommission vor einem
Jahr die Initiative „Intelligente Städte und Kommunen (Smart Cities an Corn-
munities) gestartet. In der nächsten Haushaltsperiode, die sich über? Jahre
(2014 – 2020) erstreckt, sollen für diese Initiative mehrere Milliarden Euro
bereitgestellt werden. Es ist geplant, mit diesen Geldern Modellprojekte zu
unterstützen, welche die Entwicklung intelligenter städtischer Technologien
zum Ziel haben. Dabei sollen sowohl zwischen europäischen Städten als
auch zwischen der Wirtschaft und den Kommunen Innovationspartnerschaf-
ten entstehen. Ein erstes Treffen mit interessierten Städten hat bereits im
Rahmen der Hannover Messe stattgefunden. Teilgenommen haben dabei vor
allem größere Städte wie München, Dortmund, Innsbruck oder Luxemburg,
vertreten war aber auch Wiesloch.
„Da bei der Auswahl der Modellstädte und der Modellprojekte Wert darauf
gelegt wird, dass es sich um Musterlösungen auch für andere Kommunen
handelt, sehen wir in der Teilnahme einer Kleinstadt wie Wiesloch große Vor-
teile“, so Oberbürgermeister Franz Schaidhammer zur Teilnahme am Prozess.
Noch ist das europäische Förderprogramm nicht ausgeschrieben, mit dessen
Veröffentlichung ist jedoch noch in diesem Jahr zu rechnen. Da die Bewerbungsfrist sehr kurz sein dürfte, hat sich zum Beginn des Jahres 2013 unter der Schirmherrschaft von OB Franz Schaidhammer und der Federführung
von Prof. Dr. Dr .e.h. Lutz Heuser vom Urban Software Institut ein Runder
Tisch „Smart City Wiesloch“ gegründet. An ihm nehmen neben Mitgliedern
des Gemeinderates und der Verwaltung vor allem heimische, aber auch ex-
terne Unternehmen teil, die an einem oder mehreren Leuchtturmprojekten in
Wiesloch interessiert sind. Aus diesem Runden Tisch sind wiederum mehrere
Arbeitsgruppen hervorgegangen,
Die Projektgruppe 1 beschäftigt sich mit dem Themenkomplex „Energie“
und hier konkret mit der Optimierung des Energieverbrauchs. Im Rahmen des
Projektes „Smart City Wiesloch“ plant die Projektuntergruppe P1 ein smartes
Energie- und Netzkonzept. Dabei werden verschiedene Ansätze bei der re-
generativen Stromerzeugung, dem intelligenten Zusammenschluss von Ener-
gieerzeugern und Energieverbrauchern, der Speicherung von Strom, dem
effektiveren Nutzen der Fernwärme, der regenerativen Erzeugung von Fern-
wärme und Fernkälte und einer innovativen Vernetzung der genannten Punk-
te verfolgt.
Die Projektgruppe 2 hat sich den Schwerpunkt „Gebäude Management“
gewählt. Eine Energiebilanz, die praktisch ausgeglichen ist, ist das Ziel dieser
Projektidee. Um dies zu erreichen, muss der Energiebedarf der Stadt Wies-
loch ermittelt werden. Des Weiteren muss dann mit der Projektgruppe „Ener-
gie“ abgestimmt werden, wie die Verbräuche der Produktion durch erneuerba-
re Energien angepasst werden kann. Hierbei gilt es den bisherigen Regelkreis
der Energie, dass immer hinreichend viel Energie verfügbar sein muss inso-
fern abgewandelt werden, als das die Verbraucher ihren Verbrauch steuern
(lassen).
In der dritten Projektgruppe wird das Thema „Straßenbeleuchtung“ thematisiert. Das Credo heißt hier: „Beleuchtung nach Bedarf“, und kann beispielsweise als Licht-App oder mitlaufendes Licht angedacht werden.
Mit dem Themenkomplex „Cybersicherheit in einer smarten Stadt“ will
die vierte Projektgruppe punkten. Ziel dieses Projektes ist die Sicherung der
kommunalen Infrastrukturen mit dem Schwerpunkt Energieversorgung, am
konkreten Beispiel der Stadt Wiesloch, als einem typischem Vertreter mittlerer Europäischer Kommunen. Auszugehen ist primär von der Sachlage eines Cyberangriffes, da sich die Folgen und daraus resultierenden Maßnahmen
bei ereignisbedingten Störungen oder menschlichem und technischem Versagen zwangsläufig daraus ergeben.
Mir „Wiesloch digital“ beschäftigt sich die fünfte Gruppe. Hier geht es darum
die Stadt als eigenständigen Lebens- und Wirtschaftsraum auch im Netz abzubilden. Wiesloch möchte hier noch einen Schritt weiter gehen und ein ganzheitliches Konzept eines bürgerzentrierten Portals entwickeln. Hierbei
soll es neben dem Erreichen der EU Klimaziele, um soziale Aspekte ebenso
gehen wie um die Attraktivität von Wiesloch als Einkaufs- und Erlebnisstadt
der Bürger. Schließlich sollen auch die kommunalen und regionalen Dienstleistungen und Angebote im Sinne eines personalisierten Bürgerportals angeboten werden.
Die sechste Gruppe steigt in den Themenkomplex „Multimodale Mobilität
für Bürger und Unternehmen“ ein. Mit einem System ein umfassendes Mobilitätsangebot in der Region schaffen ist ein Ziel dieser Gruppe. Hier könnte das Modell TwoGo by SAP Mitfahrkonzept“ erweitert werden.
„Wiesloch wird eMobil“ so der Arbeitstitel der 7. Projektgruppe, bei der es um die nachhaltige Mobilität von Fahrzeugflotten gehen soll.
Beim „TrafficEye Wiesloch“, die Ideengrundlage der 8. Projektgruppe könnte als Ergebnis eine mobile Anwendung (,Smartphone-Apps‘) stehen, die nicht nur der automatischen Erfassung individueller Verkehrsbedarfe, sondern
auch der Darstellung der individuellen Routenstrategien einschließlich eines Feedbackmechanismus, der die Reaktion der Nutzer auf die Empfehlungen messbar macht.
Bringen Sie zündende Vorschläge mit, die sich auch für andere Städte eignen würden.