Nach über einjähriger Abstinenz können sich die Unternehmen und jungen Menschen wieder auf die Walldorfer Nacht der Ausbildung freuen.
Diese wird am Freitag, 1. Oktober, von 17 bis 22 Uhr durchgeführt.
Die Veranstaltung wird in diesem Jahr unter das Motto „Schlauer über Nacht“ gestellt. Im Luxor-Filmpalast Walldorf stellten Verantwortliche der Stadt und einige der teilnehmenden Unternehmen das Programm im Rahmen eines Pressegesprächs näher vor.
Bürgermeister Matthias Renschler brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass die Nacht der Ausbildung wieder stattfinden kann. Er dankte allen Verantwortlichen für ihr Engagement und den Unternehmen für ihre Bereitschaft, sich zu beteiligen.
Susanne Nisius von der Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Grundsatzfragen informierte die Anwesenden über die Entstehungsgeschichte des neuen Werbefilms für die Veranstaltung. Dieser wurde im vergangenen Jahr noch zu Beginn der Corona-Pandemie von der Agentur Imago entwickelt und von der Brainyard Filmproduktion GmbH umgesetzt.
In einem der großen Kinosäle konnten sich die Unternehmensvertreter und Unternehmensvertreterinnen nun die Premiere des Werbespots ansehen. Die fünf jungen Protagonisten des Films sind allesamt Laiendarsteller- und -darstellerinnen und wurden aus der Region gecastet. Der Werbespot wird zukünftig vor jedem Film im Luxor-Filmpalast gezeigt werden.
Susanne Nisius erläuterte anschließend das Konzept der diesjährigen Nacht der Ausbildung. Das sieht eine coronakonforme Umsetzung der Besuche bei den Betrieben mit Hilfe der 3-G-Regel (getestet, geimpft oder genesen) vor. Damit die Schülerinnen und Schüler ohne Probleme Zugang zu den teilnehmenden Unternehmen erhalten, müssen sie lediglich ihren Schülerausweis vorzeigen, da in den Schulen regelmäßig Testungen durchgeführt werden. Ein Teilnahme-Bändchen wird beim ersten Besuch eines der Betriebe ausgehändigt und dient dann, am Handgelenk getragen, bei allen folgenden Stationen als Eintrittskarte. Die Kontaktdaten aller jungen Besucherinnen und Besucher werden mittels Luca-App oder auf Papier festgehalten. Die Bändchen dienen an dem Abend außerdem als Fahrkarte in den öffentlichen Bussen, wie Susanne Nisius informierte.
Bei Tari-Bikes etwa können die Jugendlichen alles rund ums Rad erleben, wie Inhaber Kazem Tariwerdian erläuterte. Dazu gehört ein Einblick in die Werkstatt und die Begleitung beim Kundengespräch sowie alle Informationen rund um die Ausbildungsberufe zum Zweiradmechatroniker und Fahrradmonteur.
Wer gerne mehr über die Ausbildung in der Kinderbetreuung erfahren möchte, ist bei den Zipfelmützen richtig. Die pädagogischen Fachkräfte geben einen Einblick in ihren Alltag und führen durch die Räumlichkeiten, wie Nicole Keller und Birgit Hemmer informierten.
Von einem tollen Programm, wenn auch ein wenig abgespeckt im Vergleich zu den Vorjahren, sprach Constanze Stedele von der SAP. Die SAP wird sich beim Internationalen Schulungszentrum präsentieren – sowohl an Ständen im Freien als auch in sieben Themenräumen. Letztere können stündlich in Gruppen begangen werden. Mit Goodie Bags werden die Besucherinnen und Besucher Informationen mit nach Hause nehmen können.
Im PartnerPort in der Altrottstraße sind in diesem Jahr der Finanzdienstleister MLP und die Softwarefirma EPI-USE Labs vertreten und freuen sich auf interessierte Schülerinnen und Schüler.
Der Einblick in die Unternehmen und „hinter die Kulissen“ ist nicht die einzige Besonderheit der dezentralen Veranstaltung. Die andere ist die Möglichkeit, mit den Auszubildenden der Betriebe direkt und auf Augenhöhe ins Gespräch zu kommen und so aus erster Hand Informationen über Inhalte und Abläufe der Ausbildung zu bekommen. Das reduziert bei vielen Besucherinnen und Besuchern die Hemmschwelle, waren sich die Protagonisten beim Pressegespräch einig. Darüber hinaus stehen aber auch die Ausbilderinnen und Ausbilder für Fragen zur Verfügung.
Viele Unternehmen befinden sich derzeit in der Auswahlphase für die Ausbildungen im Jahr 2022. So zum Beispiel auch die Heidelberger Druckmaschinen, die sich bei der Nacht der Ausbildung im großen Foyer-Bereich präsentieren werden, wie Sonja Mohr berichtete. Ein Quiz soll vor Ort zusätzlich für eine lockere Atmosphäre sorgen. Erstmals dabei ist das Orthopädische Zentrum Rhein-Neckar im Ärztehaus Drehscheibe. Stephanie Göhrig freute sich über die Möglichkeit, den Beruf der medizinischen Fachangestellten vorstellen und medizinische Geräte vorführen zu können.
Man habe stets gute Erfahrungen bei der Nacht der Ausbildung gemacht, so Valeska Haberfellner, Regionalleiterin der Sparkasse Heidelberg in Walldorf. Dieses Jahr könne man neben den etablierten Ausbildungsmöglichkeiten auch die neue AusbildungPLUS vorstellen.
Außerdem stehen in der Hauptstraße Vertreterinnen und Vertreter der beiden Apotheken und von Bruder Immobilien gerne Rede und Antwort.
Die Stadt wird sich ebenfalls wieder an der Nacht der Ausbildung beteiligen. Azubis werden vor Ort sein und Berufe wie Verwaltungsfachangestellte oder Erzieher vorstellen, da diese das am besten rüberbringen könnten, war der Erste Beigeordnete Otto Steinmann überzeugt.
Beim Standort Rathaus werden außerdem das Pflegezentrum Astor-Stift, das AQWA, die Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald und die IHK Rhein-Neckar anzutreffen sein. Iris Wolf von der IHK betonte, dass auch gerne Interessenten für Praktika willkommen seien, da man eine große Palette an Berufen zur Auswahl habe. Hannah Reichenecker und Detlev Michalke von der HWK ergänzten, dass auch für dieses Jahr noch viele Ausbildungsstellen frei seien und Kurzentschlossene sehr gute Chancen hätten.
Man sei sehr dankbar für diese Plattform sagte Andreas Barth von der Volksbank Kraichgau, der betonte, dass es immer schwieriger werde, Azubis oder duale Studenten zu gewinnen. Daher sei er optimistisch auf eine schöne Veranstaltung mit vielen interessierten Jugendlichen.
Insgesamt nehmen 23 Betriebe an der Nacht der Ausbildung teil und werben für ihre Berufe. Neben dem eingangs erwähnten Werbespot im Kino werden Flyer in der Region auf die Aktion aufmerksam machen. Viele davon werden an den Schulen in Walldorf und den umliegenden Nachbargemeinden verteilt werden, wie Susanne Nisius informierte.
Die Vertreterinnen und Vertreter der Unternehmen betonten, dass die jungen Interessenten keine Scheu davor zu haben brauchen, Fragen zu stellen. Ob es um den Berufsalltag, den Verdienst, die Bewerbung oder Voraussetzungen geht – ansprechen lohnt sich in jedem Fall.
Text/Logo/Foto: Stadt Walldorf