Die Schulerweiterung kann sich schon sehen lassen
„Glück und Segen diesem neuen Haus“, schließt Codrut Visegan von der Rohbaufirma Niemann & Heselschwerdt seinen Richtspruch nach traditioneller Manier. Vom Dach der neuen Mensa auf dem Areal der Wald- und Sambugaschule lässt er nach einem letzten kräftigen Schluck das Glas herabfallen, das wunschgemäß zerschellt. Üblicherweise sind Scherben auf dem Schulgelände nicht gern gesehen, in diesem Fall sollen sie aber Glück bringen. Denn mit dem Richtfest am Freitagnachmittag hat die Erweiterung und Sanierung der Schulen ein wichtiges Etappenziel erreicht. Für die umfangreiche Baumaßnahme zur zeitgemäßen Versorgung der Walldorfer Kinder nimmt die Stadt Walldorf als Bauherr insgesamt rund 25 Millionen Euro in die Hand.
Für Stadtbaumeister Andreas Tisch ist das Richtfest zwar „nicht der Tag der großen Reden“, aber eine gute Gelegenheit für Schulgemeinschaft, Gemeinderat, Stadtverwaltung und alle am Bau Mitwirkenden, um sich das bisher Geschaffene „anzuschauen und in Augenschein zu nehmen, wie es wird“, wenn es einmal fertig ist. Das gelingt eindrucksvoll mit einem kleinen Rundgang durch den großzügig gestalteten neuen Pavillon und die Mensaräume. Bürgermeister Matthias Renschler sagt: „Vielen Dank an alle Unternehmen und Beteiligten für Ihre gute Arbeit.“ Wie auch der Stadtbaumeister wünscht er der weiteren Baumaßnahme einen guten und unfallfreien Verlauf. „Wir freuen uns schon, im Frühjahr 2026 die Einweihung zu feiern.“
Andreas Tisch dankt zunächst den Vertretern der Schulen – Lehrern, Schülern, Eltern und der kommunalen Betreuung – dass sie „die Widrigkeiten, die wir Ihnen täglich bieten, wohlwollend begleiten“. Schon vor dem ersten Spatenstich im April 2024 haben die umfangreichen Tätigkeiten auf dem Schulgelände mit Vorabmaßnahmen für die Infrastruktur und Abbrucharbeiten auf dem Schulhof begonnen. Im Mai letzten Jahres wurde mit dem Rohbau gestartet, seit Oktober laufen die Holzbauarbeiten – Mensa und Pavillon werden als Holzkonstruktion über einer Bodenplatte in Passivhausbauweise errichtet. Dazu gesellt sich als dritte Maßnahme die Erweiterung des Hauptgebäudes als Massivbau. Außerdem werden die Außenanlagen erneuert und erweitert sowie die Infrastruktur auf den neusten Stand gebracht.
„So ganz leicht ist das nicht“, sagt der Stadtbaumeister über die insgesamt fünf Teilmaßnahmen, die parallel zueinander umgesetzt und koordiniert werden müssen – deshalb wird auch am Tag des Richtfests in verschiedenen Bereichen der Baustelle, die praktisch das komplette Schulgelände umfasst, fleißig gearbeitet. „Wir freuen uns auf das Gesamtwerk“, blickt Tisch auf die Fertigstellung voraus. Dann steht nicht nur der zusätzliche Pavillon für die Schülerinnen und Schüler mit einer Nutzfläche von über 500 Quadratmeter zur Verfügung. Die Mensa, die zwischen Hauptgebäude und Sporthalle entsteht, wird 160 Sitzplätze haben und in zwei oder drei Schichten täglich bis zu 400 Personen versorgen können. Mit der Erweiterung des Hauptgebäudes wird ein Aufzug eingebaut, Lehrerzimmer und Sekretariat werden vergrößert, für die Schulsozialarbeit entstehen zusätzliche Räume. Das gesamte Projekt erfüllt hohe Energiestandards, auch an die Belegung der Dächer mit Photovoltaikanlagen ist gedacht. Und trotz der neuen Gebäude auf dem Areal der im Schuljahr 1966/67 in Betrieb genommenen Waldschule vergrößert sich die Fläche des Schulhofs: von knapp 4100 auf fast 4900 Quadratmeter. Wo es unumgänglich war, Bäume zu fällen, werden neue Baumpflanzungen stattfinden, auch Ausgleichsmaßnahmen wird es geben.
Zahlreiche Gäste machen sich beim Richtfest ihr eigenes Bild von den neuen Häusern. Der Bürgermeister freut sich, viele Gemeinderäte begrüßen zu dürfen, die Architekten Martin Baur und Florian Latsch sowie Vertreter der am Bau beteiligten Firmen, die Rektoren Bernhard Glowitz (Waldschule) und Silke Fiedler (Sambugaschule), Eltern- und Schülervertreter, den leitenden Schulamtsdirektor Frank Schäfer und Schulrat Heiko Mail sowie die Landtagsabgeordneten Christiane Staab (CDU) und Norbert Knopf (Grüne).
Text: Stadt Walldorf
Fotos: H. Pfeifer
Text und Fotos: Stadt Walldorf