Wald- und Sambugaschule erhalten acht zusätzliche Wochenstunden
Die Stadt Walldorf stockt ihr Angebot der Schulsozialarbeit weiter auf: Der Gemeinderat hat jetzt einstimmig beschlossen, den Umfang an Wald- und Sambugaschule von derzeit 60,5 um acht Wochenstunden auf zwei ganze Stellen aufzustocken. Die Notwendigkeit der Erhöhung hatte die Waldschule mit dem gestiegenen Umfang der Arbeit begründet. Die Fälle seien deutlich komplexer geworden und es brauche mehr Zeit, die Schüler adäquat zu unterstützen. Die pandemiebedingten Schließungen hätten Spuren hinterlassen, die es aufzuarbeiten gelte, heißt es seitens der Schule. Man sei gerade im Grundschulbereich mit wachsender Aggression und rücksichtslosem Verhalten konfrontiert. Das erfordere nicht nur eine gute Abstimmung mit anderen Fachdiensten, sondern auch die gezielte Arbeit mit den Eltern.
Die Sambugaschule sei wegen der besonderen Anforderungen eines Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums (SBBZ) zwar im Verhältnis personell schon immer besser besetzt, hier gestalte es sich aber schwierig, für die Stelle mit dem geringen Umfang von zwölf Wochenstunden eine kontinuierliche Besetzung zu finden. Häufige Wechsel und längere Ausfallzeiten erschwerten den Zugang zu den Schülern. Deshalb ist es aus Sicht der Verwaltung sinnvoll, die Schulsozialarbeit an Wald- und Sambugaschule als Ganzes zu betrachten und dem Vorschlag von Waldschul-Rektor Lorenz Kachler folgend keine vierte Person einzustellen. Stattdessen ergebe sich mit der Erhöhung der Stelle an der Sambugaschule von derzeit 31 auf dann 50 Prozent eine weitere Teilzeitstelle, die deutlich leichter zu besetzen sein sollte.
Aktuell stehen an der Waldschule für Grund- und Hauptschule 48,5 und an der Sambugaschule zwölf Wochenstunden für Schulsozialarbeit zur Verfügung. Umgerechnet auf jeweils 100 Schüler sind das 12,8 (Waldschule) und 46,15 Stunden (Sambugaschule).
Die Schiller-Grundschule liegt bei 8,7 Stunden, das Schulzentrum bei 6,2 für je 100 Schüler.
Besetzt werden soll die Stelle über den Internationalen Bund, bei dem die Walldorfer Schulsozialarbeiter – mit Ausnahme des städtischen Koordinators Manfred Bugert – angestellt sind. Für die zusätzlichen acht Wochenstunden entstehen der Stadt nach Zuschüssen des Rhein-Neckar-Kreises und des Kommunalverbands für Jugend und Soziales Baden-Württemberg voraussichtlich Kosten in Höhe von 4500 bis 6600 Euro pro Jahr, je nach tariflicher Einstufung.
Gerade bei der Bewältigung der durch die Corona-Pandemie entstandenen Probleme sei die Schulsozialarbeit zu einem wesentlichen Baustein geworden, signalisierte Mathias Pütz die Zustimmung der CDU-Fraktion.
Christian Schick (SPD) erinnerte an den langjährigen Einsatz der Sozialdemokraten für die Schulsozialarbeit und freute sich, dass diese „heute von allen als selbstverständlich“ wahrgenommen werde, und stellte fest, dass der Bedarf ständig steige. Die Aufstockung sei deshalb „schlüssig und sinnvoll“.
Für Nele Böhm (Bündnis 90/Die Grünen) besteht „dringender Bedarf“ und es sei „wichtig, den Schülern die Hand zu reichen“, nachdem während der Corona-Pandemie soziale Interaktion nur bedingt möglich gewesen sei.
Günter Lukey (FDP) sieht in der Schulsozialarbeit „eines der Qualitätsmerkmale der modernen Schule“. Deshalb sei sie kaum mehr wegzudenken. Auch er betonte: „Durch die Pandemie-bedingten Schließungen konnte vieles nicht aufgearbeitet werden.“
Text: Stadt Walldorf