„Jetzt geht’s los“
Am 15. September war es soweit: Der symbolische erste Spatenstich für die städtischen Sozialwohnungen an der Bürgermeister-Willinger-Straße markierte deren Baubeginn.
In unmittelbarer Nachbarschaft zum Nahversorgungszentrum entstehen zwei baugleiche Gebäude mit jeweils dreizehn Wohnungen unterschiedlicher Größe von Ein-Zimmer- bis zu Vier-Zimmer-Wohnungen für rund sechzig Bewohner. Im Oktober 2017 sollen sie, wenn alles nach Plan läuft, fertiggestellt sein. Die Baukosten belaufen sich auf rund 4,6 Millionen Euro.
„Ich freue mich, dass es losgeht“, erklärte Erster Beigeordneter Otto Steinmann vor den Gästen, zu denen viele Mitglieder des Gemeinderats zählten. Seit Jahren sei es der Stadt bewusst gewesen, dass man im sozialen Wohnungsbau tätig werden müsse. „Der Wohnraumbedarf ist so hoch wie lange nicht“, stellte er fest und machte deutlich, dass die Grundsatzentscheidung für den Bau an der Bürgermeister-Willinger-Straße schon lange vor der Ankunft der Flüchtlinge im August 2015 gefällt worden sei. Aktuell habe die Stadt einen Wohnungsbestand von rund dreihundert Wohneinheiten. Auch wenn die Diskussionen im Vorfeld des Projekts manchen zu lang erschienen seien, so habe die politische Beratung der Planung und Realisierung in Hinblick auf deren Nachhaltigkeit gut getan, erklärte Steinmann. Sein Dank, auch im Namen von Bürgermeisterin Christiane Staab, die erst später zum Spatenstich dazukommen konnte, galt dem Gemeinderat, Stadtbaumeister Andreas Tisch und dessen Team sowie den Fachingenieuren, den beteiligten Baufirmen und den Nachbarn.
Intensive Planung
Auf „zwei Jahre intensiver Planung“ blickte Anja Bechtold vom Architektur- und Ingenieurbüro Herrmann aus Walldorf zurück. Sowohl dem baulichen Umfeld, den Anforderungen an die Wirtschaftlichkeit als auch dem Wunsch nach Individualität und Wohnqualität habe man gerecht werden müssen, umriss sie die Aufgabe der Planer. Gemäß dem Leitbild in Walldorf-Süd entstünden die beiden Gebäude in Passivhausbauweise, so Bechtold. Durch eine Bauweise mit einfacher Konstruktion und standardisierten Elementen hätten sich wirtschaftliche Lösungen ergeben. Bei der Aufteilung der Räume stünden jedoch Individualität und Wohnqualität im Vordergrund. Sie versprach auch eine „lebendige und wohlproportionierte Fassade“. Sie wünschte allen künftigen Mieterinnen und Mietern schon jetzt ein „glückliches Zuhause“.
Die „detaillierte Planung“ des Büros Herrmann lobte Stadtbaumeister Andreas Tisch. Nach dem von Oktober bis Dezember 2015 anonym durchgeführten Wettbewerb sprach sich die Jury im Februar 2015 mit deutlicher Mehrheit für den Entwurf des Büros Herrmann aus. Vor allem das oberirdische Parken habe überzeugt, so Tisch. Es entstehe „funktionaler, energetisch guter Wohnraum“, erklärte er. Mit Blick auf das Quartier meinte er, dass das Nahversorgungszentrum bald nicht mehr „am Rande“ stehe, sondern zum integrierten Standort werde. „Das Gebiet wird abgerundet, auch durch den nächsten Bauabschnitt im östlichen Bereich“, so Tisch. Dem Planungsteam, das fast ausschließlich aus Walldorfer Büros besteht, wünschte er ebenso wie den Baufirmen einen guten und unfallfreien Verlauf, damit die Wohnungen in rund einem Jahr zur Vermietung an die Wohnungswirtschaft Walldorf übergeben werden können. Mit der Belegung der Wohnungen wird sich im Vorfeld ein Arbeitskreis befassen, in dem Gemeinderäte aller Fraktionen vertreten sind.
Mit Elan griffen sie zu den Spaten (v.l.n.r.): Erster Beigeordneter Otto Steinmann, Stadtrat Walter Hecker, Stadtrat Fredy Kempf, Architektin Anja Bechtold, Stadtbaumeister Andreas Tisch, Stadtrat Werner Sauer und Stadtrat Manfred Zuber
Die Bürgermeister-Willinger-Straße 80-88 und 90-98: momentan noch ein Baufeld, in rund einem Jahr sollen hier zwei Gebäude mit jeweils 13 Wohnungen stehen
Text: Stadt Walldorf
Fotos: Pfeifer