Vorfreude auf eine bunte Mischung – – zweimal Lars Reichow
„Sorriso“ ist italienisch und bedeutet „Lächeln“. Dieses werden nicht nur der so betitelte Mitmachzirkus für Kinder und Jugendliche, sondern auch die Kleinkunstabende im Zirkuszelt und das besondere Ambiente des Zeltspektakels auf die Gesichter der Gäste zaubern.
Da ist sich Jürgen Vogel, der das Programm zusammengestellt und die Veranstaltung organisiert hat, ganz sicher. In diesem Jahr startet das Programm für alle Generationen am 28. August und entlässt seine Gäste am 9. September, nach der letzten Galavorstellung des Mitmachzirkus „Sorriso“, in den Alltag und den Herbst. Aber zunächst ist Vorfreude angesagt auf eine „bunte Mischung“, bei der für jeden etwas dabei sein dürfte. Vor den Abendvorstellungen bietet es sich an, sich im Waldrestaurant auf Zeit des „Konoba“-Teams aus Waghäusel einzustimmen. Die Karte bietet eine reiche Auswahl an sommerlichen Drinks und leichter mediterraner Küche. Auch wer – ganz ohne Kleinkunst – Zeltspektakelluft schnuppern möchte, kann hier schon seine Mittagspause genießen und das Essen telefonisch vorbestellen. Am letzten Sonntag, 9. September, gibt es ab 11 Uhr ein reichhaltiges Brunchbuffet, bei dem Sänger und Gitarrist Olli Roth nicht fehlen darf. Die Künstlerin Christine Hartmann aus Meckesheim stellt im Gastronomiebereich Malerei aus unter dem Motto „Was die Welt im Innersten zusammenhält“.
Passend zur aktuellen Badesaison macht Bademeister Schaluppke als Sozialarbeiter am Beckenrand am 28. August den Auftakt der Abendveranstaltungen in der Manege. Schaluppke, der aus dem Ruhrpott kommt und kein Blatt vor den Mund nimmt, feiert „10 Jahre unterm Zehner“ mit einer Poolparty der besonderen Art.
Ihm folgt am 29. August der „wortgewaltige Slammer“ Nektarios Vlachopoulos, der aus Oberderdingen stammt. „Der Dialekt ist ihm erspart geblieben“, weiß Vogel. „Niemand weiß, wie man mich schreibt“ lautet der Titel des Programms, das der Gewinner zahlreicher Poetry Slam Meisterschaften in atemberaubender Geschwindigkeit und gestochen scharfer Artikulation präsentiert.
Einen Abend der Höhepunkte versprechen Michael Hatzius und seine Echse mit „Echstasy“. Wer den begnadeten Puppenspieler und seine mürrisch-charmante Echse und deren messerscharfe Beobachtungen der Gesellschaft live erleben möchte, hat dazu am 30. August die Gelegenheit.
„Modernes Seemannsgarn“ spinnt Nagelritz, alias Dirk Langer, am 31. August mit Stimme und Schifferklavier. „Ein Menschenverzauberer“ sei er, der das Publikum mit einem „beseelten Grinsen“ entlasse, meint Jürgen Vogel. Seinen Künstlernamen Nagelritz hat er von Ringelnatz entlehnt und so stammen viele Liedtexte auch von Joachim Ringelnatz.
Nach der sehnsüchtigen Seemannsmusik kommt man mit „Sekt & The City“ wieder auf den Boden der Realität. Am 1. September stellen Lena, Heike und Kati ihr neues Programm vor mit dem vielsagenden Titel „Frisch geföhnt und flach gelegt“. Das Frauentrio gastiert zum dritten Mal beim Zeltspektakel und erläutert überzeugend, warum weibliche Intuition dem männlichen Scharfsinn überlegen ist. Ein lehrreicher Abend also, auch für Männer.
„Die spitzeste Zunge der Nation liest aus ihren Bestsellern“ heißt es am 2. September. Dahinter kann nur die eloquente Désirée Nick stecken. Laut Jürgen Vogel „ein Gesamtkunstwerk“. Wie ein Abend mit der Entertainerin und Autorin verläuft, weiß man nie so genau und es kann gut passieren, dass sie vor lauter Quasseln überhaupt nicht zum Lesen kommt. Aber auch das ist natürlich mehr als unterhaltsam.
Spitzenreiter im Vorverkauf ist Lars Reichow, dessen „Wunschkonzert – Best of Klaviator“ nicht nur am Dienstag, 4. September, zu erleben sein wird, sondern auch in einer vorgezogenen Zusatzvorstellung am Montag, 3. September. Dem Kabarettisten wird nachgesagt, nicht nur „singen und Klavier spielen“ zu können, sondern auch Stimmen nachzuahmen, zu parodieren und zwischen schrägen und ernsten, leisen und lauten Tönen“ zu wechseln (Rheinpresse Düsseldorf).
Um Witze, Wunder und Wachstumsschmerzen geht es bei Martin Sierp, dem „Talking Dad“, am 5. September. Er bietet Balsam für die Seelen geschundener Eltern. Auch für werdende Eltern sicherlich ein lehrreicher Abend.
Einen „Flaschmob“ besonderer Art bieten „GlasBlasSing“. Die vier „Vollbier-Musiker“ versprechen ein energiegeladenes Konzert. Ihr Instrumentarium besteht aus Flaschen aller Größe und Couleur, denen sie als Flachmaninoff-Xylophon oder Jelzin-Orgel zu einem neuen, klingenden Leben verholfen haben.
„Schlapplachen“ kann man sich bei Uli Boettcher, der die Generation Ü 50 aufs Korn nimmt. „Ü 50 – Silberrücken im Nebel“ hat er sein Programm genannt in Anlehnung an den Silberrücken in einer Gorilla-Gruppe, der mit seiner Erfahrung und Kraft das Rudel anführt. Ob dies auch auf menschliche Silberrücken zutrifft und warum hier die Nebel aufsteigen, wird zu erleben sein.
Für einen glamourösen Ausklang des Zeltspektakels werden die „Nachtigallen“ sorgen, die auf ihrer Jubiläumstour auch das Zirkuszelt stürmen. Jutta Werbelow, Rolf Schaude und Martin Haaß bringen als Gast Clown Schorsch mit – ein künstlerisches Urgestein! Nach der Vorstellung im Zelt ist noch lange nicht Schluss, denn auf der Musikbühne im Waldrestaurant steigt noch die Zeltspektakel-Abschlussparty mit DJ. Auch unter der Woche kann man sich nach der Kleinkunst noch im Freien bei der Louis-Trinker-Band bestens unterhalten.
Waldspielplatz und mehr
Auf dem Terrain des Zeltspektakels tummeln sich tagsüber Kinder und Jugendliche auf dem Waldspielplatz, einem Angebot des JUMP. Die ebenfalls vom JUMP-Team begleiteten „Waldspielmenschen“ sind hier und in den anderen Walldorfer Wäldern unterwegs. Wer schon immer Zirkus machen wollte, kann beim Kindermitmachzirkus „Sorriso“ in kürzester Zeit zum Artisten werden, und wer lieber hinter als vor der Kamera steht, kann beim Zeltspektakel-TV alles Interessante im Film festhalten. Wie jedes Jahr gibt es ein kleines Kinozelt für das Kinderfilmfestival, bei dem auch immer wieder Erwachsene gesichtet werden.
Die Zirkusgalavorstellungen finden jeweils samstags und sonntags um 15 Uhr statt. Die Abendveranstaltungen beginnen um 20.30 Uhr, außer Désirée Nick, die schon um 19 Uhr loslegt. Die werktägliche Late Night mit der Louis-Trinker-Band kann man ab 23 Uhr genießen. Am 1. September spielt „Amber Hill“ nach „Sekt & The City“. In Walldorf gibt es Eintrittskarten an der Pforte im Rathaus, Nußlocher Straße 45, und bei „Grüner Krebs“, Carl-Zeiss-Straße
Mehr unter: www.zeltspektakel.info
Alle wollen zu Lars Reichow, der am Montag, 3. September eine Zusatzvorstellung gibt (Foto: zg)
Text: Stadt Walldorf