Erfolgreiches Audit zu PEFC-Zertifizierung
Den „Wald-TÜV“ hat der Walldorfer Stadtwald am 6. Februar mit Bravour bestanden. Eine entsprechende Plakette an den Bäumen gibt es natürlich nicht, doch Revierförster Gunter Glasbrenner und sein Forstwirte-Team können sich darüber freuen, dass die 521 Hektar des Walldorfer Walds dank erfolgreicher Auditierung auch weiterhin das PEFC-Siegel tragen dürfen.
Als Schulnote hätte das Walldorfer Team wohl ein „sehr gut mit Sternchen“ erhalten. Der unabhängige Auditor der DIN Certco GmbH des TÜV Rheinland bestätigte nicht nur, dass alle Anforderungen nach der Pan-Europäischen Forstzertifizierung (PEFC) eingehalten wurden, sondern lobte die einwandfreie und vollständige Umsetzung sowie lückenlose Dokumentation aller Standards und Maßnahmen als „absolut vorbildlich“ und weit über das übliche Maß hinausgehend.
Walldorf ist seit Juli 2000 PEFC-zertifiziert und hat sich damit zu einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung nach den strengen Standards dieses Systems verpflichtet. Das Ziel von PEFC ist, die ökonomischen, ökologischen und sozialen Funktionen des Waldes anhand strenger Maßstäbe zu sichern und zu fördern. Jedes Jahr finden stichprobenartige Kontrollen statt, für die in diesem Jahr der Forstbetrieb der Stadt Walldorf ausgewählt wurde. Im Vorfeld war ein umfangreicher Fragebogen auszufüllen mit detaillierten Angaben zum Baumbestand, zu Pflanzungen und Pflanzmaterial. Der Verzicht auf den Einsatz von Pestiziden und Herbiziden musste nachgewiesen werden. Auf dem Prüfstand waren unter anderem auch die Fachlichkeit des Personals, externe Dienstleister, der Maschineneinsatz, das Prozedere der Brennholzabgabe an Private sowie alles rund um die Jagd.
Vor Ort im Wald hat sich der Auditor dann selbst ein Bild gemacht und die Angaben überprüft. Dass die Theorie in Walldorf geradezu ideal in die Praxis umgesetzt wird, konnte er nach dem vierstündigen Audit bestätigen. Bürgermeisterin Christiane Staab war zwar davon überzeugt, dass Walldorf in jedem Fall wieder zertifiziert würde, doch dass die Arbeitsweise des Forstes unter den strengen Augen des Prüfers so ausgezeichnet abschneiden würde, „war so nicht zu erwarten“, meinte sie anerkennend mit Dank an Revierförster Gunter Glasbrenner und sein Team.
Wofür PEFC steht:
- Es wird nicht mehr Holz geschlagen als nachwächst.
- Die Artenvielfalt im Wald bleibt erhalten.
- Ein nachhaltig bewirtschafteter Wald behält seine Funktion als natürlicher Schutz von Gewässern, Böden und Klima.
- Bei der Waldarbeit werden hohe Standards der Arbeitssicherheit eingehalten.
- Bei der Waldbewirtschaftung werden klimastabile Mischbestände mit standortgerechten Baumarten erhalten bzw. aufgebaut.
- Die Rechte der Menschen, die vom Wald leben oder von ihm abhängen, werden gesichert.
PEFC basiert inhaltlich auf internationalen Beschlüssen der Nachfolgekonferenzen der Umweltkonferenz von Rio (1992). In Deutschland sind dies die Kriterien und Indikatoren, die auf den Ministerkonferenzen zum Schutz der Wälder in Europa (Helsinki 1993, Lissabon 1998, Wien 2003) von 37 Nationen im Pan-Europäischen Prozess verabschiedet wurden. In Deutschland sind 7,3 Millionen Hektar Wald PEFC-zertifiziert.
Die Forstwirte Tobias Ritt, Christian Hess und Marcel Greulich (v.l.n.r.) können gemeinsam mit Revierförster Gunter Glasbrenner stolz auf ihre Leistung sein (Foto: Forst)
Text: Stadt Walldorf