Wolfgang Folmer macht die Nacht sichtbar
Am 27. April wurde die Ausstellung mit dem Titel „Nachtstücke“ im Rathaus mit einer Vernissage eröffnet.
Bürgermeister Matthias Renschler brachte in seiner Begrüßungsrede seine Freude darüber zum Ausdruck, dass es nun wieder möglich ist, Kunst einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung kamen bereits einige Tage vor der Vernissage in den Genuss, die Bilder im Rathaus betrachten zu dürfen. „Die tollen Bilder von Wolfgang Folmer haben für das eine oder andere Flurgespräch gesorgt“, so Matthias Renschler. Die Bilder regten einerseits dazu an, der Frage nachzugehen, wo in Walldorf und Umgebung die Aufnahmen gemacht wurden. Zum anderen sei es auch interessant zu sehen, wie einem bei Tag vertraute Orte eine ganz andere Stimmung bei Nacht entfalten können.
Wolfgang Folmer hat im September 2021 die städtische Künstlerwohnung bezogen, wo er seitdem lebt und vor allem arbeitet. In dieser Zeit hat er sich vor allem als nachtaktiver Künstler betätigt. Nach Sonnenuntergang zog Wolfgang Folmer immer wieder los, um interessante Orte in und um Walldorf zu entdecken und mit der Kamera festzuhalten.
Matthias Renschler dankte Wolfgang Folmer, „der sich im wahrsten Sinne des Wortes für uns die Nächte um die Ohren geschlagen hat“. In seine Dankesworte schloss der Bürgermeister auch den Kunstbeauftragten der Stadt, Hartmuth Schweizer ein, der den Künstler anschließend vorstellte, sowie Heike Käller, Fachdienstleiterin Kultur und Sport, die für die Organisation der Ausstellung verantwortlich zeichnet.
Hartmuth Schweizer stellte die Vita von Wolfgang Folmer vor und ging unter anderem auf seine Vielseitigkeit als Künstler ein.
Im anschließenden Gespräch mit Hartmuth Schweizer wurde unter anderem der Frage nach der Inspiration des Künstlers und seinem Verhältnis zur Natur nachgegangen. Folmer erzählte, in Walldorf habe er sich vom Licht der Stadt leiten lassen und sei so auf Plätze und Verkehrskreisel gestoßen. Aufgefallen sei ihm in Walldorf, dass es im Vergleich zu Großstädten, in denen er unterwegs war, nachts sehr still werde. Die Ruhe auf den Straßen habe er auch nutzen können, um sich für einige Zeit dort zu positionieren, wo ansonsten Autos fahren. „Es ist ein Erlebnis als solches, es passiert auch um mich herum vieles, wenn ich fotografiere“, beschrieb er seine Erfahrungen. Was ihn gerade bei seiner Kunst umtreibt, könne er gar nicht so genau widergeben. „Ich kann gar nicht immer erklären, warum ich etwas tue, ich muss es einfach machen.“
Bei einem Rundgang mit den Gästen kamen Wolfgang Folmer und Hartmuth Schweizer direkt bei den Kunstwerken auf die Arbeit des Künstlers zu sprechen. Folmer erläuterte an einigen großformatigen Panoramabildern, wie er seine Kamera sowie Ausrüstung eingesetzt hatte und welche Rolle die Technik bei der Umsetzung seiner Kunst spielt. Seine Erfahrungen mit der Fotografie erläuterte Folmer an dem Abend so: „Meine Wahrnehmung wird durch die Kamera erweitert.“
Den Abschluss des offiziellen Programms bildete an dem Abend eine eindrucksvolle Vorführung im Ratssaal, in dem Folmers improvisierte Akustikaufnahmen zu sehen und zu hören waren. Im Anschluss daran konnten die Besucherinnen und Besucher auf einem Rundgang die Bilder selbst erkunden und mit Wolfgang Folmer ins Gespräch kommen.
Mit dieser Ausstellung endet auch der Aufenthalt von Wolfgang Folmer in der Walldorfer Künstlerwohnung. Die Stadt Walldorf wünscht ihm alles Gute und weiterhin viel Erfolg bei seinem künstlerischen Wirken.
Text und Foto: Stadt Walldorf