Whisky ist neben Cognac eines der beliebtesten Destillate weltweit. Inzwischen wird das noble Getränk rund um den Globus von einer wachsenden Fangemeinschaft genossen. So siedelten sich inzwischen in eher untypischen Ländern wie Japan, Deutschland oder Spanien einige Destillerien an, die durchaus trinkbare Whiskys abfüllen.
Doch der überaus größte Marktanteil setzt sich aus schottischen und irischen Produkten zusammen. In diesen Ländern hat “Uisge Beata”, so die gälische Bezeichnung für den Begriff “Lebenswasser”, einen Status wie hierzulande das Bier und in Frankreich der Rotwein und fehlt in keinem Haushalt. Doch was macht Whisky so einzigartig?
Die wichtigsten Whisky-Sorten
Hochwertiger Whisky wird einzig aus Getreide, Hefe und Wasser hergestellt. Die Ursprünge von Whisky gehen ins Mittelalter zurück, erste Aufzeichnungen stammen von einem schottischen Mönch aus dem Jahre 1494. Der damals abgefüllte Whisky wurde meist für medizinische Zwecke verwendet.
Über die Jahrhunderte wurden die Destillationsverfahren immer weiter verfeinert. Heute wird Whisky in verschiedenen Sorten angeboten. Jede Destillerie hat dabei ihre eigenen Geheimnisse und Mythen. Echte Kenner werden sich jedoch, vor die Wahl gestellt, immer für einen Single Malt Whisky entscheiden.
Malt Whisky
Der Oberbegriff “Malt Whisky” steht für Erzeugnisse, bei deren Herstellung ausschließlich gemälzte Gerste verwendet wird. Schottischer Malt Whisky muss mindestens drei Jahre in gebrauchten Sherryfässern reifen. Die bekanntesten Destillerien wie Macallan, Glenmorangie, Glenlivet oder Laphroaig geben dem Whisky mehr Zeit zur Reife.
So verbleiben die edelsten Tropfen mitunter acht, zwölf oder 21 Jahre im Fass, bevor sie in Flaschen abgefüllt werden. Malt Whisky besitzt immer eine individuelle Note und lässt sich in drei Kategorien unterscheiden:
- Single Malt: Es kommen nur Malt Whiskys aus Fässern einer einzigen Destillerie in die Flasche.
- Single Cask: Dabei werden Malt Whiskys nur aus einem bestimmten Fass abgefüllt.
- Blended Malt: Hierbei dürfen Malt Whiskys aus verschiedenen Destillerien zu einer hochwertigen Komposition vermischt werden.
Blended Whisky
Die weitaus größten Marktanteile sind dem “Blended Whisky” zuzuordnen. Diese Whiskys werden unter den hierzulande bekannten Marken wie Ballantine’s, Black & White, Johnnie Walker oder Chivas Regal vertrieben. Beim Blended dürfen im Produktionsprozess bis zu zwei Prozent Mais oder Weizen beigemischt werden. Außerdem sind Verschnitte aus mehreren Destillerien erlaubt.
Dadurch gelingt es besser, die Produkte mit immer dem gleichen Aroma und Geschmack herzustellen. Auch Blended Whiskys verbessern ihre Qualität, je länger sie im Fass gelagert werden. Sie sind günstiger als Malt Whiskys. Damit lässt sich ihre große Beliebtheit erklären.
Bourbon
Die bekannteste Sorte, die nicht aus schottischer oder irischer Destillation stammt, ist Bourbon Whiskey. Dieses Produkt darf nur so genannt werden, wenn es aus den US-amerikanischen Whiskey-Hochburgen Kentucky und Tennessee stammt. Bei der Herstellung sind verschiedene Getreidesorten zugelassen, wobei der Maisanteil 50 Prozent übersteigen muss. Bourbon reift in nagelneuen Fässern aus amerikanischer Weißeiche.
Der aufwändige Herstellungsprozess von Single Malt Whisky
In einem ersten Schritt wird die Gerste über mehrere Tage in kristallklarem Quellwasser eingeweicht, bis eine Sättigung von genau 45 Prozent erreicht ist. Das Gemisch wird danach etwa eine Woche bei Zimmertemperatur getrocknet und ab und zu gewendet. In dieser Phase wandelt sich die im Getreide vorhandene Stärke in Zucker um. Danach sind drei weitere Produktionsschritte notwendig.
Die Mälzung
Die Melange wird über einem Holzfeuer getrocknet. Wenn dem Holz Torf beigegeben wird, entsteht die für manche Whiskys typische rauchige Note. Nach Beendigung des Trocknungsvorgangs ist Malz entstanden.
Die Maische
Beim Maischvorgang wird das Malz mit frischem Quellwasser versetzt und auf 95° Celsius erhitzt. Dieser Vorgang wiederholt sich noch zweimal. Bei den ersten beiden Durchgängen wird die Flüssigkeit abgeschüttet. Erst der Sud der dritten Erhitzung ist zur Weiterverarbeitung bestimmt.
Die so gewonnene Essenz wird auf 20° Celsius abgekühlt. Jetzt wird Hefe beigemischt und die Gärungsphase beginnt. Diese ist nach vier Tagen abgeschlossen und es ist Maische entstanden. Dabei handelt es sich um ein Produkt, das Bier ähnelt und einen Alkoholgehalt von etwa 8 Prozent aufweist.
Die Destillation
Die Maische wird zweimal einem Destillationsprozess unterzogen. Dabei werden unbrauchbare Inhaltsstoffe abgeschieden und der Alkoholgehalt auf 40 Prozent erhöht. Nach Beendigung des Destillationsprozesses wird das fertige Produkt in Holzfässer gefüllt und oft jahrelang gelagert, bis es an Whiskyfreunde in der ganzen Welt verkauft werden kann.
