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Walldorf: Kammermusik mit dem „BoviarTrio“ am 3. Mai

19. April 2017 | > Walldorf, Allgemeines, Das Neueste, Kultur & Musik

Zu einem Abend, der der Kammermusik gewidmet ist, lädt die Reihe „Konzerte der Stadt“ am Mittwoch, 3. Mai, um 20 Uhr in die Laurentiuskapelle ein.

Drei Werke für Klarinettentrio haben Daniel Bollinger (Klarinette), Julian Arp (Violoncello) und Gerhard Vielhaber (Klavier), kurz das „BoviarTrio“, für ihr Konzert in Walldorf ausgewählt. Ludwig van Beethovens Klarinettentrio Es-Dur op. 38, Violeta Dinescus Werk „et pourtant c’est mieux qu’ en hiver …“ und das Klarinettentrio a-Moll op. 114 von Johannes Brahms stehen auf dem Programm des als „brillant“ gelobten Ensembles.

Ludwig van Beethovens Klarinettentrio op. 38 basiert auf seinem 1799 entstandenen Septett Es-Dur op. 20. Das Arrangement für Triobesetzung war kurze Zeit nach der Komposition des Septetts entstanden, wurde aber erst 1807 veröffentlicht. Die Aufführung des Septetts Es-Dur op. 20 im Alten Burgtheater zu Wien war für Beethovens Wiener Karriere der endgültige Durchbruch. Das Septett avancierte zum populärsten und meist gespielten Werk Beethovens. Der alternde Beethoven jedoch distanzierte sich von seinem Werk. Nach einer Äußerung seines Schülers Carl Cerny konnte er das Septett „nicht leiden und ärgerte sich über den Beifall, den es erhielt“. Diese Einschätzung des Werkes teilten weder Publikum noch Musikkritik der damaligen Zeit und auch das „BoviarTrio“ schätzt das Werk offensichtlich sehr.

Die rumänische Komponistin Violeta Dinescu ist in Walldorf in bester Erinnerung. Denn im Jahr 2010 war Roberto Reale, einer ihrer Studenten, Gastkünstler der Stadt Walldorf in der Künstlerwohnung in der Scheune Hillesheim. Das Präsentationskonzert im April 2013 wurde zu einem „Drei-Generationen-Konzert“: das rumänische Trio Kontraste spielte Werke sowohl von Myriam Marbe, bei der Violeta Dinescu gelernt hatte, als auch Stücke von Dinescu und von deren Schüler Roberto Reale. „Es war ein sehr interessantes und aufschlussreiches Gesprächskonzert, bei dem man die Komponistin Violeta Dinescu auch als exzellente und sympathische Erklärerin ihrer Musik kennenlernen durfte“, erinnert sich Walldorfs Musikbeauftragter Professor Gerald Kegelmann. Der Titel des Trios von Violeta Dinescu „et pourtant c’est mieux qu’ en hiver …“ zitiert ein Fragment aus einem Brief von Myriam Marbe (1931-1997) vom Sommer 1997. Sie spielt damit auf den mühevollen Alltag in Rumänien an. Es waren damals die härtesten Zeiten in Rumänien, im eisigen Winter war es draußen „wärmer“ als im Haus. Für Violeta Dinescu ist das Trio „eine Art Psychogramm, eine Hommage an Myriam Marbe, ein musikalisches Portrait und  zugleich ein imaginärer Monolog geworden“. Johannes Brahms‘ Vorhaben, im Alter von 57 Jahren das Komponieren aufzugeben, durchkreuzte eine Begegnung mit dem legendären Soloklarinettisten der Meininger Hofkapelle Richard Mühlfeld. Mühlfelds Spiel faszinierte Brahms nachhaltig. Der warme und weiche Klarinettenklang Mühlfelds begeisterte  Brahms so sehr, dass er noch vier bedeutende Kammermusikwerke für Klarinette komponierte und sie alle Richard Mühlfeld widmete: Als erstes Opus dieser Gruppe entstand das Trio a-Moll op. 114, das das „BoviarTrio“ interpretieren wird.

Daniel Bollinger, Julian Arp und Gerhard Vielhaber, der bereits in der Saison 2007/2008 mit der Violinistin Tianwa Yang in der Konzertreihe der Stadt aufgetreten ist, lernten sich während der Mozartwochen in Schwetzingen kennen. 1997 gründeten sie das „BoviarTrio“. Schon früh trat das Trio bei bedeutenden Festivals auf, wie dem Schleswig-Holstein-Musikfestival oder dem Rheingau-Musikfestival. Seit seinem Erfolg im Finale des Deutschen Musikwettbewerbs 2002 gibt das Trio europaweit Konzerte. Bollinger, Arp und Vielhaber sind sowohl gefragte Musiker als auch Dozenten.

Eintrittskarten für das Konzert für 10 Euro, ermäßigt 6 Euro, gibt es im Vorverkauf  bei Bücher Dörner in Walldorf, Bahnhofstraße 8, sowie im Walldorfer Rathaus.

 Mittwoch, 3. Mai, 20 Uhr, Laurentiuskapelle, Schlossplatz

 

Daniel Bollinger, Julian Arp und Gerhard Vielhaber (v.l.n.r.) auf dem Weg nach Walldorf … (Foto: zg)

Text: Stadt Walldorf

 

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