Geht es um die Bewerbung für einen Job, steht an erster Stelle das Verfassen von Lebenslauf und Bewerbungsschreiben. Das fällt vielen Menschen schwer und nicht immer ist klar, was alles in einen Lebenslauf gehört und was weggelassen werden sollte.
Diese Frage stellt sich beispielsweise in Sachen Freizeitgestaltung und Hobbys. Während es sich von selbst erklärt, dass die schulische Bildung ebenso wie der bisherige berufliche Werdegang ohne Lücken und ohne Wenn und Aber in den Lebenslauf gehören, ist das bei den Hobbys nicht ganz so eindeutig. Tatsächlich ist es Geschmacksache, ob Interessen und bevorzugte Freizeitbeschäftigungen im Lebenslauf genannt werden sollten oder nicht. Einerseits können sie der Vita eine persönliche Note geben, andererseits kann der sprichwörtliche Schuss auch nach hinten losgehen, wenn es sich um einen langweiligen, passiven Zeitvertreib wie Fernsehen oder eher fragwürdige bzw. gefährliche Tätigkeiten – zum Beispiel Fallschirmspringen – handelt.
Im Gegensatz dazu können ungewöhnliche Hobbys im Lebenslauf Bewerber interessant erscheinen lassen und als perfekter Einstieg ins Gespräch dienen. Dasselbe gilt für Hobbys, die mit dem Beruf in Zusammenhang stehen und einen Mehrwert bringen oder Tätigkeiten, die etwas mit dem jeweiligen Berufsfeld zu tun haben. Arbeitgeber sehen zum Beispiel gerne Freizeitbeschäftigungen im ehrenamtlichen Bereich, da diese auf eine soziale Ader schließen lassen.
Die eigenen Hobbys im Lebenslauf nennen – ja oder nein?
Es gilt also abzuwägen, ob die persönlichen Freizeitbeschäftigungen erwähnenswert sind und ob sie im Lebenslauf genannt werden sollen oder nicht. Da ist es hilfreich zu wissen, welche Hobbys oder Tätigkeiten als positiv aufgefasst werden und bei welchen es besser wäre, sie nicht zu nennen. Die folgenden Absätze geben Aufschluss über einige der beliebtesten bzw. am häufigsten genannten Freizeitbeschäftigungen sowie über jene Tätigkeiten, die im Werdegang keinen Platz finden sollten.
Hobbys, die im Lebenslauf genannt werden können
Wer zum Beispiel Sport betreibt, musiziert oder gerne reist, kann mit seinen Hobbys definitiv punkten. Solange es sich nicht um eine Extremsportart handelt und die sportliche Betätigung nicht wichtiger als der Job ist, lässt Sport als Hobby eine vielseitige, dynamische und leistungsfähige Person vermuten, die aktiv und gesundheitsbewusst ist. Mannschaftssportarten wie Fußball oder Volleyball werden zudem häufig mit Teamfähigkeit in Verbindung gebracht.
Bewerber, die im Lebenslauf angeben, ein Instrument zu spielen oder in einem Chor zu singen, vermitteln hingegen kreative und soziale Fähigkeiten. Wer gerne reist und das eventuell sogar noch mit einem Sprachaufenthalt kombiniert, signalisiert neben Fremdsprachenkenntnissen auch multikulturelle Kommunikations- und Lernfähigkeit, was in immer mehr Branchen als wichtige Kompetenz angesehen wird.
Positiv ins Gewicht fallen außerdem ehrenamtliche Funktionen oder Freiwilligenarbeit, sei es in einem Verein oder bei der Feuerwehr, da diese auf soziales Engagement schließen lassen. Auch seltene Hobbys können im Lebenslauf genannt werden, denn sie lassen eine Person mit individuellen Interessen vermuten und eignen sich zudem als unverfängliches und zugleich interessantes Gesprächsthema im Vorstellungsgespräch.
Während die oben genannten Hobbys im Lebenslauf einen Mehrwert bringen und das Interesse von Personalverantwortlichen wecken können, sind andere Freizeitbeschäftigungen zwar auch für den Lebenslauf geeignet, aber weniger interessant. Wer keine spannenden Hobbys vorzuweisen hat, der kann beispielsweise ein Interesse für Literatur oder Kino angeben oder seine Leidenschaft für bestimmte Bereiche hervorheben. Häufig wird neben einem Interesse für Gartenarbeit auch Kochen oder Lesen genannt, das ist unverfänglich und auch wenn nicht besonders spannend, kann es dennoch für eine persönliche Note sorgen.
Weniger ist mehr – Hobbys, die im Lebenslauf nicht genannt werden sollten
Während sich vor allem Mannschaftssportarten gut im Lebenslauf machen, sollten Kampf- und Extremsportarten nicht genannt werden, denn diese gehen mit einem erhöhten Verletzungsrisiko einher und lösen häufig eher negative Reaktionen aus. Auch wer dem Computerspielen zugeneigt ist, sollte nicht unbedingt darauf aufmerksam machen, indem er diese Beschäftigungen als Hobbys im Lebenslauf nennt. Sie werden nämlich mit Suchtverhalten, Gier und Kontrollverlust assoziiert und sind eher negativ konnotiert.
Tätigkeiten wie Ausgehen oder Fernsehen, die gerne und häufig im Abschnitt zu den persönlichen Interessen genannt werden, sind eigentlich keine Hobbys und werfen ein eher nachteiliges Licht auf die Bewerber. Menschen, die im Lebenslauf angeben, gerne fernzusehen, vermitteln den Eindruck, eher passiv und nicht besonders sozial zu sein.
Hobbys im Lebenslauf – so wird’s gemacht
Hat man sich dafür entschieden, Hobbys im Lebenslauf zu nennen, stellt sich die Frage nach dem Wie und Wo. Die Antwort lautet: Ganz am Ende des Lebenslaufs in einem eigenen Abschnitt mit einem aussagekräftigen Titel. Das kann entweder ganz schlicht „Hobbys und Interessen” oder „Freizeitaktivitäten” sein. Eine mögliche Alternative ist „Persönliche Interessen und Engagement”, das klingt modern und dynamisch und ist dazu angetan, das Interesse des Lesers zu wecken.
Dort sollten bis zu maximal vier Hobbys stichpunktartig aufgelistet werden. Auch hier hilft eine präzise Ausdrucksweise – je konkreter, desto besser. Anstatt nur generische Angaben zu machen, beispielsweise „Lesen”, würde es viel eindrucksvoller klingen, wenn bei den Interessen „Historische Romane” oder „Englische Gegenwartsliteratur” steht. Detaillierte Angaben wirken nämlich nicht nur persönlich, sondern sie helfen dem Bewerber auch, aus der Masse hervorzustechen.
Fazit: Das richtige Maß an Persönlichkeit ist gefragt
Alles in allem kann man sagen, dass Hobbys und Interessen ein durchaus geeignetes Werkzeug sind, um dem Lebenslauf eine individuelle Note zu verleihen und ihn stimmig abzurunden. Dabei ist es allerdings wichtig, das richtige Mittelmaß zu finden und solche Hobbys zu nennen, die entweder zur angestrebten Stelle passen oder einen Mehrwert darstellen.
Kurz gesagt: Richtig gewählt, können Hobbys von Vorteil sein, denn sie lassen Rückschlüsse auf gewisse Qualifikationen, Soft Skills und Eigenschaften zu. Besonders geeignet sind Interessen, die Vielseitigkeit, Teamgeist oder Kreativität verlangen und dem Bewerben ebendiese Eigenschaften attestieren. Was aber vermieden werden sollte, ist, Interessen zu erfinden, nur um interessanter zu erscheinen. Das wird spätestens im Bewerbungsgespräch zum Bumerang. Hier wird nämlich gerne nachgefragt und wer da nicht souverän antworten kann, entlarvt sich schnell selbst.