Viele Fragen , wenige Antworten und wieder etwas Hoffnung in Altwiesloch
Die gut besuchte Veranstaltung des Stadtteilvereins Altwiesloch zur Stickoxidbelastung hat es wieder einmal deutlich gemacht, dass die Verkehrsbelastung in diesem Stadtteil und die damit verbundenen Folgen auf Dauer nicht akzeptabel sind. Auch wenn es nur ein Röhrchen war, das deutlich zu hohe Messwerte zur Stickoxidbelastung nachwies, so war dies doch berechtigterweise Anlass genug, wieder einmal auf die schon seit Jahren bestehende Problematik hinzuweisen. Leider gab es auf die vielen Fragen der zahlreichen Besucher wenige Antworten, die wirklich weiterhalfen. Es wurde aber mehr als deutlich, dass die Stadt keine Möglichkeit sieht, wirklich etwas Gravierendes zu verändern. Das hatte OB Elkemann in mehreren Interviews mehr als deutlich gemacht. Da hilft es auch nichts, immer wieder eine vermeintlich historische Fehlentscheidung des Gemeinderats ins Gedächtnis zu rufen, der eine in der Bevölkerung hoch umstrittene Südumgehung ablehnte und sich auf keine weitere Alternative einigen konnte. Fairerweise sollte in diesem Zusammenhang erwähnt werden, dass damals das Regierungspräsidium ausdrücklich erklärt hat, dass –wenn überhaupt – nur die Südumgehung in Frage kommt.
Der Handlungsauftrag lag früher und jetzt in den Händen des Landes. Das Bemühen des Landtagsabgeordneten Karl Klein, durch ein Schreiben an den Verkehrsminister Winfried Hermann Druck auszuüben, um die Situation in Altwiesloch zu verbessern, ist zwar ehrenwert, aber wahrscheinlich zumindest kurz- und mittelfristig wenig erfolgversprechend. Auf die Antworten sind wir alle gespannt. Wir von der FDP werden alles unterstützen, was zu einer Entlastung der Altwieslocher Bürger beiträgt, ohne die Leistungsfähigkeit der Stadt zu überfordern oder zu einer unangemessenen Belastung anderer Stadtteile oder der Natur zu führen. Den Vorschlag des Stadtteilvereins Altwiesloch, durch weitere Messwerte zur Versachlichung der Diskussion beizutragen, begrüßen wir ausdrücklich. Nur meinen wir, dass die Kosten nicht den Bürgern durch den Kauf von Messröhrchen aufgebürdet werden sollten, sondern dass es die Aufgabe der Stadt wäre, da Klarheit zu schaffen, auch wenn diese unangenehm ausfallen sollte.
Bernd Lang (FDP-Stadtrat, Wiesloch)