50 Jahre Astoria-Megler-Brücke – Bürgermeisterin Staab als „Regatta Marshall“
Mit fünfzig ist man im besten Alter. Ein „Best Ager“ ist auch die Astoria-Megler-Brücke, die seit einem halben Jahrhundert den Columbia River überspannt und Astoria im US-Bundesstaat Oregon mit Megler im Bundesstaat Washington verbindet.
Zur Einweihung am 27. August 1966 reiste eine Walldorfer Delegation in die „Sister City“ Astoria unter Leitung von Bürgermeister Wilhelm Willinger. Für Astoria war es selbstverständlich, dass auch bei der 50-Jahr-Feier, die in die traditionsreiche „Astoria Regatta“ eingebettet war, eine Walldorfer Delegation dabei sein sollte, diesmal unter Leitung von Bürgermeisterin Christiane Staab. Mit ihr waren Mitglieder des Gemeinderats und des Deutsch-Amerikanischen Freundeskreises angereist, um das Ereignis zu feiern. 1966 war die Astoria-Megler-Bridge die weltweit längste Fachwerkbrücke mit einer Länge von 6,54 Kilometern und einer Breite von 8,50 Metern, die die vorherigen Fährverbindungen ablöste.
Die „Re-Dedication“ der Brücke erfolgte am 13. August. Bürgermeisterin Christiane Staab überreichte als Gastgeschenk eine von Walldorfs Ehrenbürger Wilhelm Schneider geschaffene Plastik aus einem über eine Milliarde Jahren alten Stein mit einer Abbildung der Brücke sowie der Wappen von Astoria und Walldorf. Dies sei ein Zeichen für die Dauerhaftigkeit und Beständigkeit der Freundschaft zwischen den beiden Städten, erklärte Staab.
Es folgten Ansprachen von Vertretern der Staaten Oregon und Washington, die Vorstellung einiger Bauarbeiter aus der Zeit von 1962 bis 1966 und eine Brückenüberquerung mit dem Schulbus. Bei der anschließenden „Astoria Regatta“, einer seit 1894 stattfindenden Landparade zum Ende der Fischereisaison, fungierte die Walldorfer Bürgermeisterin als „Grand Marshall“, chauffiert von Bruce Conner, dem Vorsitzenden des dortigen Partnerschaftskomitees. Es folgte ein Feuerwehrauto zu Ehren von Feuerwehr-Gast Klaus-Jürgen Kempf, eher als James bekannt. An Bord waren auch die Walldorfer Gemeinderäte und Mitglieder des Walldorfer Deutsch-Amerikanischen Freundeskreises. Danach ging es zur „Boat Parade“ auf den Columbia River.
Dem großen Parade-Tag war am 12. August das traditionelle Regatta-Rosen-Pflanzen vorangegangen. Es fand nicht wie sonst im historischen Flavel-Haus statt, sondern im Lighthouse Park im Nachbarort Warrenton. Ein „Admiralsempfang“ im Barbey Center, dem ehemaligen Bahnhof von Astoria, stand ebenfalls auf dem Programm. Wie üblich bei fast jeder Veranstaltung eröffneten vier Angehörige der Küstenwache mit ihren Fahnen den offiziellen Teil. Zum Ausklang des Tages wurde zu einem Konzert im Warrenton City Park eingeladen.
„Wie ein Familientreffen“
Ausklang und offizieller Abschied von Astoria war eine „Fireworks Show“ über dem Columbia River. Die Walldorfer Delegationsmitglieder genossen die herzliche Gastfreundschaft der Astorianer, bei denen sie privat untergebracht waren. „Es war wie ein Familientreffen“, freute sich Christiane Staab. James Kempf, Enkel von Altstadtrat Jakob Buhl, der anno 1966 in Astoria dabei war, erklärte, dass zusammen mit seinem Sohn Steffen bereits vier Generationen die Gastfreundschaft in Astoria genossen hätten. Ein Beweis für eine lebendige Städtepartnerschaft über viele Meilen oder Kilometer hinweg.
Die Walldorfer Delegation unter der Astoria-Megler-Bridge. Bürgermeisterin Christiane Staab hält das Präsent für die Gastgeber, eine Plastik von Wilhelm Schneider, in Händen.
Bei der Landparade waren die Fahrzeuge mit Bürgermeisterin Staab als „Grand Marshall“ und das Feuerwehrauto mit Gemeinderäten und weiteren Delegationsmitgliedern an der Spitze
Text: Stadt Walldorf
(Fotos: Herbert C. Ebeling)