Am vergangenen Samstag lud der Wieslocher Ortsverband der CDU bei schönem Spätsommerwetter wieder zu einem Spaziergang durch Wiesloch ein. Nachdem im vorletzten Jahr der Weinkenner Rüdiger Hilswicht durch die Weinberge geführt hatte und im vergangenen Jahr unter der Führung des Initiators der Handy-Tour Rainer Kircher Wieslocher Sehenswürdigkeiten erkundet wurden, ging es in diesem Jahr durch die Wieslocher Innenstadt.
Die Führung übernahm heuer der langjährige SPD-Gemeinderat Klaus Rothenhöfer. Unter der Überschrift „Wieslocher Stadtbild im Wandel der Zeit“ berichtete und erklärte Klaus Rothenhöfer viel Wissenswertes über die Entstehung des heutigen Stadtbildes. Beginnend am Marktplatz, ging es die Markstraße hinauf zum Otmar Alt Brunnen, Wieslochs erstem Kunstwerk, dann die Hauptstraße hinunter, durch die Synagogengasse zum Adenauerplatz. Dort gab es von Klaus Rothenhöfer, der auch Fachmann für den ÖPNV ist, einen kurzen Exkurs über den Stadtbus und die Notwendigkeit diesen durch die Untere Hauptstraße zu leiten. Hauptgründe seien vor allem die Anbindung des Ärztehauses und des Wochenmarktes, sowie der „Treffpunkt“ der verschiedenen Linien am Rendezous-Punkt Ringstraße. Zudem sei es wichtig, so Klaus Rothenhöfer, nicht alle Nord-Süd-Verbidnungen über die Heidelberger Straße zu führen. Einig waren sich die Teilnehmer jedoch, dass der Lieferverkehr außerhalb der Kern-Lieferzeiten und die vielen unberechtigen Autofahrer ein großes Ärgernis seien.
Am Ärztehaus in der Schloßstraße, welches Klaus Rothenhöfer als Sündenfall und als Neubeginn bezeichnete, erläuterte Klaus Rothenhöfer den sogenannten „Selg-Plan“ aus den 1960er Jahren. Nach diesem Plan sollte die komplette Innenstadt zwischen Ringstraße und Gerbersruhstraße, sowie Heidelberger Straße und Schloßstraße überplant und mit einer ähnlichen Architektur wie das Ärztehaus neu gestaltet werden. Heute könne man froh sein, dass diese Pläne nicht umgesetzt wurden, die Innenstadt dem Zeitgeist nicht verfallen sei und man sich heute noch dem historischen Stadtbild erfreuen kann.
Weiter ging es für die Gruppe durch die Hesselgasse, ein Stück die Heidelberger Straße entlang, in die Paradeisstraße und die Eberstraße wo es einige gelungene und weniger gelungene Beispiele von Nachverdichtung zu bestaunen und begutachten gab. Im Schillerpark ging es um dessen Geschichte, die vor kurzem abgeschlossene Umgestaltung und natürlich auch über das aktuelle „kommunalpolitische Sorgenkind“ das Schillerbad.
Weitere Stationen waren das Feuerwehrhaus, der jüdische Friedhof, das Palatin und die Winzerrast am Winzerkeller wo die Stadtführung den Abschluss fand. An allen Stationen informierte Klaus Rothenhöfer sehr sachkundig und konnte viele Anekdoten zum besteb geben.
Adrian Seidler und Jutta Hilswicht bedankten sich mit einem Präsent bei Klaus Rothenhöfer für die interessante Führung bei der auch alteingesessene Wieslocherinnen und Wieslocher viel Neues erfahren konnte. Auch aus diesem Grunde hätte man sich über eine größere Resonanz gefreut.