Auf dem Parkplatz bei der Sporthalle in der Neuen Sozialen Mitte steht seit Mitte März ein inzwischen bemalter „Container“ als erstes sichtbares Zeichen für das Pilotprojekt „Living Lab Walldorf“.
Etwa vierzig Walldorfer Haushalte und auch Gewerbebetriebe in Walldorf-Süd sollen bei dem auf drei Jahre angelegten Forschungsprojekt mit intelligenter Technologie zu einem virtuellen Kraftwerk vernetzt werden. Das innovative Pilotprojekt wurde von den Stadtwerken Walldorf angestoßen und im Dezember bei einem Pressegespräch vorgestellt. Als erfahrene Partner sind die MVV Energie AG, die Mannheimer Beegy GmbH, die Keo GmbH Köln, das Karlsruher Institut für Technologie und das FZI Forschungszentrum Informatik mit im Boot. Bei dem Container handelt es sich um einen Batteriespeicher, der in den letzten zwei Jahren bei dem erfolgreichen Forschungsprojekt „Strombank“ der MVV in Mannheim im Einsatz war.
Wie Matthias Gruber, Geschäftsführer der Stadtwerke Walldorf erklärt, soll der Quartierspeicher im Rahmen des „Living-Lab-Feldtests“ zum Einsatz kommen. Mit dem Speicher wird die Stromerzeugung vor Ort durch Photovoltaikanlagen und Blockheizkraftwerke mit dem Strombedarf der Haushalte zum Ausgleich gebracht werden. „Dieser Ausgleich zwischen Erzeugung und Verbrauch ist die zentrale Herausforderung der Energiewende“, so Gruber. Anders als bei Großkraftwerken folgt die Erzeugung aus alternativen Energiequellen nicht dem Bedarf der Verbraucher, sondern richtet sich nach dem Sonnenschein oder dem Wind, der gerade bläst. „In unserem Feldtest werden wir sowohl die Zwischenspeicherung des Stroms als auch die zeitliche Verlagerung des Verbrauchs steuern, um uns an die alternative Erzeugung anpassen zu können“, erklärt Gruber.
Die Praxisphase im Feldtest „Living Lab“ soll Anfang 2017 starten. Im zweiten Halbjahr 2016 werden die Stadtwerke entsprechend informieren und die Feldtestteilnehmer suchen und sicher auch finden. Zeit genug für die Kinder des benachbarten Evangelischen Kindergartens, sich mit dem Speicher zu befassen und ihn zu bemalen. Da die Kinder der Sonnenkäfergruppe und ihre Erzieherin Krisztina Preysing sich derzeit mit den Themen Klima, Wetter und Energie befassen, lud Peter Zartmann, Leiter der Abteilung Strom bei den Stadtwerken und Projektleiter „Living Lab“, alle zu einem Vor-Ort-Termin am Batteriespeicher ein. Er ging auf alle Fragen der wissbegierigen Kinder ein und freute sich gemeinsam mit Bürgermeisterin Christiane Staab über das rege Interesse. Eine Sonne voller Energie platzierten die Kinder auf dem Speicher – dann kann ja nichts mehr schiefgehen.
Mehr zum „Living Lab Walldorf“ auf der Homepage.
Peter Zartmann (Stadtwerke Walldorf), Erzieherin Krisztina Preysing und Bürgermeisterin Christiane Staab mit den kreativen Kindern des Evangelischen Kindergartens
Text: Stadt Walldorf, Foto: Pfeifer