Gefahr für Früchteversorgung in Deutschland?
Ein schweres Unwetter im Osten und Süden Spaniens hat verheerende Schäden in der Landwirtschaft hinterlassen. Über 200 Menschen kamen ums Leben, und viele Regionen sind noch immer vom Chaos der Überschwemmungen betroffen. Besonders die Landwirtschaft leidet unter den Folgen, was auch Auswirkungen auf die Obst- und Gemüseversorgung in Deutschland haben könnte.
Schwere Schäden in der Zitrusregion Valencia
Spaniens bedeutende Obst- und Gemüseanbaugebiete, darunter das Campo de Dalias in Almería und die Orangenregion Valencia, sind stark betroffen. Rund 4.200 Hektar Gewächshausflächen wurden beschädigt. Besonders Zitrusfrüchte, wie Orangen, haben unter dem Sturm und den riesigen Hagelkörnern gelitten. In Valencia, wo Deutschland jährlich fast 200.000 Tonnen Orangen importiert, könnte die Ernte erheblich beeinträchtigt sein. Die Schäden durch zerstörte Plastikplanen und nasse Bedingungen könnten Millionen Euro kosten.
Auswirkungen auf die Lieferketten
Die deutsche Supermarktkette Edeka hat bereits vor Engpässen gewarnt. Einige Regionalkaufleute rechnen mit Lieferproblemen und reduzieren das Angebot von Kaki- und Zitrusfrüchten. Auch die Kaki-Ernte in Valencia ist zu mehr als 70 Prozent zerstört worden. Lidl und Kaufland haben noch keine genauen Informationen zu den Auswirkungen auf ihre Lieferketten gegeben, doch Experten befürchten, dass Ersatz aus anderen Regionen nicht ausreichen wird.
Zitrusfrucht-Mangel: Internationale Auswirkungen
Nicht nur Spanien ist betroffen. Auch in den USA, wo der Hurrikan „Milton“ in Florida die Produktion von Orangensaft gestoppt hat, und in Brasilien, wo die Ernte bereits schwach war, sind die Erntebedingungen schlecht. Die Fruchtsaftindustrie befürchtet, dass Produzenten den Mangel durch Schummelei ausgleichen könnten, etwa durch das Verdünnen von Saft mit Wasser oder das Mischen mit anderen Fruchtsäften. Die vollständigen Auswirkungen des Unwetters in Spanien sind noch nicht abzusehen, da die Aufräumarbeiten noch im Gange sind.