Interessantes aus der Molekularbiologie
„Ich freue mich, dass Sie alle da sind“, hieß Promega-Geschäftsführer Dr. Hans-Joachim Müller die rund 200 Unternehmer und Selbstständigen aus Walldorf und Wiesloch herzlich willkommen, die zum gemeinsamen Unternehmertreffen der beiden Städte in den Räumen der Promega GmbH erschienen waren. Müller kündigte schon zu Beginn an, ihnen später noch Interessantes aus dem weiten Feld der Molekularbiologie zu erzählen, auf dem die Firma tätig ist.
„Ich wünsche ein gutes Vernetzen und gute Gespräche“, begrüßte auch Bürgermeister Matthias Renschler die Unternehmer.
Renschler zeigte sich in seiner kurzen Ansprache einmal mehr „schwer beeindruckt“ vom Gebäude, das „nicht umsonst einen Architekturpreis“ gewonnen habe. 2019 hatte die deutsche Zweigstelle des US-amerikanischen Unternehmens Promega Corporation ihren Sitz von Mannheim nach Walldorf verlagert, im neuen Haus wurden Verwaltung, Geräteservicecenter und europäisches Logistikzentrum an einem Ort zusammengeführt. Das Gebäude, in dem sich die Arbeitsplätze der Verwaltung, Logistik- und Produktionsbereiche um einen mehrgeschossigen Marktplatz unter einer 9000 Quadratmeter großen Holzdachkonstruktion gruppieren, war vom Bund der Architekten 2020 mit einer Hugo-Häring-Auszeichnung gewürdigt worden.
Der Bürgermeister dankte den Wirtschaftsförderungen beider Städte, Susanne Nisius und Sandra Seitz (Walldorf) sowie Cornelia Schneider (Wiesloch) für die Organisation des Treffens.
„Einen schönen Austausch untereinander“ wünschte auch der Wieslocher Oberbürgermeister Dirk Elkemann, der sich freute, dass die Tradition des Unternehmertreffens im gemeinsamen Mittelzentrum fortgesetzt werde. Das könnten die Anwesenden nutzen, „um ein bisschen über den Tellerrand zu schauen“, damit die beiden Städte „auch mental“ weiter zusammenwachsen könnten. Als Beispiel für die gute Zusammenarbeit der Stadtverwaltungen nannte er die Bestrebungen, den Fahrradverkehr zu stärken. Und Elkemann verschwieg nicht, dass er vor seiner Zeit als OB in Wiesloch, noch als Bürgermeister in Schwetzingen, vergeblich versucht habe, Promega dorthin zu holen. Der neue Standort in Walldorf sei aber „hervorragend umgesetzt“.
Die Promega Corporation, laut Dr. Müller vor 45 Jahren in den USA „in einer Garage gegründet“, hat heute laut dem deutschen Geschäftsführer weltweit 2000 Mitarbeiter, 16 Zweigstellen in verschiedenen Ländern und ist durch Vertriebshändler in fast jedem Land vertreten. In Walldorf kümmern sich rund 150 Mitarbeiter um den Vertrieb der mehr als 4000 molekularbiologischen Produkte, die in der biowissenschaftlichen Forschung in Bereichen wie Zellbiologie, DNA-, RNA- und Proteinanalyse, Arzneimittelentwicklung, Identifizierung von Menschen und Molekulardiagnostik zum Einsatz kommen. „Wir liefern vor allem an Forscher“, sagte Müller und nannte konkrete Beispiele. So wäre es nach seinen Worten während der Corona-Pandemie „ohne Firmen wie uns nicht so schnell möglich gewesen, Impfstoffe herzustellen“. Und ganz aktuell sei man an einem von der französischen Regierung gestarteten Versuch, etwas gegen die Vogelgrippe zu unternehmen, beteiligt: Ein Biotech-Unternehmen kaufe bei Promega das Rohmaterial, um 40 Millionen Entenküken zu impfen. „Wir freuen uns, wenn wir helfen können, diese Tiere zu schützen“, sagte Müller.
Dr. Anette Leue, die Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Promega, ging auf das rasante Wachstum des 1997 in Mannheim gegründeten deutschen Tochterunternehmens ein. Als man nach einem neuen Standort gesucht habe, sei die Firma in Walldorf „mit offenen Armen empfangen“ worden. „Wir passen hier wunderbar rein“, sagte Dr. Leue. Der Bau des Logistikzentrums sei dann auch von der Idee angetrieben worden, dass man hier „mindestens hundert Jahre“ bleiben wolle. Zur ungewöhnlichen, großzügigen Architektur erklärte sie: „Das sollte immer ein Raum der Begegnung werden, dieses Atrium ist unser Marktplatz.“ Bei Promega stehe „der Mensch im Mittelpunkt“, man wolle, „dass die Mitarbeiter sich wohlfühlen“. Deshalb gebe es unter anderem einen Fitnessraum, Dachterrassen und Yogakurse. „Es ist unheimlich schwer, Fachkräfte zu finden“, sagte sie, deshalb müsse man in den Bemühungen „eine Schippe drauflegen“.
Nach den Ansprachen stand bei einem kleinen Imbiss und Getränken der Austausch der Unternehmer untereinander im Mittelpunkt. Mit einer Tombola sorgte Promega für die gelungene Abrundung: Drei von Bundestrainer Hansi Flick signierte Fußbälle fanden glückliche Gewinner, den Erlös aus dem Losverkauf wird das Unternehmen zu gleichen Teilen (je 500 Euro) an die Tafeln in Wiesloch und Walldorf spenden. „Eine tolle Aktion“, freute sich Bürgermeister Matthias Renschler.
Text: Stadt Walldorf
Fotos: H. Pfeifer