Gemeinderat beschließt Raumprogramm für neues Betriebsgebäude
Der Tierpark geht den nächsten Schritt, sich für die Zukunft gut aufzustellen. Im Juli hatte der Gemeinderat dem Tierentwicklungskonzept als Grundlage für die weitere Vorgehensweise zugestimmt.
Jetzt wurde einhellig das Raumprogramm für das Betriebsgebäude des Tierparks beschlossen und das europaweite Vergabeverfahren für die Planungsleistungen eingeleitet. Die Grundlagen für das dreiteilige Gebäude mit 548 Quadratmetern Nutzfläche seien zusammen mit den Mitarbeitern der Einrichtung entwickelt worden, erläuterte Stadtbaumeister Andreas Tisch.
Der neue Betriebshof wird aus dem Betriebsgebäude selbst, einem Quarantänebereich und einem Anbau mit Werkstatt und Gerätebereich bestehen. In einer ersten groben Schätzung werden mögliche Gesamtkosten von zwei bis 2,4 Millionen genannt. Träger des Tierparks ist seit April 2019 die Stadt Walldorf, seither fällt er in die Verantwortung des Eigenbetriebs Wohnungswirtschaft.
Positioniert wird das neue Gebäude im Süden der Gesamtanlage, am Rand des Tierparkgeländes in Nachbarschaft zur Grillhütte. Die bisherigen provisorischen baulichen Anlagen wie Lager- und Büroräume könnten dann nach Auffassung des Stadtbauamts entfernt werden, um anschließend am südlichen Ende des Besucherbereichs, zwischen dem Streichelzoo und dem künftigen Betriebshof, den geplanten Schaubauernhof zu realisieren – das ist der aktuelle Planungsstand, beschlossen ist diese Maßnahme im Gegensatz zum Betriebsgebäude aber noch nicht.
Das neue Gebäude wird eine Futterküche in Verbindung mit Lager- und Kühlräumen enthalten, einen nach Geschlechtern getrennten Sanitärbereich für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inklusive Umkleideräumen, Büros für die administrativen Aufgaben sowie einen größeren Raum, der als sogenannte „Tierparkschule“ eingerichtet wird. Hier werden künftig Gruppen wie beispielsweise Schulklassen oder Kindergartengruppen betreut, um die pädagogischen Angebote des Tierparks auch in einem Innenraum wahrnehmen zu können. Es wird Platz für rund 30 Kinder vorhanden sein und es sollen auch erläuternde Exponate präsentiert werden können.
Baulich getrennt vom Betriebsgebäude und in deutlichem Abstand zum restlichen Tierpark wird ein Quarantänebereich entstehen. Er wird Platz für die Unterbringung von neuen oder kranken Tieren in artgerechter Haltung bieten und es ermöglichen, Tiere mit infektiösen Krankheiten zu isolieren, um den weiteren Tierbestand schützen zu können.
In einem dritten Gebäudeteil ist eine Werkstatt für die Unterhaltung und Reparatur der Gerätschaften vorgesehen, zu der auch ein Lagerbereich gehören wird.
Was die Außenanlagen angeht, wird die Zufahrt überarbeitet, Stellflächen für Betriebsfahrzeuge und die Anlieferung von Materialien und Futter werden neu angelegt.
„Der Tierpark hat Tradition und ist bei Familien mit Kindern aus Walldorf und Umgebung ein sehr beliebtes regionales Besuchsziel“, erklärte Dr. Joachim Ullmann (CDU). Das Raumkonzept komme „sehr durchdacht daher“, sei gut ins bestehende Ensemble integriert und „mit wenigen Eingriffen in die Natur durchführ- und umsetzbar“. Wichtig sei der pädagogische Aspekt für die Schulen. Finanziell sah Ullmann einen „stolzen Betrag“, der allerdings „gut angelegt und investiert“ sei.
Der Tierpark sei „eine wichtige Institution, die unterstützt werden muss“, sagte Lorenz Kachler (SPD) über das „beliebte Ausflugsziel in der Metropolregion und für die Walldorfer“. Nachdem im Vorfeld bereits viel erarbeitet worden sei, sei „die Vorlage schlüssig“ und das neue Gebäude werde zum „Garanten für bessere und gesündere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter des Tierparks“.
„Wir sehen uns in der Pflicht, ein angemessenes Arbeitsumfeld zu schaffen“, erklärte Maximilian Himberger (Bündnis 90/Die Grünen) zum „ersten baulichen Schritt für die Neugestaltung des Tierparks“. Sowohl die neuen sanitären Anlagen als auch die Futterküche seien „dringend notwendig“, ebenso der Quarantänebereich. „Neben den Pflichtaufgaben freuen wir uns auf ein Highlight“, sagte Himberger mit Blick auf die Tierparkschule. Zum Baulichen sagte er: „Wir regen an, eine Holzbauweise zu prüfen.“
Günter Lukey (FDP) sah in den Planungen „ein großes, funktionales Gebäude, das heutigen Anforderungen und Richtlinien entspricht“ und das Gelände des Tierparks nach Süden abschließen werde. „Die Baukosten lassen uns immer wieder staunen“, kritisierte er und mahnte, man müsse auch die Folgekosten im Auge behalten. „Uns würde ein zweckmäßiges Gebäude reichen“, sagte Lukey.
In diesem Punkt hakte Bürgermeister Matthias Renschler ein: „Ich denke schon, dass wir die Zweckmäßigkeit wahren werden.“
Text und Foto: Stadt Walldorf