Viele Kunstinteressierte konnte Dr. Gerhard Baldes, Vorsitzender des Vereins Kunst für Walldorf, zur Vernissage der Ausstellung „FEINSTAUB – Geschichten in zwei und drei Dimensionen“ am 30. November begrüßen.
(bb) Die Vernissage wurde musikalisch begleitet von Walter-Michael Vollhardt, einem „Vollblutmusiker und Cellisten“, der als sein Schulfreund bereits zum zweiten Mal dankenswerterweise eine Vernissage in Walldorf mit seinem mitreißenden Cellospiel begleitete, wie Gerhard Baldes ausführte. Als ehemaliger Solo-Cellist beim Philharmonischen Orchester Freiburg, als Dirigent und Gast-Dozent u. a. in Italien, Brasilien, Nigeria und den USA und als Leiter des „Festival of Praise“ in Lagos ist Walter-Michael Vollhardt „eigentlich eine oder mehrere Nummern zu groß“ für Walldorf.
So fesselte Walter-Michael Vollhardt die Zuhörerinnen und Zuhörer mit langsamen und leisen und schnellen und lauteren Tönen auf seinem Cello.
Andrea Peter lebt im Raum Stuttgart und so fand Gerhard Baldes lächelnd eine Verbindung zum Thema der Ausstellung „FEINSTAUB“. Bevor Andrea Peter an den Kunstschulen Bietigheim und Stuttgart Graphik und Malerei studierte, schloss sie in Heidelberg ihr Studium der Biologie mit Diplom ab. Von 2008 bis 2018 war sie Dozentin für den Fachbereich Hochdruck an der FK Stuttgart.
Ihre künstlerischen Werke bezeichnet sie als „Stückwerk“ – „Risse, Sollbruchstellen, subversive Elemente … und „Ästhetik der Zerstörung: Brüchiges, Baufälliges, Zerrissenes …“
Aus der Inspiration von Großstadtlichtern entstand ein großes Bild, das – aus verschiedenen kleinen Bildern zusammengesetzt – den Besucher in der Galerie Alte Apotheke empfängt.
Momentan nimmt sie an der Ausstellung zum 100-jährigen Jubiläum des „Frauenkunststudiums“ in Böblingen teil.
Der zweite Künstler der Ausstellung, Mohammad Sazesh, wurde im Iran geboren und lebt schon lange Jahre in Italien. Seine Arbeiten in Stein und Bronze fertigt er seit 1983 in seinem Atelier in Carrara.
Seine Werke waren in zahlreichen Ausstellungen, u. a. in Deutschland, Österreich und Frankreich zu sehen, sind aber auch in Museen und öffentlichen Plätzen ausgestellt. Von 2016 bis 2019 war Mohammad Sazesh Kurator von „Pitagora“ in Santa Severina/Crotone in Kalabrien.
Gerhard Baldes findet die „Arbeiten in Stein und Bronze faszinierend. Hier finden sich immer auch Anklänge an die mesopotamische Formenwelt und Sprache“, die in unsere moderne Welt „transportiert und transformiert“ werden.
Mohammad Sazesh ist auch ein herausragender Maler und Graphiker, aber „um einen erweiterten Spannungsbogen zu erzeugen“, zeigt die Ausstellung von Mohammad Sazesh in Walldorf nur ruhige und kraftvolle Formen als Gegensatz zu den Druckgraphiken von Andrea Peter.
(auf dem Foto v. l.: Walter-Michael Vollhardt, Gerhard Baldes, Mohammad Sazesh, Hartmuth Schweizer und Andrea Peter)
Nach seiner einführenden Rede begrüßte Gerhard Baldes den Kunstbeauftragten der Stadt Walldorf, Hartmuth Schweizer, mit den Worten: „Es gibt keinen Besseren, um Kunst zu erklären“.
Hartmuth Schweizer ging in seinen umfangreichen, interessanten Ausführungen auf die Biographien und die Werke von Andrea Peter und Mohammad Sazesh ein.
Das Cellospiel von Walter-Michael Vollhardt stimmte danach auf einen Abend voll angeregter Gespräche über die Kunst bei Sekt und Laugenstangen ein.
Arbeiten von Mohammad Sazesh
Drucke von Andrea Peter
Die Ausstellung in der Galerie Alte Apotheke, Walldorf, Hauptstr. 47, läuft noch bis zum 12. Januar.
Sie ist geöffnet sonn- und feiertags von 14 Uhr bis 17 Uhr und nach Vereinbarung (T.: 062272526).
Text: BBinz
Fotos: BBinz/Kunst für Walldorf