Außerplanmäßige Mittel für Nachwuchs und TV-Übertragung
Über einen Zuschussantrag des FC-Astoria Walldorf hatte der Gemeinderat in seiner Sitzung am 20. März zu entscheiden. Außerplanmäßig bewilligte das Gremium mit großer Mehrheit einen städtischen Zuschuss von knapp 7.500 Euro.
Wie Erster Beigeordneter Otto Steinmann in der Sitzung ausführte, hat der FC-Astoria vor, den bisherigen Torwarttrainingsplatz aufzuwerten, um ihn künftig zusätzlich als Trainingsplatz im Bambini-Bereich nutzen zu können. Wie aus dem Antrag des Vereins hervorgeht, hat der Zuwachs an Kindern, schon ab vier Jahren, stark zugenommen, so dass die Kapazitäten nicht mehr ausreichen. Nach einer Grunderneuerung des Torwarttrainingsplatzes könne dieser die Lösung für das Platzproblem bieten. Die Kosten hierfür bezifferte der Verein auf rund 46.000 Euro.
Außerdem plant der Verein, bessere Voraussetzungen für Fernsehübertragungen der Spiele von Regionalligamannschaften zu schaffen. Ein TV-Podest oberhalb der Sprecherkabine mit Kosten von knapp 75.000 Euro soll dafür sorgen, dass die Spiele im Auftrag des Fußballverbandes aufgezeichnet und veröffentlicht werden können. Otto Steinmann erläuterte, dass der Antrag des FC-Astoria erst nach der Verabschiedung des städtischen Haushalts für 2018 eingegangen sei und der Gemeinderat daher über die außerplanmäßige Förderung entscheiden müsse. Der städtische Zuschuss betrage zehn Prozent der Kosten, in diesem Fall also knapp 7.500 Euro. Steinmann ging auch darauf ein, dass die von der Stadt geförderten Maßnahmen für die Vereinstätigkeit „erforderlich“ sein müssten. Dies sei hinsichtlich des TV-Podests bei der Vorberatung im Finanzausschuss in Frage gestellt worden. Er erinnerte daran, dass man in der Vergangenheit jedoch die Erforderlichkeit immer großzügig im Interesse der Vereine ausgelegt habe.
So war es auch diesmal. Bei der getrennten Abstimmung sprachen sich für den Zuschuss zur Erneuerung des Trainingsplatzes alle Mitglieder des Gemeinderats aus. Für die Bezuschussung des TV-Podests votierten sechzehn Ratsmitglieder, zwei waren dagegen, ein Mitglied enthielt sich der Stimme.
Stadtrat Uwe Lindner (CDU) meinte, dass man über das Podest sicher trefflich diskutieren könne. Er meinte aber, dass die Aufzeichnungen wichtig seien und der Verein die notwendige Infrastruktur bereitstellen müsse. Die Erweiterung der Trainingsmöglichkeiten begrüßte er, legte aber Wert darauf, dass es keine Erweiterungen außerhalb des Geländes mehr geben dürfe.
Auch Stadtrat Christian Schick (SPD) signalisierte Zustimmung. Das TV-Podest sei zwar „nicht unmittelbar notwendig, aber mittelbar erforderlich“. Schick hob die Werte hervor, die der Verein vermittle, wie Gemeinschaft und Tradition.
Die Erneuerung des Trainingsplatzes, um auch die Bambini zu unterstützen, wertete Stadtrat Günter Lukey (FDP) als positiv. Was das Podest anging, könne man geteilter Meinung sein, meinte er, konnte für seine Fraktion jedoch zustimmen.
Stadtrat Hans Wölz (Bündnis 90/Die Grünen) sah die Planungen für den Torwarttrainingsplatz als notwendig an, wollte Steuergelder aber nicht für das TV-Podest verwenden. „Das könnte der Verein auch selbst finanzieren“, so Wölz, der den Antrag auf getrennte Abstimmung stellte.
Text: Stadt Walldorf