Die Stadt Walldorf freut sich, in der Künstlerwohnung Scheune Hillesheim den Heilbronner Künstler Wolfgang Folmer im Rahmen eines Atelierstipendiums begrüßen zu können.
(bb) Bürgermeister Matthias Renschler und Erster Beigeordneter Otto Steinmann freuten sich, dass nach zweijähriger Corona-Pause endlich wieder ein Künstler in die Scheune Hillesheim einziehen darf.
Wolfgang Folmer ist kein Unbekannter, gewann er doch 2018 den 2. Platz bei der Ausschreibung „Kunstpreis der Stadt Walldorf“. Sein damals vor dem Rathaus gestalteter Baumstamm ziert noch immer den Rathauseingang und wird von vielen Besucherinnen und Besuchern bestaunt und manchmal sogar als Sitzgelegenheit genutzt. Der Stamm hat sich allerdings im Laufe der Zeit verändert – wie sich auch die Kunst verändert.
Nach Zeichnungen, Holzschnitten oder Skulpturen befasst sich Wolfgang Folmer aktuell intensiv mit der Fotografie, mit der er auch in Walldorf arbeiten möchte.
Das Stipendium sei für ihn fast ein „Heimspiel“, so Wolfgang Folmer lächelnd. Denn neben der Teilnahme am Kunstpreis 2018 hat er 2019 eine Ausstellung mit Zeichnungen im Rathaus Walldorf präsentiert. Auch bei der Ausschreibung „Kunst am Bau“ 2020, bei der ein Kunstwerk für den neu gestalteten Schulhof des Schulzentrums gesucht wurde, hat er teilgenommen, „aber leider nicht gewonnen“, wie er bedauernd feststellte.
Wolfgang Folmer berichtete von der schwierigen Lage aller Künstler durch die Corona-Krise, denn es gab keine Ausstellungen oder Aufträge in dieser Zeit. Er hat die Zeit genutzt, um seine Homepage zu überarbeiten und sich bei verschiedenen Institutionen zu bewerben, um dadurch neue Kontakte zu knüpfen.
Er bedankt sich bei der Stadt Walldorf für dieses Stipendium, das er als Übergang zum “normalen Leben“ nach der Corona-Krise sieht.
In den letzten Monaten hat er schon viele fotografische Kunstwerke geschaffen. Insbesondere interessiert er sich für die nächtliche Beleuchtung der Stadt bzw. von Gebäuden, denn „die Kamera sieht andere Farben als ich“.
Zu den bei Nacht von ihm fotografierten Gebäuden gehört u. a. das Atomkraftwerk Neckar-Westheim, die JVA Stammheim und die Firmen BASF und Bosch.
Auch Walldorf möchte er mit der Kamera erkunden. Tagsüber wird er die Orte begehen, die ihm passend erscheinen, um diese dann nachts zu fotografieren und damit die „einzigartige Farbigkeit unter ihrer künstlichen Beleuchtung“ zu offenbaren.
Hierzu würde er auch gerne einen höheren Blickpunkt auf die Stadt haben, z. B. vom Dach eines Hauses oder einer mehrstöckigen Firma. Bürgermeister Renschler und Erster Beigeordneter Steinmann sagten ihm hier ihre Hilfe bei der Suche nach passenden Objekten zu.
Bürgermeister Renschler betonte, dass die Stadt Walldorf den Kunstbereich besonders fördert und bedankte sich in diesem Zusammenhang bei Herrn Steinmann und Frau Käller, Fachdienstleiterin Kultur und Sport, für ihre in diesem Bereich geleistete Arbeit.
Wolfgang Folmer kann sich vorstellen, dass nach seinem Aufenthalt in Walldorf, der voraussichtlich ein knappes halbes Jahr dauert, ein Katalog mit seinen Walldorfer Fotografien herausgegeben wird.
Text und Fotos: BBinz