Motto ruft zu globalem Handeln am Welttuberkulosetag 2025 auf
Am 24. März 2025 wird der Welttuberkulosetag begangen. Die Erkrankung, die durch bakterienhaltige Aerosole über die Atemwege übertragen wird, ist in den meisten Fällen medikamentös heilbar. Das diesjährige Motto „Yes! We can end TB! Commit, Invest, Deliver!“ betont die Notwendigkeit, die Bekämpfung von Tuberkulose konsequent voranzutreiben. Laut einer Mitteilung des Gesundheitsamtes des Rhein-Neckar-Kreises, das auch für Heidelberg zuständig ist, fordert das Motto die Umsetzung der beim UN-Treffen 2023 beschlossenen Maßnahmen. Dazu gehören die Einhaltung der WHO-Richtlinien, verstärkte Investitionen in Prävention, Diagnostik und Behandlung sowie die Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe.
Globale Auswirkungen der Tuberkulose
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt an, dass 2023 weltweit rund 10,8 Millionen Menschen an Tuberkulose erkrankten und 1,2 Millionen daran starben. Das entspricht etwa 30.000 Neuerkrankungen und 3.500 Todesfällen pro Tag. Damit ist Tuberkulose die weltweit häufigste Todesursache durch einen Krankheitserreger. Besonders betroffen sind das südliche Afrika und einkommensschwache Regionen in Südostasien. Die kürzeren Mittel in der globalen Gesundheitsfinanzierung bedrohen die bestehende Prävention, Behandlung und Überwachung der Krankheit. Ein Einbruch der medizinischen Versorgung könnte die Entstehung resistenter Tuberkulosestämme begünstigen und die Fortschritte in der Bekämpfung der Erkrankung gefährden.
Situation in Deutschland
In Deutschland wurden 2024 laut Robert Koch-Institut (RKI) 4.391 Tuberkuloseneuerkrankungen registriert, was einen leichten Rückgang gegenüber den Vorjahren 2022 und 2023 darstellt. Im internationalen Vergleich bleibt die Zahl der Infektionen auf einem niedrigen Niveau. Etwa drei Viertel der Betroffenen wurden außerhalb Deutschlands geboren, ein Viertel innerhalb des Landes. Um die WHO-Ziele für 2035 zu erreichen, muss die Zahl der Neuerkrankungen weiter reduziert werden. Daher bleibt es notwendig, Maßnahmen zur Bekämpfung konsequent umzusetzen.
Lokale Entwicklung in Rhein-Neckar und Heidelberg
Annette Möhlenbruch, Ärztin der Tuberkulosefürsorge am Gesundheitsamt, berichtet, dass 2024 im Rhein-Neckar-Kreis und in Heidelberg 31 Neuerkrankungen festgestellt wurden. Das sind deutlich weniger als die 50 Fälle im Jahr 2023. Auch die Zahl resistenter Tuberkuloseformen ist zurückgegangen.
Notwendigkeit früher Diagnosen
Trotz des Rückgangs bleibt Tuberkulose in Deutschland eine Herausforderung für das öffentliche Gesundheitswesen. Gesundheitsämter spielen eine entscheidende Rolle bei der Diagnose und Behandlung von Betroffenen. Auch enge Kontaktpersonen von Infizierten werden auf eine mögliche Ansteckung untersucht und gegebenenfalls vorbeugend behandelt. Es bleibt wichtig, die Erkrankung nicht aus dem Blick zu verlieren. Symptome wie anhaltender Husten, Gewichtsverlust, Nachtschweiß und leichtes Fieber sollten als Warnsignale für eine mögliche Infektion ernst genommen werden.
Quelle: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis