Bleiben Sie informiert  /  Donnerstag, 19. September 2024

Informationen von Hier

Termine, Adressen, Vereine,
Lokalpolitik, Berichte und
Wirtschaftsinformationen

Aktuelle Nachrichten und Berichte aus Wiesloch und Walldorf

Walldorf: Katzen haben wieder Freigang

3. August 2024 | > Walldorf, Allgemeines, Das Neueste, Politik, ~ Umgebung

Brutsaison der Haubenlerchen ist früh beendet

Die „Ausgangssperre“ für Katzen in Walldorf-Süd ist in diesem Jahr vier Wochen früher zu Ende, als es die Allgemeinverfügung zum Schutz von Haubenlerchen vorsieht: Hauskatzen wird damit bereits ab Donnerstag, 1. August, wieder Freigang gewährt. Das teilt das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis mit. Als Grund nennt die Behörde, dass die Brutsaison der Haubenlerche in diesem Jahr bereits zum jetzigen Zeitpunkt und damit verhältnismäßig früh beendet sei. Es sei daher keine wesentliche Gefährdung der Haubenlerche durch freilaufende Katzen mehr zu erwarten. Grundsätzlich gilt die 2022 erlassene Allgemeinverfügung der Unteren Naturschutzbehörde noch bis zum Jahr 2025 jeweils vom 1. April bis zum 31. August und verpflichtet Katzenhalter, in diesem Zeitraum den Freigang ihrer Tiere zu unterbinden.

„Die letzten Beobachtungen von brutanzeigendem Verhalten erfolgten in der ersten Hälfte des Juli“, sagt der Diplom-Biologe Andreas Ness auf Anfrage der Walldorfer Rundschau. „Danach waren bei den Beobachtungen Weibchen und Männchen gleichzeitig nachweisbar. Eine laufende Bebrütung oder die Fütterungen von Jungvögeln konnte ausgeschlossen werden.“ Ness ist mit seinen Kollegen aus dem Büro Institut für Umweltstudien (IUS) Weibel & Ness GmbH (Heidelberg) seit Anfang 2023 für das Haubenlerchen-Monitoring in Walldorf zuständig. Die zuständige Naturschutzbehörde steht mit Ness gerade zum Ende der Brutzeit in ständigem Kontakt, da die Allgemeinverfügung nur im Rahmen ihrer Wirksamkeit als Schutzinstrument genutzt wird.

Ness kann berichten, dass in der nun beendeten Brutsaison im zweiten Abschnitt des Baugebiets Walldorf-Süd zwei Haubenlerchen-Paare beobachtet worden seien, die mehrere Brutversuche unternommen hätten. Einer der Versuche sei nach den Beobachtungen zunächst auch von Erfolg gekrönt gewesen, allerdings seien die Jungtiere nur für wenige Tage zu sehen gewesen. Im Großen Feld westlich der Autobahn, das aus Sicht des Biologen wesentlich bessere Voraussetzungen für eine Haubenlerchen-Population als das Baugebiet bietet, konnte man ein Paar sowie ein einzelnes Tier feststellen, jedoch keine Brutversuche.

 

Im Großen Feld sind in einer Voliere auch die beiden im vergangenen Jahr auf Walldorfer Gemarkung geschlüpften Jungvögel untergebracht, denen zunächst kaum Überlebenschancen eingeräumt worden waren, weil sie von ihren Eltern nicht in der üblichen Frequenz gefüttert wurden. Die Entscheidung, sie im Zoo in Karlsruhe aufpäppeln zu lassen, hat beide Tiere gerettet. Da die Experten sie trotzdem nicht für geeignet halten, wieder ausgewildert zu werden, sind sie nun einerseits geschützt in der Voliere untergebracht, sollen hier aber auch die Funktion als „Ankervögel“ erfüllen, die in der Nähe lebende weitere Haubenlerchen anlocken. Andreas Ness berichtet, dass auch darüber hinaus in diesem Jahr wieder alle notwendigen Schutzmaßnahmen durchgeführt worden sind und es erstmals gelungen ist, die Winteraufenthaltsquartiere der Haubenlerche zu lokalisieren. Diese befinden sich nach seinen Worten auf dem Gelände der SAP.

Die Allgemeinverfügung zum Schutz der Haubenlerche war aus Sicht der Unteren Naturschutzbehörde des Rhein-Neckar-Kreises im Jahr 2022 notwendig geworden, um die in Baden-Württemberg vom Aussterben bedrohte Vogelart zu schützen. Landesweit lag der Brutbestand damals bei nur noch rund 60 Revieren, deren Schwerpunkte in den Sandgebieten der nördlichen oberrheinischen Tiefebene zwischen Waghäusel, Walldorf und Ketsch liegen. Dabei nannte die Behörde in der Verfügung für Walldorf „die hohe Dichte an freilaufenden Hauskatzen“ als „nicht nur unwesentlichen Faktor“, da ihnen „insbesondere die noch flugunfähigen Jungvögel immer wieder zum Opfer fallen“. Zu natürlichen Feinden der Bodenbrüter zählen aber auch Elstern und Rabenkrähen sowie Raubsäuger wie Füchse und Marder.

Das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis macht darauf aufmerksam, dass die Allgemeinverfügung selbst mit der aktuellen Teiländerung nicht aufgehoben ist. Sie gilt vorerst bis zum kommenden Jahr 2025 weiter – und zwar dann erneut im Zeitraum vom 1. April bis einschließlich 31. August. Die Allgemeinverfügung und die Teiländerung können auf der Homepage des Rhein-Neckar-Kreises unter www.rhein-neckar-kreis.de/bekanntmachung abgerufen werden, ebenso auf der Homepage der Stadt Walldorf (www.walldorf.de).

Text und Fotos: Stadt Walldorf

Das könnte Sie auch interessieren…

Wiesloch: 16-Jähriger flüchtet vor Polizeiauto

Das Polizeirevier Wiesloch sucht Geschädigte, nachdem ein 16-jähriger Moped-Fahrer am Mittwoch gegen 14:50 Uhr auf der Flucht vor einem Streifenwagen beinahe einen Unfall verursachte. Der 16-Jährige war auf der Schloßstraße unterwegs, als er nach dem Erblicken eines...

Wieslocher Obstbaum- und Strauchpflanzaktion

Obstbaum- und Strauchpflanzaktion 2024 Im Rahmen der Biotopvernetzung und zur Förderung der Artenvielfalt bietet die Stadt Wiesloch allen, die Interesse an hochstämmigen Obstbäumen mit altbekannten und beliebten Sorten haben, ein besonders attraktives Angebot: Auf...

Temporäre Sperrung einiger Parkplätze im Bahnhofsbereich

Temporäre Sperrung einiger Parkplätze im Bahnhofsbereich am 23. und 24. September Betroffen von der Nutzungseinschränkung sind die Parkplätze auf der Freifläche in der Staatsbahnhofstraße, sowie die Parkplätze auf der Westseite der Gleise längs der Straße „Großer...

Hier könnte Ihr Link stehen

Veranstaltungen / Gewerbe

Werbung

Hier könnte Ihr Link stehen

Themen

Zeitreise

Archive