Der Werdegang des TSG Hoffenheim ist eine regionale Erfolgsgeschichte. Der Verein hat sich schrittweise hochgearbeitet, spielt seit der Saison 2008/09 in der Bundesliga und konnte auf Anhieb einen soliden siebten Platz erreichen. Doch besonders in den letzten Jahren blühte der Verein regelrecht auf. 2016/17 schaffte man es auf den vierten Platz und in der letzten Saison 2017/18 sogar auf den dritten Platz. Verbunden mit dem Aufstieg des TSG ist aber auch ein immer größer werdender Leistungsdruck. Lassen sich Aussagen über die Chancen des TSG Hoffenheim in der aktuellen Saison 2018/19 treffen?
Bislang wurden schon sieben Spieltage in der Fußball-Bundesliga absolviert. Der Saisonstart war dabei für Hoffenheim ziemlich ernüchternd. Mit vier Niederlagen, einem Unentschieden und nur zwei Siegen kann man deutlich erkennen, dass TSG 1899 sich selber noch finden muss und derzeit nur auf dem 13. Platz liegt. In der letzten Saison hingegen konnte der TSG von Anfang an gut durchstarten. Doch es wäre nicht das erste Mal, dass ein Verein in der Anfangsperiode einer Saison etwas hinkt, weshalb es für die Mannschaft wichtig ist, sich auf die Stärken zu besinnen. Der eingangs erwähnte Leistungsdruck ist bei TSG Hoffenheim so groß wie noch nie zuvor in der Vereinsgeschichte.
Erstmalig spielen die Blau-Weißen diese Saison in der Champions League mit. In der Saison 2016/17 scheiterten sie noch in der Qualifikationsphase und spielten dann in der Europa League. Dies war bis dato der größte Erfolg der Mannschaft gewesen. Die Tatsache, dass man nur ein Jahr später den eigenen Rekord wieder brechen konnte, hatte den Leistungsdruck noch weiter erhöht. Es ist ganz offensichtlich, dass die Mannschaft lernen muss mit den mentalen und physischen Herausforderungen umgehen zu können. Dazu zählt auch die Mehrbelastung von Spielen, die es neben der Bundesliga zu meistern gilt. Die Champions League ist daher zu einem wichtigen Faktor geworden, der die aktuelle Bundesligaleistung beeinflussen wird.
Doch man sollte die Kapazitäten von Hoffenheim nicht unterschätzen, im weiteren Verlauf der Saison mit diesen Herausforderungen klarkommen zu können. Zur genaueren Betrachtung mag ein Blick auf die Quoten der Buchmacher hilfreich sein. Diese berechnen auf Grundlage von statistischen Wahrscheinlichkeiten die Chancen der einzelnen Teams in verschiedenen Kategorien. Je niedriger der Wert dabei ist, desto höher sind die Chancen selber. Obwohl diese Quoten vornehmlich für Sportwetten verwendet werden, dienen diese jedoch als ideale Ausgangsbasis für die alle weiteren Analysen. Laut Stand vom 13. Oktober wird TSG Hoffenheim mit einer Quote von 2,25 in den Top 6 und mit einer Quote von 6,00 in den Top 4 der Endtabelle landen. Rechnet man Bayern München raus, gehört Hoffenheim zu den Top 7 Vereinen, die diese Chancen haben.
Die Berechnung der Buchmacher würde also die Theorie unterstützen, dass sich TSG Hoffenheim im Laufe der Saison fangen und Boden wett machen würde. Da Hoffenheim in der Champions League mit bislang einem Unentschieden und einer Niederlage auf dem letzten Platz liegt, könnte die Mannschaft dazu übergehen das Turnier lockerer anzugehen und eher als Trainingsgrundlage für zukünftige internationale Teilnahmen zu betrachten und sich verstärkt auf die Bundesliga konzentrieren. Man darf nicht vergessen, dass TSG Hoffenheim im ganz großen Fußball noch vergleichsweise neu dabei ist und noch viel Potenzial für die Zukunft ausbauen kann.