In Tagesordnungspunkt 9 der öffentlichen Gemeinderatssitzung vom 28. September lag dem Gemeinderat der Beschluss zur Baumaßnahme im Astorhaus vor.
Diese Baumaßnahme sieht den Austausch von Fenstern und Türen am denkmalgeschützten Gebäude sowie die Einrichtung eines direkten Zugangs vom Hauptraum zur rückseitigen Terrasse vor.
Das Ganze sei ein wesentlicher Schritt zur Modernisierung des Astorhauses, wie Bürgermeister Matthias Renschler betonte. Die Kosten für diese Maßnahmen werden auf rund 622.000 Euro geschätzt.
Stadtbaumeister Andreas Tisch stellte den Gemeinderäten die Details der Baumaßnahmen näher vor. Die Planungen seien mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt und werden es in den Details weiterhin, wie Andreas Tisch betonte. Man wolle etwa bestimmte „Türen, die etwas spröder im Charme sind, ein bisschen mehr an die Historie heranführen“.
Mathias Pütz (CDU) bezeichnete das Astorhaus als „eines der prägenden Baudenkmäler unserer Stadt“. Aufgrund der Belegung mit Heimatmuseum, Kita und Trauzimmer habe man „eine über die Anforderungen des baulichen Denkmals hinausgehende Sorgfaltspflicht bei der Instandhaltung“. Die Sanierung sei angebracht und man hoffe nun auf adäquate Angebote für die Baumaßnahme.
Manfred Zuber (SPD) ging auf die Fluchtwegproblematik beim Astorhaus ein. Man habe das schon vor drei Jahren mit dem Vorstand des Heimatvereins besprochen. Die Einrichtung eines direkten Zugangs vom Hauptraum zur Terrasse sei ein lange gehegter Wunsch gewesen, den man unterstütze. Eine Gesamtsanierung des Astorhauses sei zwar angebracht, aber aufgrund der Belegung nicht möglich. Den Austausch der Türen und Fenster nannte Manfred Zuber erforderlich sowohl aus Denkmalschutzgründen als auch aus energetischer Sicht.
Auch für Manfred Wolf (Grüne) ist das Astorhaus in die Zeit gekommen. „Selbstverständlich müssen wir da dran“, so Wolf. Das Kulturdenkmal erfülle auch heute noch wichtige Zwecke, der Erhalt sei daher eine Verpflichtung. Die Baumaßnahmen ergeben laut Wolf Vorteile sowohl für die Nutzer als auch für das Klima.
Für Fredy Kempf (FDP) ist das Astorhaus als Kulturstätte in Walldorf ganz vorne mit dabei. Die Kosten für die Baumaßnahmen seien zwar recht hoch, es stehe aber im Verhältnis zum Wert des Gebäudes. Die Baumaßnahme seien sowohl für den Erhalt des historischen Gebäudes als auch energetisch sinnvoll. Gut sei es, das Denkmalamt von Anfang an mit im Boot zu haben.
Der Gemeinderat stimmte im Anschluss einstimmig für die Baumaßnahmen.
Text: Stadt Walldorf
Fotos: BBinz