Walldorf für Engagement im Klimaschutz ausgezeichnet
Die Investitionen rechnen sich – deutliche Einsparungen beim Energieverbrauch
Walldorf. Die Stadt Walldorf ist unter den 25 Städte und Gemeinden die Umweltminister Franz Untersteller jetzt zusammen mit zwei Landkreisen mit dem European Energy Award (eea) ausgezeichnet hat. „Von Jahr zu Jahr sind mehr Kommunen im Land im Klimaschutz engagiert“, stellte der Minister anlässlich der Preisverleihung in Friedrichshafen am 16. Februar fest.
Die Stadt Walldorf bekennt sich schon seit vielen Jahren zu ihrer Verantwortung, das Klima und die Umwelt auf lokaler Ebene zu schützen.
Meilensteine waren bisher der Gemeinderatsbeschluss im Jahr 2010, alle kommunalen Gebäude und alle Privathäuser auf städtischen Grundstücken nur noch im Passivhausstandard zu errichten. Beispielhaft sind das in Passivhausbauweise erbaute Ärztehaus in der Stadtmitte oder auch die sanierte Gebäudehülle des Schulzentrums. Im laufenden Schulbetrieb wurde die gesamte Fassade des rund 2.000 Schüler beherbergenden Gebäudekomplexes durch Passivhauselemente ersetzt.
Die mit Bundesmitteln geförderte Maßnahme brachte eine jährliche Einsparung von 1,3 Megawattstunden, was nahezu einer Halbierung des Energieverbrauchs entspricht. In gleicher Bauweise beginnt dort in diesem Jahr auch der Neubau einer Drei-Feld-Sporthalle, einer Mensa und von Räumen für den Ganztagesschulbetrieb.
Bereits 1985 wurde die erste Umweltbilanz erstellt; Schulzentrum und Hallenbad erhielten ein Blockheizkraftwerk. Seit 1990 fördert Walldorf Maßnahmen der energetischen Sanierung privater Gebäudebesitzer. Das erste Klimaschutzkonzept aus dem Jahr 2004 bot dann die Grundlage für die eea-Teilnahme, die 2006 als Pilotkommune erfolgte. Die erneute Zertifizierung 2017, die mit einem Zuschuss von 10.000 Euro verbunden ist, honoriert die städtischen Bemühungen der letzten Jahre und bietet eine hervorragende Grundlage für die künftigen Anstrengungen im kommunalen Klimaschutz.
Erst kürzlich hatte Hermino Katzenstein, der für die Grünen im Landtag neben dem Wahlkreis Sinsheim auch den Wahlkreis Wiesloch mitbetreut, mit Bürgermeisterin Christiane Staab und Stadtrat Wilfried Weisbrod über das Thema Klimaschutz gesprochen. Er brachte einen Vorschlag mit um mehr PV-Anlagen auf die Dächer zu bringen: Ein Solarkataster für die ganze Stadt und die Möglichkeit für Hausbesitzer, Photovoltaikanlagen planen, finanzieren, bauen und betreiben zu lassen. „Das ist ein guter Ansatz und wäre auch etwas für unsere Stadtwerke“, fand Weisbrod.
Der European Energy Award (eea) ist ein europäisches Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren, das der Energieeinsparung, der effizienten Nutzung von Energie und der Steigerung des Einsatzes regenerativer Energien in Kommunen dient.
Quelle: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen