Die Sandlebensräume der Region haben sich zu wertvollen Rückzugsorten für selten gewordene Tiere und Pflanzen entwickelt. Doch wie sind sie entstanden? Wo sind sie zu finden? Und was kreucht und fleucht und wächst dort? Günter Keim, Gründungsmitglied des NABU Walldorf-Sandhausen, hat interessante Gebiete in der Region besucht und Pflanzen und Tiere fotografiert. Dazu zählen die Weiße Hohl in Nußloch, die eindrucksvolle Galgenhohle bei Zeutern, sowie der mit Löss bedeckte Michaelsberg bei Untergrombach (Bruchsal) – ein beliebtes Ausflugsziel.
Einen Bild-Vortrag über ‚Dünen und Hohlwege in unserer Umgebung‘ hält Günter Keim am 23. Januar um 19:30 Uhr im Gasthaus Pfälzer Hof, Schwetzinger Str.2, in Walldorf.
Hintergrund
Als nach der letzten Eiszeit vor rund 10 000 Jahren das Eis schmolz, transportierte der Rhein mit den großen Wassermengen viel Sand- und Schottermaterial, das sich in Form von Sandbänken ablagerte. Wind verwehte den Sand, der sich nur wenige Kilometer weiter östlich wieder ablagerte. Noch heute gibt es im oberrheinischen Tiefland zwischen Mannheim und Rastatt bedeutende Vorkommen von Binnendünen und Flugsandfeldern. Etwas weiter als der Sand flogen die feineren Partikel. Sie lagerten sich als Löss-Schicht im Hügelland des Kraichgaus ab. Als das Land später bearbeitet wurde, legten die Bauern auf ihren Feldern Furchen an, damit das überschüssige Wasser ablaufen konnte. Sie nutzten diese auch als Wege. Durch die Nutzung und das Regenwasser gruben sich die Furchen immer tiefer in die Landschaft ein und es entstanden Hohlwege. Heute bieten die Binnendünen und Lössböden der Region Lebensräume für selten gewordene Arten.