Bunte Laternen erleuchten die Straßen
Kurz bevor das Martinsspiel am Astorhaus über die Bühne geht, haben sich bereits zahlreiche Schaulustige davor versammelt. Darunter sind vor allem Kinder, die voller Vorfreude ihre selbst gebastelten Laternen in der Hand halten. Begleitet werden sie von ihren Familien und warten gespannt darauf, bis es endlich losgeht. Zwar sind es im Vergleich zu vergangenem Jahr wohl aufgrund des Regenschauers am Nachmittag weniger Menschen, der guten Stimmung tut das aber keinen Abbruch. Die musikalische Einstimmung zu Beginn übernimmt wie gewohnt die Stadtkapelle und intoniert gängige Lieder, die zum Martinszug seit vielen Jahren dazu gehören: „Ich geh mit meiner Laterne“, „Sankt Martin“ oder „Laterne, Laterne“.
Die Begrüßung der Zuschauermenge übernimmt Claudia Gottuk-Brede. Sie ist die Leiterin der Theater AG der Waldschule, der kurz darauf die Bühne gehört. Gottuk-Brede weist noch darauf hin, dass von acht Darstellern leider fünf wegen Erkrankung abgesagt haben und kurzfristig die Springer übernehmen mussten. „Ihr rockt das“, spendet sie dem Theaternachwuchs Mut und wünscht den Zuschauern viel Spaß. Die jungen Darsteller machen ihre Sache dann auch super und spielen anschaulich die Geschichte des Martin von Tours nach, der im vierten Jahrhundert gelebt hat und heute als einer der bekanntesten Heiligen der katholischen Kirche verehrt wird. Aus Mitleid soll er mit einem frierenden armen Mann seinen Mantel geteilt haben. Die entsprechende Szene ist dann auch der Höhepunkt des Theaterstücks und als der imaginäre Vorhang fällt, holen sich die beteiligten Schüler den verdienten Applaus des Publikums ab. Das darf sich direkt im Anschluss für den Martinszug auf den Weg begeben.
Der Spielmannszug der Feuerwehr steigt musikalisch mit ein und so schlängelt sich der bunte Zug untermalt von den Klassikern der Sankt-Martins-Lieder unter anderem über die Johann-Jakob-Astor-Straße, Schulstraße und Hirschstraße zum Ziel. Auf dem Marktplatz angekommen, dürfen sich die Kinder über die Martinsmännchen freuen, die von den Auszubildenden der Stadt verteilt werden. Und während die Kinder sich das begehrte Gebäck abholen und schon vor Ort davon naschen, sorgt die Stadtkapelle für die musikalische Umrahmung und spielt noch einige Lieder.
Text: Stadt Walldorf
Fotos: Pfeifer