Gemeinderat stimmt Schaffung einer Krippen-Gruppe im Kommunalen Kindergarten zu
In der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 31. Mai waren die Kindergartenbedarfsplanung 2022 und der Schulbericht Thema.
Der Erste Beigeordnete Otto Steinmann informierte den Gemeinderat über die Details dazu.
Im Bereich der Kindergartenkinder (Ü3) sei man gut aufgestellt, es gebe an der einen oder anderen Stelle freie Plätze. Dadurch sei man in der Lage gewesen, Kinder, die mit ihren Familien aus der Ukraine geflüchtet sind, gut unterzubringen.
Im Bereich der Krippe-Gruppen (U3) schaffe man nach wie vor weitere Plätze, um dem Bedarf unter Einbeziehung aller Träger gerecht zu werden.
Im Kommunalen Kindergarten wolle man im Laufe des Kindergartenjahres 2022/2023 eine Altersmischung ab zwei Jahren aufbauen. „Dies ist ein Anliegen, was wir schon mehrere Jahre in Erwägung ziehen. Durch die Aufgabe der sechsten Gruppe vor zwei Jahren sind jetzt die räumlichen Voraussetzungen dafür geschaffen“, führte Otto Steinmann aus. In der Bedarfsplanung der Stadt befindet sich auch seit nahezu zehn Jahren das Haus der kleinen Hände, welches vom Verein family&kids@work getragen wird. An der vertraglichen Vereinbarung dazu wolle man aus der Sicht der Verwaltung unbedingt festhalten.
Otto Steinmann ging auch auf die Folgen der Corona-Pandemie ein, die für die Schulen und Kindergärten im vergangenen Jahr und auch zu Beginn dieses Jahres prägend waren. „Bis heute haben wir gerade in den Kindergärten mit Corona-bedingten Ausfällen von Erzieherinnen und Erziehern zu kämpfen, was an der einen oder anderen Stelle auch zur Reduzierung von Öffnungszeiten oder gar zur temporärer Schließung von Gruppen geführt hat.“ Vor diesem Hintergrund sei man auch im Rückblick überzeugt, dass die Strategie des permanenten Testens richtig gewesen war und dem Schutz der Kinder in den Kindergärten, der Schülerinnen und Schüler, aber auch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gedient habe. Dem Gemeinderat sei man dankbar für die Unterstützung, diese Strategie fahren zu können, betonte Otto Steinmann.
Stadtrat Dr. Joachim Ullmann (CDU) bezeichnete den Vorschlag einer Krippe-Gruppe im Kommunalen Kindergarten als folgerichtig. Es sei in der Corona-Pandemie wichtig gewesen, dass möglichst wenig Betreuungszeit ausgefallen ist. Mit der aufwändigen Test-Strategie sei man goldrichtig gelegen, so Dr. Ullmann. Sinnvoll und wichtig sei es in Anbetracht des Fachkräftemangels, starke finanzielle Anreize zu setzen. Die Beitragssituation im Kindergartenbereich bezeichnete Dr. Ullmann als moderat und sozial verträglich. In Walldorf sei man im Bereich Schulen und Kindergärten sehr gut aufgestellt.
Stadträtin Dr. Andrea Schröder-Ritzrau (SPD) sagte, die Idee, eine Krippe-Gruppe im Kommunalen Kindergarten bis zum nächsten Jahr zu schaffen, begrüße man in der SPD. Die Weiterführung der Vereinbarung mit dem Haus der kleinen Hände halte man für unstrittig. Auch wenn es mit der Infrastruktur gut aussehe, sei es ein großes Thema, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen. Man habe dafür vor knapp einem Jahr in Walldorf wichtige Anreize geschaffen, zum Beispiel durch die Förderung der Weiterbildung oder durch die Möglichkeit zum übertariflichen Aufstieg in der Entgeltstufe nach einer bestimmten Zeit.
Wichtig sei der SPD, im Bereich der eigenen Ausbildung nicht nachzulassen. Der Schulbericht zeige, dass man ein extrem gefragter Standort sei. Die Sambuga-Schule habe den Standortwechsel zudem sehr gut gemeistert.
Laut Stadträtin Nele Böhm (Bündnis 90/Die Grünen) ist Walldorf ein ansprechender Wohnort, der durch seine Vielfalt gestaltet werde. Man sei dafür, die dringend benötigten zusätzlichen Stellen noch attraktiver zu gestalten, um ein ausreichendes Kontingent an pädagogischen Fachkräften bieten zu können. Die Probleme, vor denen die Bildungseinrichtungen durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg gestellt werden, würden von Seiten der Stadt und den pädagogischen Fachkräften gut gelöst. Man sehe die Notwendigkeit, eine neue Krippe-Gruppe im Kommunalen Kindergarten zu schaffen ebenso wie die Weiterführung der Vereinbarung mit dem Haus der kleinen Hände.
Stadtrat Günter Lukey (FDP) betonte, dass kaum ein Bereich von den Auswirkungen der Corona-Pandemie so stark betroffen war und ist, wie die Schulen und Kitas. Den pädagogischen Fachkräften sei es mit der Unterstützung der Verwaltung gelungen, immer wieder schnell auf die sich veränderte Infektionslage zu reagieren. Den Ansatz, pädagogisches Personal selbst auszubilden, halte man für richtig. Die Weiterführung der Vereinbarung mit dem Haus der Kleinen Hände befürworte man. Mit den Beiträgen in den Kitas bewege man sich sehr weit unter dem Durchschnitt vergleichbarer Einrichtungen in ganz Baden-Württemberg.
Lukey forderte auch, dass das Thema der Einteilung der Schulbezirke endlich angegangen werden sollte.
Der Gemeinderat stimmte einstimmig für die Beschlussvorlage.
Text: Stadt Walldorf