Solarkataster bietet Grundlage für Ausbaukonzept
Sonnenenergie als wichtige erneuerbare Energiequelle soll in Walldorf noch stärker genutzt werden. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 17. März einstimmig dafür votiert, dass die Ergebnisse des städtischen Solarkatasters nun umgesetzt werden.
Der Tagesordnungspunkt ging auf einen Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 25. Januar 2020 zurück, in dem sie ein auf dem Solarkataster basierendes Konzept mit konkreten Maßnahmen sowie Zeit- und Umsetzungsplan forderte. Das von der Stadt erstellte Solarkataster war im Dezember 2019 im Ausschuss für Technik, Umwelt, Planung und Verkehr vorgestellt worden.
„Nun legen wir endlich los“, meinte Stadtrat Manfred Wolf (Bündnis 90/Die Grünen). Er begrüßte es, dass sechzehn Gebäude als grundsätzlich geeignet im Solarkataster aufgeführt sind. Es handelt sich sowohl um städtische Gebäude als auch Gebäude der Astor-Stiftung und in Verwaltung des Eigenbetriebs Wohnungswirtschaft. Bei den städtischen Gebäuden gehören beispielsweise der Verwaltungsteil des Bauhofs dazu, der Kunst- und Musikpavillon des Schulzentrums und auch einige der Pavillons der Waldschule. Bei der Astor-Stiftung ist das Hopp-Stift II in der Bahnhofstraße genannt und weiterhin einige Gebäude mit städtischen Sozialwohnungen, für die der Eigenbetrieb Wohnungswirtschaft zuständig ist. „Wir müssen unserer Vorbildfunktion gerecht werden“, erklärte Manfred Wolf. Der Effekt fürs Klima sei „unbezahlbar“, meinte er, aber auch die gesunkenen Installationskosten für Solaranlagen und damit sehr niedrige Produktionskosten für Sonnenstrom machten die Nutzung von Photovoltaik auch wirtschaftlich attraktiv. In Zeiten, in denen für die Finanzanlagen der Stadt Walldorf Negativzinsen drohten, handle es sich um einen „Beitrag zur langfristigen Sicherung des Vermögens und der Erträge der Stadt Walldorf“.
Stadtrat Uwe Lindner (CDU) stimmte für seine Fraktion zu. Es handle sich um einen wichtigen Beitrag zur „dauerhaften Entwicklung“ der Photovoltaik, meinte er, mit dem man auch die Bürgerinnen und Bürger dafür sensibilisieren könne. Er ging noch darauf ein, dass sich die Modulkosten und Einspeisevergütungen in den vergangenen Jahren stark geändert hätten. Das Solarkataster ermögliche es, ein Konzept zu erstellen, um für jeden Dachtypus maximalen Ertrag zu erhalten. In einem weiteren Schritt konnte er sich vorstellen, auch geeignete Privatdächer zu erfassen und die Eigentümer zu beraten.
„Wir müssen mehr regenerative Quellen nutzen“, erklärte Stadträtin Dr. Andrea Schröder-Ritzrau (SPD). Dafür müssten geeignete Standorte gewählt werden, wofür das Solarkataster gute Hinweise gebe. Priorität habe maximaler Ertrag auf die voraussichtliche Zeit bei geringen Investitionen. Das müsse operativ gut durchkalkuliert werden. Schröder-Ritzrau wies auch darauf hin, dass man sich mit dem großen Solarpark und der Investition in Windkraftanlagen in Walldorf schon erfolgreich für regenerative Energien eingesetzt habe.
Wir bleiben dran
Bürgermeisterin Christiane Staab meinte, man „werde dranbleiben“ und alles tun, was man tun könne.
Für 2020 sind bisher Photovoltaikanlagen auf der alten Sporthalle der Schillerschule geplant wie auch auf dem Kunst- und Musikpavillon des Schulzentrums.
Der Eigenbetrieb Wohnungswirtschaft hat im Februar im Sonnenweg bereits eine Photovoltaikanlage installiert. Feststeht, dass die solare Energiegewinnung über kommunale Dachflächen intensiviert wird und die Stadt nun ein Konzept zu deren Ausbau mit Zeit- und Umsetzungsplan erarbeiten wird.
Text: Stadt Walldorf