Rückkehr in den Ratssaal voraussichtlich im Oktober – erhöhte Kosten
Über den finanziellen und zeitlichen Stand der Dinge in Sachen Ratssaalsanierung informierte Stadtbaumeister Andreas Tisch den Gemeinderat in der letzten öffentlichen Sitzung am 10. Mai.
Da die Sanierungskosten von 1,6 Millionen Euro, von denen man noch im Mai 2015 ausging, nach den derzeit noch ausstehenden Leistungen um 252.000 Euro steigen dürften, musste der Gemeinderat diese zusätzlichen Mittel bewilligen. Die Zustimmung erfolgte bei einer Enthaltung.
Stadtbaumeister Tisch nannte die Gründe für die Erhöhung und gab zu bedenken, dass das Bauen im Bestand immer Anpassungen erfordere. Er erinnerte daran, dass der Einstieg in das Projekt – nachdem das Tragwerk der Decke statische Mängel aufgewiesen hatte – ohne den üblichen und ausreichenden Planungszeitraum erfolgt sei. „Die Kosten fußten auf einer Kostenschätzung“, so Tisch.
Zum Verlauf der Ausführung des Maßnahmenbündels meinte Tisch, dass alles „in vollem Gange“ sei. Die Betonsanierung sei abgeschlossen, die Arbeiten an der Tragkonstruktion und dem Dachaufbau seien fertiggestellt. Inzwischen sei der Betonboden für die Arbeiten am Estricheinbau samt Dämmung vorbereitet und im Deckenbereich seien die Leitungen für die notwendige Technik bereits verlegt. Aktuell erfolge die Montage der Oberlichter, um danach den Innenausbau zügig voranzubringen.
Bei den Arbeiten, die zur Steigerung der Kosten führten, handle es sich im Wesentlichen um eine zusätzliche Betonsanierung im Treppenhaus und an der Betonrippendecke, um Ergänzungen der Dachkonstruktion und im Bereich des Tragwerk- und Dachaufbaus. Auch bei den Oberlichtern, den Schreinerarbeiten, der Haustechnik und durch verlängerte Standzeiten des Gerüsts hätten sich Mehrkosten ergeben. Als realistischen Zeitpunkt für die Rückkehr in den Ratssaal nannte Tisch den Oktober dieses Jahres.
Stadtrat Dr. Gerhard Baldes (CDU) stellte fest, dass bereits im Vorfeld klar gewesen sei, dass die Kosten nicht konstant bleiben würden. Es handle sich „um einen großen Klotz“. Die Sanierung sei aber unumgänglich und der Ratssaal solle schnellstmöglich wieder genutzt werden können. Manfred Zuber (SPD) bedauerte zwar, dass Mehrkosten außerplanmäßig anfielen, konnte aber ebenfalls zustimmen. Auch er begrüßte eine möglichst rasche Rückkehr in den Ratssaal, da der Mehrzweckraum der Schillerschule nur ein Provisorium sei. Fredy Kempf (FDP) erklärte, dass man „die Kröte“ der Kostenerhöhung wohl schlucken müsse. Er fragte sich, ob die Zwei-Millionen-Grenze noch geknackt würde. Stadtrat Hans Wölz (Bündnis 90/Die Grünen) enthielt sich der Stimme.
Einblick in den Ratssaal, in dem die Arbeiten noch voll in Gang sind
Text und Foto: Stadt Walldorf