Ab sofort steht für die Carsharing-Nutzer in Walldorf ein drittes Auto an der Mobilitätsstation am Rathaus zur Verfügung.
Zum bisherigen Angebot, einem Verbrenner und einem Hybrid-Fahrzeug, gesellt sich nun auch ein Elektroauto, für das die Stadtwerke Walldorf eine Ladesäule installiert haben, die auch von Fahrzeugen auf dem öffentlichen Stellplatz daneben genutzt werden kann.
„Es ist sehr schön, dass wir das Angebot verlängern und sogar noch ausbauen konnten“, sagte Bürgermeister Matthias Renschler. Im März hatte der Gemeinderat die Fortsetzung des Carsharing-Angebots in Walldorf bis 2027 sowie die Erweiterung um ein zusätzliches Fahrzeug beschlossen. „Ich hoffe, dass es auch genutzt wird“, sagte der Bürgermeister und hob gerade angesichts der Parkplatzproblematik an vielen Stellen in der Stadt die alternativen Mobilitätsformen hervor, um deren Förderung sich die Stadt bemüht: Nicht weit vom Standort der drei Carsharing-Autos entfernt, direkt neben der Bushaltestelle am Rathaus, befindet sich seit April auch eine Station des Mietradsystems VRNnextbike.
Für das neue E-Auto habe man schon die erste Buchung erhalten, konnte Miriam Caroli für die Stadtmobil Rhein-Neckar AG berichten, die nach eigenen Angaben in 35 Kommunen in der Metropolregion Rhein-Neckar rund 15.000 Kunden zählt. Sie machte auch darauf aufmerksam, dass es für den Anbieter sinnvoll sei, eine „gemischte Flotte“ aus herkömmlichen Verbrenner, Hybridauto und E-Fahrzeug zu haben. „Reine Elektroautos werden nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung genutzt“, sagte sie. Gerade für längere Fahrten – beispielsweise in den Urlaub – fühlten sich viele Nutzer mit einem Verbrenner derzeit noch sicherer. Dennoch erreiche Stadtmobil schon heute eines seiner Ziele: Laut einer Studie „ersetzen wir mit einem unserer Autos sechs private“.
Mit dem Gemeinderatsbeschluss vom März hat sich die Stadt verpflichtet, ein maximales Defizit von insgesamt knapp 21.000 Euro pro Jahr abzudecken, wovon das neue E-Fahrzeug bis zu 1100 Euro im Monat ausmachen kann. Zuletzt hatte der Defizitausgleich für zwei Autos maximal 19.000 Euro pro Jahr betragen, lag tatsächlich aber immer unter 15.000 Euro, 2022 sogar nur noch bei rund 7000 Euro. „Wir gehen davon aus, dass die beiden anderen Autos jetzt kostendeckend laufen“, sagte Miriam Caroli zu dieser Entwicklung. Während die Kundenzahlen in Walldorf beim Start vor rund fünf Jahren noch zwischen zehn und 20 lagen, haben sie sich inzwischen auf über 60 Nutzer gesteigert. Unter anderem erfolgt auch eine kostenpflichtige Nutzung der Fahrzeuge durch die Stadtverwaltung.
Wer das Carsharing-Angebot nutzen möchte, muss zunächst einen Rahmenvertrag mit Stadtmobil abschließen. Bei der Erstanmeldung werden der Führerschein und der Personalausweis geprüft. Das kann direkt bei Stadtmobil in Mannheim erfolgen. Die Stadt Walldorf bietet als besonderen Service die Führerscheinkontrolle auch im Rathaus an. Hierzu müssen der ausgefüllte und unterschriebene Rahmenvertrag, der Personalausweis und der Führerschein vorgelegt werden. Buchung, Abwicklung und Bezahlung erfolgen dann über Stadtmobil und nicht über die Stadt.
Im Internet sind die Informationen zum Carsharing sowie der Rahmenvertrag unter rhein-neckar.stadtmobil.de zu finden. Fragen rund um Vertrag, Nutzung und Rechnung beantwortet Stadtmobil unter Telefon 0621/12 85 55 85.
Ist man Kunde, kann das gewünschte Auto online, per Smartphone-App oder telefonisch gebucht werden.
Die Stadt Walldorf fördert Carsharing mit ihrem Umweltschutz-Bonusprogramm. Für die Erstanmeldung gibt es 50 Euro in Form eines Einkaufsgutscheins, allerdings nur für Privatpersonen aus Walldorf.
Zusätzlich hat der Fachdienst Umwelt, Feuerwehr, Katastrophenschutz im Rathaus aktuell von Stadtmobil einige 20-Euro-Gutscheine für Neuanmeldungen erhalten, die ausgegeben werden, solange der Vorrat reicht.
Text und Fotos: Stadt Walldorf