Fehlendes Futter und Wasser soll Wildenten fernhalten
Im Landkreis Karlsruhe sind die beiden Tierparks in Hambrücken und Forst von der Vogelgrippe betroffen. In beiden Einrichtungen mussten danach zahlreiche Tiere getötet werden. 200 Vögel waren es in Hambrücken nach den landesweit ersten Vogelgrippefällen des Jahres, die Ende vergangener Woche bei einer Wildente und einem im Park gehaltenen Schwan nachgewiesen wurden. „Die Notwendigkeit der Maßnahme hat sich bestätigt, da Untersuchungen der gekeulten Tiere ergeben haben, dass Ansteckungen erfolgt sind“, erklärt das Landratsamt Karlsruhe in einer Mitteilung am heutigen Donnerstag (19. Dezember). Auch in Forst hat sich demnach der Verdacht bestätigt: Hier waren zwei Hühner verendet aufgefunden worden, im Lauf dieser Woche mussten rund 140 Tiere getötet werden.
Nachdem zwei Tierparks in nur rund zwanzig Kilometern Entfernung betroffen sind, ist auch der Walldorfer Tierpark in Alarmbereitschaft. „Neben den ohnehin geltenden Vorsichtsmaßnahmen haben wir jetzt weitere getroffen“, sagt David Högerich, der Leiter des Eigenbetriebs Wohnungswirtschaft, der den Tierpark verwaltet. „Wir senken das Risiko.“ Deshalb sind die beiden Ententeiche seit Donnerstag, den 19.12., vorerst geschlossen, alle rund fünfzig Wasservögel wurden in der Quarätaneeinrichtung des Parks untergebracht.
Im kleineren Teich ist das Wasser abgelassen worden. „Im größeren können wir das leider nicht, weil darin Karpfen leben“, erzählt Tierpfleger Timon Hilger. Da an allen Teichen aber ab sofort keine Fütterung mehr stattfindet, erhofft man sich trotzdem einen abschreckenden Effekt auf Wildenten. „Futter und Wasser ziehen die Wildenten an“, sagt Hilger. „Wildtiere suchen immer den leichtesten Weg, um an Futter zu kommen“, deshalb seien die Teiche im Tierpark ein beliebtes Ziel. Aber: „Wenn es kein Futter mehr gibt, lernen sie das schnell.“ Ein Netz über den Teichen würde nach seiner Meinung nichts bringen: „Dann gäbe es das Risiko, dass sich Wildenten oder -gänse oder auch die Fische darin verfangen“, sagt der Tierpfleger. „Und von oben sieht es trotz Netz immer noch wie ein Teich aus.“
Das bedeutet fürs Personal gleichzeitig etwas mehr Arbeit hinter den Kulissen. „Es gibt einige Tiere, die können wir auf engerem Raum nicht zusammensetzen“, sagt Hilger. Trotzdem ließen sich aber alle gut im Quaräntestall unterbringen. Vor allem hofft man, dass die Maßnahmen etwas bringen und der Walldorfer Tierpark – anders als leider im vergangenen Jahr – von der Vogelgrippe verschont bleibt.
Text und Foto: Stadt Walldorf