Die Ausstellung „ARTkontext“ wird am Mittwoch, 16. Oktober, um 19.30 Uhr in der Reihe „Kunst im Rathaus“ eröffnet.
Zu Gast ist der Heddesheimer Künstler Bernd Gerstner mit Objekten, Installationen und Malerei aus seinen verschiedenen Werkzyklen, die sich historischen und literarischen Themen widmen, wie unter anderem den Schrecken des Ersten und Zweiten Weltkriegs und Goethes Faust.
Laut Walldorfs Kunstbeauftragtem Hartmuth Schweizer, der in die Ausstellung einführen wird, ist Bernd Gerstner einer der wenigen zeitgenössischen Künstler, die sich so intensiv mit diesen besonders heute wieder wichtigen Fragen beschäftigen und ist damit überregional bekannt geworden. Ein Schwerpunkt von Gerstners Arbeit ist die Erinnerung an die furchtbaren Schlachten des Ersten Weltkriegs und die unvorstellbar barbarischen Grausamkeiten des Holocaust. Mit Fundstücken der Schlachtfelder von Verdun und aktuell auch aus der Umgebung des Westwalls, beschwört er „den Irrsinn zu dem Menschen fähig sind“. Mit diesen Objekten, mit Farben aus Erden, die er selbst herstellt, sowie mit Materialien wie Wachs, Holz, Blei und Eisen werden die gewählten Themen sinnlich erfahrbar gemacht und Emotionen transportiert, die für den Verstand Unfassbares erlebbar machen können.
Gerstner will auf die Vergänglichkeit und die Gefährdung der menschlichen Existenz verweisen, den Betrachtern die Hybris des menschlichen Geistes vor Augen führen und ihn vor den Gefahren heutiger politischer Verführer warnen. Zur Vernissage spielt das Benjamin Wittiber Trio.
Die Ausstellung läuft bis 6. Dezember.
Wachsobjekt von Bernd Gerstner (Repro: Imago Walldorf)
Text: Stadt Walldorf