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Wiesloch wünscht sich eine Lebendige Innenstadt (update)

6. März 2023 | > Wiesloch, Das Neueste, Gewerbe, Leitartikel

Wünsch dir was! Die Beseitigung von Leerständen, die Schaffung von Neubauten, die Ansiedlung neuer Betriebe, die gute verkehrliche Erreichbarkeit der Innenstadt – das wären nur einige Punkte auf dem Wunschzettel der Wieslocher. Auch Sauberkeit und ein Ende der Verwahrlosung wird gefordert.

Leerstände nehmen zu, auch in Wiesloch. Dem entgegenzuwirken sollte oberste Aufgabe sein.

Ein Beispiel für Leerstand in Wiesloch findet sich in der Ringstraße. Nach und nach sind gewerbliche Mieter verschwunden. Der 1und1 Shop verschwand. Die AOK ist umgezogen, das Arbeitsamt schon länger weg. Ebenso wie auch das kleine Café „Winzig“ schon länger der Vergangenheit angehört. Die Commerzbank hat ihre Filiale in Wiesloch geschlossen. Umgezogen ist auch der Personalvermittler. An der Gebäudefassade erkennt man noch, wo einst Werbeschilder angebracht waren. Geblieben sind eine Hautarztpraxis, der Biomarkt sowie der Edelmetallhändler. Eine Rechtsanwaltskanzlei sowie Steuerberatungskanzlei. Ist jüngster Zeit ist nur wenige Neueinzüge zu verzeichnen, sofern wir recht informiert sind, der Internationaler Bund e.V. (IB) – Jugendmigrationsdienst Wiesloch (JMD) und Dekanat Südliche Kurpfalz in Wiesloch.

Ringstraße 21 und 23 in Wiesloch

Ringstraße 21 und 23 in Wiesloch

Das Gebäude der Ringstraße 21 und 23 hat schon bessere Zeiten erlebt. Man denke an die Zeiten, in denen dort noch das „Café Winzig“ existierte. Man kann wohl durchaus sagen, da war noch Leben in der Bude. Es waren gewisse Synergieeffekte vorhanden. Wer einen Termin beispielsweise bei der AOK hatte und warten musste, konnte im Winzig einen Kaffee trinken. Neben dem wirklich winzigen Innenbereich war damals auch eine Außenbestuhlung vorhanden. Gute Nachbarn mit Synergieeffekte waren auch Bank und Edelmetallhändler. Nachdem sich schon vor langer Zeit auch der Penny-Markt von diesem Stadtort verabschiedet hatte, war es erfreulich, dass sich mit dem Biomarkt ein Lebensmitteleinzelhandelsgeschäft dort etablierte.

Behördlich verhängter Baustopp in der Ringstraße 25 – Baugenehmigung entzogen?

Anmerkung der RED: Eine Stellungnahme der Stadtverwaltung lag trotz Presseanfrage bis zum Redaktionsschluss nicht vor. Diese reichen wir ggf. nach! Quellen zufolge soll heute Morgen ein Baustopp verhängt worden sein.

(Update) 8.2.2023 – Richtigstellung: „Es ist falsch, dass die Baugenehmigung entzogen wurde.“ so die Stadt. Und teilt weiter mit: „Die Stadt hat einen Baustopp verhängt. Letzte statische Fragen sind noch offen. Alle Beteiligten arbeiten an einer kurzfristigen Klärung, damit das Bauvorhaben bald weiter umgesetzt werden kann.“.

Ringstraße 25 in Wiesloch

Ringstraße 25 in Wiesloch

Die gewerblichen Mieter der Ringstraße 21 und 23 hoffen auf neue Synergieeffekte durch den benachbarten Neubau in der Ringstraße 25 – man hofft auf eine Wiederbelebung des Standortes. 

Zurzeit ist diese Baustelle allerdings ein Störfaktor. Einerseits dadurch, dass der Gehweg gesperrt ist und andererseits auch durch die baulichen Maßnahmen selbst. Dazu kommen dann noch, als würde dies nicht schon reichen, die städtebaulichen Maßnahmen. Dass der Verkehr nicht mehr in beide Richtung fließt, sehen nicht wenige als bedrohend. Dies teilten einige der Mieter mit.

Dauerbaustelle Ringstraße in Wiesloch

Dauerbaustelle Ringstraße in Wiesloch

Dauerbaustelle Hauptstraße zwischen Sparkasse und Stadt-Galerie Wiesloch 

Auf das Thema Stadt-Galerie Wiesloch und Leerstand im Obergeschoss wollen an dieser Stelle nicht weiter eingehen. Dazu folgt ein eigener Artikel in Kürze.

Weder Laufkundschaft noch fließender Verkehr. Die Baumaßnahmen der Stadt haben in den letzten Monaten seit Baubeginn für viel Verärgerung unter der Bevölkerung und den Geschäftsleuten gesorgt. Ein deutlicher Umsatzeinbruch sei seither zu spüren. In der Wahrnehmung vieler Bürger ist die Sinnhaftigkeit des Umbaus nicht zu erkennen. Was die meisten jedoch deutlich wahrnehmen, ist das Verkehrschaos in Wiesloch. Dies sorgt auch dafür, dass Auswärtige den Besuch der Wieslocher Innenstadt meiden.  

Ecke Ringstraße und Hauptstrasse in Wiesloch

Ecke Ringstraße und Hauptstrasse in Wiesloch

Währenddessen gibt die Stadt Wiesloch einfache Alltagstipps für ein nachhaltigeres Leben wie: „Fahrrad fahren ist oftmals praktischer und schneller (lange Parkplatzsuche und viel Verkehr)“ oder „Selber kochen (bzw. vorzukochen und mitzunehmen) schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel„.

„Selber kochen“ mag ein gut gemeinter Tipp sein, dass es den Geldbeutel des sog. Konsumenten und Verbrauchers schont ist sicher wahr. Jedoch sorgt es auch dafür, dass kein Geld in der Kasse des Gastronomen landet. Dies sorgt wiederum auch dafür, dass auch die Stadtkasse leer ausgeht aufgrund fehlender Gewerbesteuereinnahmen. Dessen ist sich die Stadt scheinbar auch bewusst und konsultierte nun die IHK.

„Eine gute verkehrliche Erreichbarkeit der Innenstadt ist ein wichtiger Standortfaktor und ausschlaggebend für die Attraktivität und damit auch für die Wirtschaftskraft der Stadt. Der Standort Innenstadt sollte daher langfristig nicht durch Sperrungen und Fahrverbote eingeschränkt werden.“ so die IHK.

Die Stadt Wiesloch teilt mit: City-Check für das Stadtzentrum beginnt

“City-Check” für das Wieslocher Stadtzentrum beginnt

„Wiesloch hat es sich zum Ziel gesetzt, sein Stadtzentrum neu zu beleben“ teilt die Stadt Wiesloch jetzt mit.

Man könnte sagen nach dem Motto: „Wenn du nicht mehr weiterweißt, gründe einen Arbeitskreis“ wurde nun ein Lenkungskreis in’s Leben gerufen.

In Stadtverwaltungen wird der Begriff Lenkungskreis oft im Zusammenhang mit der Steuerung von Projekten oder Vorhaben verwendet. Ein Lenkungskreis ist eine Gruppe von Personen, die für die Lenkung und Überwachung eines bestimmten Projekts oder einer bestimmten Initiative verantwortlich sind. Typischerweise besteht ein Lenkungskreis aus Vertretern verschiedener Abteilungen und Stakeholder, die gemeinsam Entscheidungen treffen, um das Projekt voranzutreiben und sicherzustellen, dass es den Zielen und Anforderungen der Stadtverwaltung entspricht. Der Lenkungskreis kann auch als Schnittstelle zwischen der Stadtverwaltung und externen Interessengruppen dienen und die Kommunikation und Zusammenarbeit erleichtern. Ein Lenkungskreis kann in verschiedenen Phasen eines Projekts eingesetzt werden, z.B. bei der Planung, Umsetzung oder Überwachung. Die genaue Zusammensetzung und Rolle eines Lenkungskreises hängt von der Art des Projekts und den spezifischen Anforderungen der Stadtverwaltung ab.

In Wiesloch hat der Lenkungskreis für die Innenstadtanalyse seine Auftaktsitzung abgehalten. Das Ziel des Lenkungskreises ist es, die nächsten Schritte für die Analyse der Innenstadt zu besprechen. Dabei wird nicht nur eine Vor-Ort-Analyse durchgeführt, sondern auch die digitale Sichtbarkeit der Unternehmen, der Verwaltung und des Stadtmarketing e.V. untersucht. Laut dem IHK-Innenstadtberater Timo Cyriax wird der Lenkungskreis sich sowohl die ansässigen Unternehmen als auch die Leerstände und den öffentlichen Raum ansehen. Zusätzlich werden auch Webseiten und Social Media-Profile der Stadt, des Marketingvereins und von Unternehmen untersucht, um sich einen Eindruck von Kommunikation und Marketing zu verschaffen.

Um die Analyse abzurunden, wird eine Passanten-Befragung in der Innenstadt durchgeführt, gefolgt von einer Online-Umfrage im Frühjahr, um die positiven und negativen Aspekte des Stadtzentrums zu erfassen. Das Meinungsbild von Bürgern und Besuchern wird als wichtiger Gradmesser für die Attraktivität der Wieslocher Innenstadt in die Analyse einfließen. Bevor Workshops von Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing e.V. gemeinsam mit Unternehmen und der IHK Projekte für eine attraktivere Wieslocher City erarbeiten, stehen zunächst Vorarbeiten an. Diese sollen im Anschluss an den „Innenstadt-Check“ durchgeführt werden.

Im Herbst sollen die Ergebnisse der Vorarbeiten und des Workshops vorgestellt werden. Im Herbst? – Gerade für die kleinen Einzelhändler und Gastronomen ist es überlebenswichtig ein gutes Frühlings- und Sommergeschäft zu erzielen, damit sie überhaupt bis zum kommenden Herbst durchhalten können. „Ich kann mir vorstellen, dass bestimmte Branchen einfach erst mal aufhören zu produzieren.“, sagte der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck bei einem peinlichen Auftritt im TV bei Maischberger. Frau Maischberger blinzelt und fragte irritiert nach. „Wenn ich aufhöre zu verkaufen, dann verdiene ich kein Geld mehr, dann muss ich die Insolvenz anmelden…“. „Man würde dann insolvent werden, wenn man mit der Arbeit immer größeres Minus macht“, erklärt Minister Habeck. „Ja, aber wie wollen Sie denn kein größeres Minus machen, wenn Sie Leute bezahlen, aber nichts mehr verkaufen? Also, wie soll man… Ich hab‘s nicht verstanden“, gibt Maischberger dem Wirtschaftsminister die Gelegenheit zu einem neuen Anlauf. Doch besser wurde es für den grünen Spitzenpolitiker nicht. „Ich weise darauf hin, dass es nicht automatisch eine Insolvenzwelle geben muss, aber es kann sein, dass sich bestimmte Geschäfte nicht mehr rentieren und eingestellt werden“, sagt Robert Habeck weiter. Eventuell würden sie dann später aber wieder aufgenommen werden. Eine realitätsferne sondergleichen.

Der Stadtmarketing-Verein erkennt die Dringlichkeit, jetzt aktiv zu werden. Der Vorsitzende Uwe Dörner betont, dass die derzeitige Situation für Einzelhändler und Gastronomen noch ernster ist als die Corona-Pandemie. Die Kosten seien an vielen Stellen explodiert, während die Umsätze und die Frequenz nachgelassen haben. Dörner mahnt zum raschen Handeln und betont, dass dies auch am Angebot in Wiesloch spürbar ist. Wenn Händler und Gastronomen aufgeben müssen, rückt selten ein vergleichbares Angebot nach.

Text und Fotos: Robert Pastor

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