Seit 1971 wird immer am 21. März der Tag des Waldes begangen.
Anlass war schon damals die globale Vernichtung des Waldes. Mit dem Klimawandel gewinnt der Tag inzwischen auch hier an Bedeutung. Man möchte auf eine nachhaltige Waldbewirtschaftung aufmerksam machen.
Waldbaden-Wiesloch schafft bereits seit fast vier Jahren durch regelmäßige Waldbaden-Kurse ein Bewusstsein für alles was Wald kann. Wald ist erhaltenswert und für das menschliche Bedürfnis nach Erholung, Ausgleich und „einfach nur sein“ enorm wichtig. „So war es nur konsequent, dass wir auch am Tag des Waldes ein besonderes Waldbaden anbieten.“ Linda Hennersdorf, Gründerin von Waldbaden-Wiesloch, konnte sich zusammen mit Birgit Schneidewind über eine harmonische Gruppe an TeilnehmerInnen freuen. Die beiden Leiterinnen hatten sich richtig was einfallen lassen, um diesen Tag für ihre Gruppe unvergessen werden zu lassen. „Wir laufen immer ganz langsam durch den Wald. Gerade dieses Mal begrüßte uns ein großes Bärlauchfeld, was natürlich Augen- und Nasenschmaus in einem ist. Die Vögel begleiteten uns mit ihrem Konzert die ganze Zeit.“ An einem vermutlich durch einen Blitzeinschlag geschädigten Baum blieben die Teilnehmer stehen und schauten sich intensiv um. Der richtige Moment für eine Herzmeditation. Aus dieser Ruhe heraus ging die Entdeckungstour weiter. Die Teilnehmer staunten nicht schlecht, als Linda Hennersdorf an einem Baumstumpf Waldsauerklee entdeckte. „Uns springen die Herzen nur so an,“ freute sich eine Teilnehmerin, als sie die herzförmigen Blätter sah. Waldsauerklee ist essbar und somit probierte jeder, ob der Name der Pflanze seine Berechtigung hat.
Waldbaden ist schließlich das Erleben des Waldes mit allen Sinnen. Der Name der Pflanze, Waldsauerklee, ist tatsächlich Programm. Denn ein angenehmer saurer Geschmack entfaltete sich auf der Zunge. Die Neugierde bei den Teilnehmern war geweckt auf alles, was noch so kam. An einem großen Platz mitten in einer Bärlauchoase wurde gemeinsam eine Hängematte zwischen zwei Bäumen aufgehangen. Anschließend bekam jeder Teilnehmer 5 Minuten Zeit für ein Waldbad in der Hängematte, während die anderen sich an einen Baum setzten und ebenfalls die Stille genossen. Ein intensives Naturerlebnis, denn noch nie hatte jemand in einer Hängematte im Wald gelegen. Die Wahrnehmung des Waldes in dieser Position eine ganz andere, die eigenen Gedanken waren ganz automatisch ausgeschaltet. Gemeinsam wurde noch ein Baum Mandala gelegt aus Dingen, die der Wald die ganze Strecke über zur Verfügung gestellt hat. Bei einem abschließenden Outdoor Picknick ließen die TeilnehmerInnen den Vormittag ausklingen. Am Tag des Waldes konnte Waldbaden-Wiesloch zeigen, wie wichtig Wald für uns ist. „Er kümmert sich nämlich hervorragend um uns Menschen,“ so Birgit Schneidewind. „Wald ist so spannend, dass es uns Menschen leichtfällt, alles um uns herum zu vergessen, sobald wir in Wald treten. Seine Farbenpracht, seine Naturmusik, seine Aromen, die wir einatmen, all das lenkt unsere Aufmerksamkeit auf uns selbst. Alles in unserem Leben ist genormt, der Wald aber hat seine eigenen bewundernswerten Regeln. Die einzige Regel beim Waldbaden ist: Niemand muss etwas machen, jeder kann etwas machen. Aus dieser Zeit ohne Leistungsdruck schöpfen wir Kraft und Selbstvertrauen für den Tag. Der Wald hat es halt drauf.“
Die nächsten Termine sind: Samstag 13.04. um 10 Uhr, und Dienstag 30.4. um 10 Uhr Am Samstag 20.04. um 10 Uhr findet eine Kräuterwanderung statt. Die Anmeldung erfolgt per Mail unter [email protected]
Quelle: Birgit Schneidewind