Wenn süßer Mandel- und Glühweinduft durch die Straßen zieht und sich Freunde trotz Kälte zum Open-Air-Treffen verabreden, dann läuten die Weihnachtsmärkte die gemütlichste Zeit des Jahres ein.
Jedoch machte auch in diesem Jahr Corona da einen dicken Strich durch die Rechnung, zumindest bei den großen Weihnachtsmärkten mit Glühwein, Waffeln und Co.
Die Werbegemeinschaft Walldorf hat dem allgemeinen Corona-Blues getrotzt und entgegen aller widriger Umstände den Walldorferinnen und Walldorfern ein bisschen Weihnachtsstimmung in die Astor-Stadt gezaubert. Ganz bewusst wurde schon frühzeitig die Entscheidung getroffen, auf Speisen und Getränke zu verzichten, um überhaupt eine kleine Auswahl handwerklicher Produkte anbieten zu können.
An zweimal drei Tagen boten insgesamt zwölf Händlerinnen und Händler ihre meist handgefertigten Waren an. Die festlich beleuchteten Hütten auf der Drehscheibe schufen bei Verkäufern und Kunden eine heimelige Atmosphäre.
„Wir freuen uns sehr, dass wir in diesem Jahr überhaupt an diesem Markt teilnehmen können“, sagten viele der Hüttenbetreiber, die schon in den letzten Monaten kaum Möglichkeiten zum Verkauf ihrer Ware gehabt hatten. Und auch die Kunden waren augenscheinlich froh, wenigstens einen Hauch von Weihnachtsfeeling geboten zu bekommen. Auch wenn der kleine Markt nur zu den normalen Geschäftszeiten geöffnet war, so kamen spätestens bei Einbruch der Dämmerung einige Walldorferinnen und Walldorfer zum Flanieren vorbei. Ein bisschen Stöbern zwischen Kerzen, Schmuck, Handarbeiten aus Stoff, Makramee oder Papier, Schals, Walldorf-Kalendern und Holzdekorationen erzeugte Vorfreude auf das Fest.
Für eine ganz spezielle Stimmung sorgte die Stadtkapelle Walldorf. In verschieden großen Besetzungen erklangen an drei Tagen Weihnachtslieder, mit denen es stiller und andächtiger im Herzen Walldorfs wurde und die festliche Stimmung verbreiteten. Die Zuhörer waren dankbar und sparten nicht mit Applaus.
„Wir lieben Weihnachtslieder und uns bleiben nur sechs Wochen, sie auch zu spielen“, begründete Corina Seitz die außerordentliche Motivation der Stadtkapellenmitglieder, auch bei Regenwetter auf der Drehscheibe zu stehen. Außerdem hatten die Musikerinnen und Musiker, deren alljährliches Konzert nur online stattfinden konnte, die dabei geplante Sammlung für die Flutopfer an der Ahr kurzerhand nach draußen unter den riesigen Weihnachtsbaum auf der Drehscheibe verlegt. Mit dem Sammelergebnis war die Stadtkapelle am Ende recht zufrieden, so der erste Vorsitzende Marcus Meyer.
Natürlich mussten die Organisatoren, um überhaupt den „Mini-Weihnachtszauber“ durchführen zu können, einige Corona-Maßnahmen beachten. So wurden die Impfnachweise an den Ständen digital kontrolliert und die Abstandsregeln sowie das Masken-Tragen waren einzuhalten. „Wir hatten dabei keine Probleme und die Standbetreiber sowie die Kunden waren sehr kooperativ“, bestätigte Hans von Splényi, der im Auftrag der Werbegemeinschaft den Markt organisiert hat, auf Nachfrage.
Text und Fotos: Stadt Walldorf