VHS-Kurs: Stressbewältigungs- und Resilienztraining mit Nina Reidel – Diplom Pädagogin, Kommunikationstrainerin, Coach, Yoga- und Meditationstrainerin.
An zwei Abenden vermittelte die Dozentin den Kursteilnehmern „Wie sie ihre psychische Widerstandskraft aktivieren – wie Resilienz gelingt“.
Resiliente Personen sind Menschen die es gelernt haben, dass sie selbst es sind, die über ihr eigenes Schicksal bestimmen. Sie vertrauen nicht auf Glück oder Zufall, sondern nehmen die Dinge selbst in die Hand und haben ein realistisches Bild von ihren Fähigkeiten.
Stress und Stressoren
Heutzutage fühlen sich viele Menschen, ob privat oder beruflich, ständig unter Druck. Doch die wenigsten haben gelernt wie man damit umgeht, so das viele an dem Druck zerbrechen und sich von ihm niederschlagen lassen. Was nicht selten in eine Abwärtsspirale und zu Depressionen führt.
Einer der ersten Schritte um die psychische Widerstandskraft zu stärken ist laut Dipl. Pädagogin Nina Reidel, die Frage: „Wie gestresst bin ich?“ – Dabei hilft ein kleiner Selbsttest mit 40 Fragen.
Frau Reidel erklärte den Kursteilnehmern auch den Prozess der Stressentstehung. Stress sei keine automatische Reaktion auf einen Stressor (Stressfaktoren); vielmehr entsteht er erst durch eine ungünstige gedankliche Bewertung im Kopf. Eine Bewertung könnte beispielsweise der Gedanke sein: „Hilfe, ich verliere jetzt die Kontrolle“. Einher geht damit dann eine Verlustangst und das Gefühl der Hilflosigkeit.
Diese im Unterbewusstsein stattfindende Bewertung ist vorallem abhängig von unseren Erwartungen, Erfahrungen und Einstellungen.
Frau Reidel erklärte den interessierten Teilnehmern u.a. auch die Wirkung von Stress. Wie man mit Belastungen umgehen kann, lässt sich erlernen, so Reidel.
Datum nächste Kurse mit Nina Reidel bei der vhs in Wiesloch:
27.11. und 4.12. je 18 bis 21 Uhr
Was kann ich tun?
Wie die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz verbessert werden kann
Seminare, Teamworkshops, Coachings und Vorträge zum Thema Resilienz für Mitarbeiter und Führungskräfte gehören zum Angebot von Nina Reidel. Mit über 13 Jahren Berufserfahrung in der Arbeit mit Gruppen war sie unter anderem für das Heidelberger Unternehmen SAS tätig.
Die Discovergy GmbH, die Itech GmbH und Schaumaplast Reilingen zählen u.a. zu ihren Kunden. An der Internationalen Berufsakademie Heidelberg (iba) vermittelt sie ihr Wissen im Studiengang „Sozialpädagogik & Management“ zu den Themen: „Zeit- und Selbstmanagement“ und „Rhetorik & Kommunikation“.
Weitere Fotos des Abends:
Mein Fazit:
Der Kurs von Nina Reidel ist sehr zu empfehlen und nach meiner Meinung verdient er das Prädikat Wertvoll.
Eigentlich sollte es ein Schulfach namens Resilienz geben, so das jeder von Kindesbeinen mit Wissen ausgestattet ist um so die Herausforderungen die uns das Leben so stellt zu meistern.
Doch wir leben in einer Welt in der die meisten Menschen doch eher in Gottvertrauen setzen oder das sog. Schicksal für alles verantwortlich machen.
Andere wiederum denken „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott“ oder „Jeder ist seines Glückes Schmied“ und nehmen das eigene Schicksal in die eigene Hand.
In einem Appius Claudius Caecus (* um 340 v. Chr.; † 273 v. Chr.) zugeschriebenen Gedicht heißt es: „fabrum esse suae quemque fortunae“ – jeder sei der Schmied seines Glücks.
„Hilf dir selbst, so hilft dir Gott“ ist, die Initiative in die eigene Hand zu nehmen und keinem anderen zu überlassen. Sie warnt uns davor, sich bei der Bewältigung des Lebens zu sehr auf Götter, höhere Mächte oder andere Menschen zu verlassen.
Die Ursprünge diser Redewendung gehen zurück um 600 v. Chr. – etwa in der Fabel „Der Ochsentreiber und Herkules“, als der im Morast steckengebliebene Ochsentreiber nichts tut, als allein die Götter um Hilfe anzuflehen, woraufhin ihm Herkules schließlich mit den Worten erscheint: „Lege die Hände an die Räder und treibe mit der Peitsche dein Gespann an, zu den Göttern flehe jedoch erst dann, wenn du selbst etwas getan hast; sonst wirst du sie vergeblich anrufen.“
Auch Cicero (106–43 v. Chr.) wusste bereits, wie die überlieferten lateinischen Sentenz „Fortes fortuna adiuvat“ zeigt: „Den Mutigen steht Fortuna hilfreich bei.“
„Fortuna ist ein Weib; um es unterzukriegen, muss man es schlagen und stoßen. Man sieht auch, dass es sich leichter von Draufgängern bezwingen läßt als von denen, die kühl abwägend vorgehen.“ beschreibt Niccolò Machiavelli in seinem Werk „Der Fürst“ die Glücksgöttin. In dieser Sichtweise Machiavellis könnte man sagen, Fortuna bzw. sich selbst zum eigenen Glück zwingen.
Eine Redewendung die mich schon seit jahrzehnten begleitet ist: „Lass den Kopf nicht hängen, den Kopf hängenlassen dürfen nur Fledermäuse!“
Und genau dabei hilft Nina Reidel den Menschen, sich nicht hängen lassen, trotz oder gerade der widrigen Umstände zuversichtlich durch die Welt gehen und sein eigenens Leben meistern. Dabei geht sie sehr einfühlsam mit den Kursteilnehmern und deren Bedenken und Sorgen um.
Text und Fotos: Robert Pastor
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