Die Kirchengemeinden laden wieder an sechs Terminen ein
„Vielen Dank, dass Sie das machen“, freut sich Bürgermeister Matthias Renschler, als er beim Walldorfer Mittagstisch einen Blick in die Küche des katholischen Pfarrsaals wirft und die zahlreichen Helferinnen und Helfer sieht, die gerade fleißig dabei sind, in großen Schüsseln das Essen zu richten. Zum Auftakt am ersten von sechs Terminen im Januar und Februar gibt es Kartoffelsuppe und Würstchen, später wird als Nachtisch Grießpudding oder Latte-Macchiato-Creme gereicht, Kaffee und Zupfkuchen beschließen das kulinarische Angebot am ersten Nachmittag.
„In Gemeinschaft miteinander essen“ heißt das Motto der gemeinsamen Initiative von Mitgliedern der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden, und das unbeschwerte Miteinander – man hört es am Geräuschpegel im Saal – steht für viele der heute rund sechzig Besucher auch im Vordergrund.
Angesprochen sind nämlich vor allem Mitbürgerinnen und Mitbürger in Walldorf, die allein, älter oder bedürftig sind oder sich einsam fühlen. Und sie genießen sichtlich nicht nur die Mahlzeit, sondern auch die Gemeinschaft. „Ich war bisher noch nie dabei, das hat es ja in meiner bisherigen Amtszeit auch noch nicht gegeben“, sagt der Bürgermeister, der erst von Tisch zu Tisch geht und einen guten Appetit wünscht, dann bei Pfarrer Dr. Michael Hettich und Hannelore Blattmann einen Platz findet und sich ebenfalls gerne bewirten lässt.
Die Corona-Pandemie hat das Angebot in den vergangenen beiden Jahren verhindert.
„Wir haben Zehnjähriges“, erzählt Hannelore Blattmann, die zu den Gründerinnen des Walldorfer Mittagstischs gehört. 2013 hat der Walldorfer Mittagstisch zum ersten Mal stattgefunden, entstanden ist er aus einer Idee auf dem Zukunftskongress der Seelsorgeeinheit Walldorf-St. Leon-Rot im Jahr davor. „Wenn, dann ökumenisch“, das sei von Anfang an klar gewesen, so Blattmann. Schließlich hatten Mitglieder der beiden Kirchengemeinden schon Jahre vorher während der Sommerpause für die Besucher der „Plattform“ gekocht und dabei gute Erfahrungen gesammelt. Auch beim Mittagstisch ist der Zuspruch groß. Nach den Erfahrungen der ehrenamtlichen Helferinnen – auch zwei Männer sind mit an Bord – nimmt der Besuch von Woche zu Woche zu, spricht sich das Angebot rasch herum. Eine Gruppe aus ungefähr zwanzig Engagierten kümmert sich darum, dass der Laden läuft. Viele sind schon von Anfang an mit dabei.
„Früher haben wir viel selbst gekocht, im ersten Jahr auch viel gebacken“, erinnert sich Hannelore Blattmann. Das ist heute schon allein aus Kapazitätsgründen nicht mehr möglich. Dank der Unterstützung vieler Sponsoren und Spender ist nicht nur für die Anlieferung des Essens durch Walldorfer Caterer gesorgt, die ebenfalls zu den Sponsoren zählen, sondern auch für die Getränke oder die Tischdekoration. Beim Frühjahrskaffee und beim Adventskaffee, die beide dieses Jahr nach ähnlichem Muster ebenfalls wieder stattfinden sollen, wird außerdem für ein kleines Unterhaltungsprogramm gesorgt sein. Wobei auch Hannelore Blattmann sagt: „Die Leute wollen miteinander reden.“ Viel Programm braucht es also nicht.
Die Stimmung beim Küchenteam ist ebenfalls gut, alle sind sich einig, dass das Essen schmeckt und das Helfen Spaß macht. Was bei den nächsten Terminen serviert wird, will allerdings noch niemand verraten. Einmal soll es Wildbratwürste mit Kartoffelsalat geben, ist immerhin zu erfahren. Ansonsten darf man sich gerne überraschen lassen.
Info: Die weiteren Termine des Walldorfer Mittagstischs: jeweils dienstags am 17., 24. und 31. Januar sowie am 7. und 14. Februar ab 12 Uhr im katholischen Pfarrsaal unter der Kirche.
Text und Fotos: Stadt Walldorf