Sicherlich für die meisten Menschen überraschend, erhielt das Emirat die Zusage für die Fußball WM 2022. Die eigentlich favorisierten USA verloren für viele unerwartet. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass sehr viele Mitglieder des damaligen FIFA-Exekutivkomitees in der Zwischenzeit der Korruption überführt wurden, ähnlich wie beim Zuschlag an Russland, wo aber ein „Stimmenkauf“ nie bewiesen werden konnte. Es ist schon erstaunlich, dass Probleme, wie beispielsweise die hohen Temperaturen in Katar oder die dort herrschende Menschenrechtslage zwar damals bekannt waren, aber anscheinend ignoriert wurden.
Was wird das Besondere bei diesem Turnier sein?
Weil es in Katar im Sommer so eine große Hitze gibt, wird es zur ersten Fußball WM in der Geschichte kommen, die kurz vor dem europäischen Winter stattfinden wird. Das Finale soll kurz vor Heiligabend, am 18. Dezember ausgetragen werden und das Turnier soll mit einer Dauer von vier Wochen geplant sein. Das wirkt sich auch auf die Bundesliga aus, die dann eine deutlich längere Winterpause einlegen müsste, als gewohnt.
Könnte die Bundesliga parallel weiterlaufen?
Man konnte hören, dass die DFL überlegt, die Bundesliga während der WM in Katar weiterlaufen zu lassen. Es könnte ja sonst darauf hinauslaufen, dass Spieler zehn Wochen in den Urlaub gehen müssten, wenn sie nicht bei der WM dabei sind. Gesagt wurde weiter, dass es ja möglich sei, parallel zur WM Spielrunden der Bundesligisten durchzuführen. Von der 2. Bundesliga konnte man hören, dass sie den Spielbetrieb nach der WM-Gruppenphase wieder aufnehmen wollte, da ja dann nur noch wenige Spieler aus der Liga in Katar seien.
Natürlich kann auch jetzt noch keiner genau wissen, in wieweit die Corona-Pandemie noch eine Rolle spielen wird. Mit Sicherheit wird man da die Entwicklung im Auge behalten müssen und man kann nicht ausschließen, dass es diesbezüglich noch Änderungen und besondere Regeln geben wird.
Insgesamt sollen die Spiele in acht Stadien stattfinden. Davon befinden sich vier Stadien in Doha. Die anderen vier sollen nach Aussagen der Organisatoren höchstens 35 Kilometer von der Hauptstadt entfernt liegen. Es ist die Rede davon, dass das Ras Abu Aboud Stadion in Doha nach dem Turnier komplett demontiert und an einem anderen Ort wieder aufgebaut wird.
Wie sehr kann die Golf-Krise die Vorbereitungen beeinflussen?
Weitestgehend ist Katar politisch von seinen direkten Nachbarn isoliert. Anfang Juni 2017 hatte Saudi-Arabien zusammen mit den Verbündeten Bahrain, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten eine Blockade verhängt. Offiziell wurde von den vier Staaten dem reichen Emirat vorgeworfen, dass dieses den Terror unterstützen würde. Offiziell wurde dazu gesagt, dass die politische Situation keinen Einfluss genommen hätte. Doch vor allem Saudi-Arabien soll eine Weltmeisterschaft im Emirat am liebsten noch verhindern wollen. Dann muss man auch noch erwähnen, dass Katar wegen der Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen immer wieder in der Kritik von Menschenrechtlern steht.
Wie gut ist die Nationalmannschaft von Katar?
Dazu kann man sagen, dass die katarische Nationalmannschaft noch nie sportlich den Sprung zur WM geschafft hat. Als es zum Beispiel um die Qualifikation zum Turnier 2018 ging, blieb das Team sogar noch hinter China zurück und wurde Letzter in seiner Gruppe. Wenn es um die Asien-Meisterschaften ging, soll das Team nie über das Viertelfinale hinausgekommen sein.
Unter folgendem Link kann man übrigens noch mehr Wissenswertes zum Thema Fussball WM erfahren…