Spannender Besuch in der Partnerstadt
Über Ostern besuchte eine Delegation aus Wiesloch die polnische Partnerstadt Zakowice Ślaskie. Am frühen Karfreitagmorgen machten sich Bürgermeister Ludwig Sauer, Stadtbrandmeister Peter Hecker, die Jugendgemeinderäte Sara Lee Holzmeier und Lukas Hecker sowie Alice Viehweger von der Stadtverwaltung als versierte Dolmetscherin auf den Weg nach Niederschlesien. Die überaus herzliche Begrüßung und das folgende Programm ließen die lange, aber störungsfreie Fahrt schnell vergessen. So hatte es sich die vollständige Stadtspitze mit Bürgermeister Marcin Orzeszek, der Stadtratsvorsitzende Andrzej Dominik, die Fachbereichsleiterin Bildung und Soziales Ewa Figzal sowie der Leiter der Entwicklungsförderung, Zbyszek Kulielka, nicht nehmen lassen, die Gäste aus Wiesloch am Sportzentrum persönlich willkommen zu heißen.
Nach einem leckeren Essen wurde zunächst der Neubau des Hallenbads besichtigt. Voraussichtlich kann die neue Einrichtung im Oktober in Betrieb gehen. Man liegt gut in der Zeit, aber auch in Polen bereiten steigende Baukosten den Verantwortlichen Sorgen. Anschließend wurden zwei Feuerwehrhäuser der Freiwilligen Feuerwehr in Tarnow und Braszowa sowie die Wache der Berufsfeuerwehr besichtigt. Die jeweiligen Kommandanten zeigten stolz ihre modernen Löschfahrzeuge, die wie in Deutschland auch mit Geräten für die Brandbekämpfung, als auch für die technische Hilfe ausgerüstet sind. Anders als in Wiesloch rückt die Feuerwehr allerdings auch zu medizinischen Notfällen aus, wenn ein Rettungswagen nicht in kürzester Zeit zur Verfügung steht. Ungewöhnlich ist, dass eine Stadt in der Größe Wieslochs über eine Berufsfeuerwehr verfügt. Diese ist jedoch eine staatliche Einrichtung und für den gesamten Landkreis (Powiat) Zabkowice Slaskie zuständig. Alarmiert werden die Kräfte von der integrierten Leitstelle für Niederschlesien in Breslau. Die eigene Leitstelle der Wache kann aber ebenfalls Notrufe entgegennehmen. Die beiden Dolmetscherinnen Halina Tokarczyk und Alice Viehweger übersetzten alles gekonnt, sodass keine Fragen offen blieben.
Der zweite Tag begann mit der Besichtigung eines Besucher-Bergwerks in der Nähe von Zabkowice, wo früher Gold gefördert wurde. Die kundige Führung zeigte interessante Parallelen zur eigenen Bergbaugeschichte in Wiesloch auf. Leider fand man aber trotz genauen Hinsehens kein Gold, das der heimischen Stadtkasse sicher gut getan hätte. Doch selbst wenn, hätte man es natürlich der freundlichen Bergwerksbesitzern, welche die Gäste herzlich begrüßte, ordnungsgemäß übergeben. Am Nachmittag wurde die Partnerstadt selbst mit ihrem berühmten schiefen Turm, der imposanten Schlossruine sowie dem etwas „gruseligen“ Frankensteinmuseum besichtigt. Doch nicht nur die historischen Gebäude beeindruckten die Gäste: Der vorbildlich mit großem Aufwand neuangelegte „Sibirienpark“ versetze die Besucher in Staunen. Ähnlich soll in den kommenden Monaten auch der Stadtpark umgestaltet werden. Ebenso zügig wird aktuell auch ein Neubaugebiet entwickelt.
Am Abend folgte dann der offizielle Empfang im Rahmen eines festlichen Essens, an dem neben den bereits genannten Personen auch Stadträtin Dorota Sierka teilnahm. Bürgermeister Marcin Orzeszek dankte den Gästen für ihren Besuch, mit dem die guten Beziehungen weiter vertieft würden. Er freue sich sehr, dass die Partnerschaft mit dem Jugendgemeinderat und der Feuerwehr neue Schwerpunkte erhalte. Bürgermeister Ludwig Sauer dankte seinerseits für die herzliche Aufnahme, das ansprechende und kurzweilige Programm sowie die tolle Bewirtung. Er hoffe, dass der Besuch der Jugendfußballmannschaft und ein Austausch der Wirtschaftsunternehmen zustande komme. Ebenso würde man sich sehr freuen, wenn eine Musikgruppe aus Zabkowice das Stadtfest bereichern würde. Auch ein Verkauf von lokalen Produkten auf dem Wieslocher Weihnachtszauber wäre eine sehr gute Gelegenheit, die Partnerstadt noch bekannter zu machen. Jugendgemeinderätin Sara Lee Holzmeier zeigte sich ebenfalls tief beeindruckt von dem Besuch. Gemeinsam mit ihrem Jugendratskollegen Lukas Hecker stellte sie die Arbeit ihres Gremiums in Wiesloch vor. Es besteht sehr großes Interesse an einer Begegnung mit der Jugendvertretung in Zabkowice Slaskie. Stadtbrandmeister Peter Hecker, der zum ersten Mal in der Partnerstadt war, war von der Herzlichkeit und Gastfreundschaft begeistert. Am nächsten Tag hieß es dann schon wieder, Abschied zu nehmen. Mit vielen neuen Eindrücken wurde die Heimreise angetreten. Zuvor wurde noch ein evangelischer Ostergottesdienst in der bekannten Friedenskirche in Świdnica (Schweidnitz) besucht. Dies war ebenfalls ein ganz besonderes Erlebnis und rundete einen gelungenen Besuch in Polen perfekt ab.
Ludwig Sauer