Gemeinderat bewilligt 1,1 Millionen Euro für Neuaufbau
Der städtische Kunstrasenplatz-Nord „ist am Ende seiner Lebensdauer angekommen“. Das hat ein von der Stadt beauftragtes Gutachten bestätigt. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 8. November daher einer Gesamtsanierung des Kunstrasenplatzes zugestimmt und dafür Mittel von 1,1 Millionen Euro bewilligt.
Wie Stadtbaumeister Andreas Tisch in der Sitzung erläuterte, sei eine Sanierung bereits im letzten Jahr im Haushaltsplan vorgesehen gewesen. Wegen der Sanierung des Waldstadions sei die Maßnahme jedoch zeitlich verschoben worden. Nachdem in diesem Jahr Voruntersuchungen stattgefunden hatten, um sich ein genaues Bild vom Umfang des Sanierungsbedarfs zu machen, untersuchte ein Gutachter den Zustand des Platzaufbaus und empfahl eine Sanierung der kompletten Tragschicht. Der mittlerweile sechzehn Jahre alte Kunstrasenplatz sei inzwischen „stark sanierungsbedürftig“, was auch seiner intensiven Nutzung geschuldet sei. Mit den ursprünglich veranschlagten 570.000 Euro komme man nun jedoch nicht mehr zu Rande, so Tisch. Der Ausschuss für Technik, Umwelt, Planung und Verkehr, der die Maßnahme bereits beraten hatte, empfahl dem Gemeinderat den grundlegenden Neuaufbau des Platzes.
„Auch wenn wir sehr viel Geld in die Hand nehmen müssen, können wir zustimmen“, meinte Stadtrat Uwe Lindner (CDU). Der sechzehn Jahre alte Platz bedürfe einfach der Erneuerung. Er bat darum, bei den Materialien darauf zu achten, dass diese nicht gesundheitsgefährdend seien.
Die umfassende Sanierung fand auch Manfred Zuber (SPD) „sinnvoll“. „Der Platz wird gebraucht“, meinte er.
Auch Hans Wölz (Bündnis 90/Die Grünen) signalisierte Zustimmung, erklärte aber, dass man sich in seiner Fraktion zu dem Entschluss „durchgerungen“ habe. Aufgrund der geringeren Kosten, der günstigeren Auswirkungen auf Kleinklima und Luftqualität sowie wegen seiner Knochen- und Sehnenfreundlichkeit habe man eigentlich Naturrasen favorisiert, so Wölz. Für den Kunstrasen hätten schließlich die Nutzungsintensität und die ganzjährige Verfügbarkeit gesprochen. „Abschließend geben wir dem Kunstrasen den Vorzug“, stellte Wölz fest. Ihn interessierte noch, wie der alte Kunstrasen entsorgt würde. Stadtbaumeister Andreas Tisch sagte zu, das Gremium darüber zu informieren.
Dass der Kunstrasenplatz, der von vier Vereinen genutzt wird, stark strapaziert werde und eine Sanierung „völlig normal“ sei, stellte Günter Lukey (FDP) fest. „Die Kosten erschrecken“, meinte er, doch konnte auch er der großen Lösung zustimmen. Die allgemeine Zustimmung galt auch dem Vorschlag, im Zuge der Sanierung gleich alle sechs Flutlichtmasten auszutauschen. Wie Andreas Tisch berichtete, müssten drei Masten wegen nachlassender Standsicherheit auf jeden Fall ersetzt werden. Im Zuge der Komplettsanierung biete es sich nun an, gleich alle Masten zu ersetzen. Die Komplettsanierung soll im Sommer 2017 umgesetzt werden.
Text: Stadt Walldorf