Mehr Sicherheit für die Schillerschüler
„Wir sollten für Ersatz sorgen“, sagt Alena Müller, die Leiterin des Fachbereichs Ordnung und Umwelt. Dem stimmt der Gemeinderat einhellig zu. Weil für die technisch veraltete Geschwindigkeitsmessanlage im Schlossweg mit Beginn des neuen Jahres die werksseitige Unterstützung entfallen ist, muss eine neue Anlage her. Hauptgrund ist die Schillerschule und die Sicherheit ihrer rund 450 Schülerinnen und Schüler. Die Kosten betragen rund 27.000 Euro für die „leere“ Messsäule und etwas mehr als 98.000 Euro für die eigentlichen Messanlagen. Aufgrund hoher Messzahlen geht die Verwaltung davon aus, dass sich die Kosten binnen zwei Jahren amortisieren.
Wegen der angrenzenden Schillerschule ist der Schlossweg zwischen der Hirschstraße und der Bahnhofstraße als 20 km/h-Zone ausgewiesen. Im Jahr 2022 wurden dort ein Prozent aller Fahrzeuge beanstandet, Spitzenwert der Walldorfer Messanlagen. In der Ringstraße lagen die Werte damals bei 0,34 (Richtung Johann-Jakob-Astor-Straße) und 0,16 Prozent (Richtung Bahnhofstraße), in der Schwetzinger Straße bei 0,4 (stadteinwärts) und 0,17 Prozent (stadtauswärts). In absoluten Zahlen waren das im Schlossweg 2361 Fahrzeuge, die 2022 geblitzt wurden. Die Bußgelder summierten sich auf mehr als 92.000 Euro.
Viele, auch ortsfremde Personen nutzen laut der Verwaltungsvorlage zur Sitzung den Schlossweg als Abkürzung oder werden von ihrem Navigationssystem über diesen geleitet. Auf vielen Anhörungen zu Geschwindigkeitsüberschreitungen würden die Betroffenen angeben, die Begrenzung auf 20 km/h trotz ausreichender Beschilderung und Fahrbahnmarkierungen nicht wahrgenommen zu haben. Vor diesem Hintergrund und insbesondere angesichts der hohen Fallzahlen in Verbindung mit der unmittelbaren Nähe zur Schillerschule sei das Entfallen des Geschwindigkeitsmessstandorts „nicht zielführend“. Da nun eine neue Anlage benötigt wird, wird man diese vom gleichen Bautyp wie an allen anderen Standorten in Walldorf anschaffen.
Nur eine leere Säule anzuschaffen, würde aus Verwaltungssicht zwar die Kosten drastisch senken. Allerdings sollen die beiden mobilen Messgeräte, die darin eingepasst werden können, bereits an den drei seit Dezember neuen Standorten (Schwetzinger Straße, Hauptstraße, Heidelberger Straße) zum Einsatz kommen, sodass „keine nachhaltige Kontrolle der gefahrenen Geschwindigkeiten mehr möglich sein wird“, wie es in der Vorlage heißt.
Text und Fotos: Stadt Walldorf