Enorme Bereitschaft der Walldorferinnen und Walldorfer zu helfen
Aus der Ukraine erreichen uns seit Kriegsbeginn täglich besorgniserregende Nachrichten. Das veranlasst immer mehr Menschen, Hilfe und Unterstützung zu leisten.
Auch in Walldorf: Das Ehepaar Karolina Giehsmann-Schäfer und Timo Schäfer hatte das beispielsweise dazu veranlasst, den gemeinsamen Urlaub zu unterbrechen und sich ganz der ehrenamtlichen Hilfe für die Ukraine zu widmen. Seit dem 2. März begannen sie, ein Netzwerk aufzubauen, mit dem sie in Walldorf Sachspenden einsammeln und über Polen in das Grenzgebiet und in die Ukraine transportieren lassen. Bei einem Gespräch im Rathaus informierten die beiden Anfang dieser Woche Bürgermeister Matthias Renschler, den Ersten Beigeordneten Otto Steinmann und Marco Schirmacher, Flüchtlings- und Integrationsbeauftragter der Stadt, über den Stand bei den Hilfsaktionen.
Karolina Giehsmann-Schäfer hat über ihre polnische Familie Kontakte in Polen, die sie und ihr Mann für ihre Ukraine-Hilfe nutzen. „Es ist auch für uns ein Lernprozess“, schildert Timo Schäfer die Koordinierung der Hilfe. Karolina Giehsmann-Schäfer weiß als praktizierende Ärztin: Es braucht dringend Spenden für die medizinische Versorgung. Daher steht das Ehepaar in Kontakt mit den Walldorfer Apotheken, um Medikamente und medizinisches Material wie Spritzen zu besorgen. „Ansonsten konzentrieren wir uns auf Dinge des täglichen Bedarfs“, sagt Timo Schäfer. Dazu gehören zum Beispiel Babynahrung, Windeln, Decken, Thermoskannen- und Becher. Kleidung wird nicht gesammelt. Bis auf eine Ausnahme: Socken, Mützen und Handschuhe, möglichst in ungebrauchtem Zustand, werden für die Männer an der Front benötigt.
Matthias Renschler und Otto Steinmann dankten dem Ehepaar für ihr „tolles und außerordentliches Engagement“ und sie zeigten sich ebenso dankbar und beeindruckt von der Welle der Hilfsbereitschaft, die in Walldorf für die vom Krieg betroffenen Menschen zu spüren ist. Auch die Gewerbetreibenden in Walldorf signalisierten schon früh ihre Unterstützung. So hat die SAP einen LKW für den Transport von gespendeten Sachen der Kleiderstube zur Verfügung gestellt. Auch bei der Unterbringung von geflüchteten Menschen gibt es große Unterstützung in Walldorf. Zahlreiche Menschen haben bereits privat Geflüchtete aufgenommen haben oder sind bereit, das zu tun.
„Wichtig ist in jedem Fall, dass sich die Leute bei uns melden, damit wir Bescheid wissen, wie viele Menschen aus der Ukraine da sind und auch entsprechend Hilfestellung geben können“, rät Marco Schirmacher. „Wir lassen niemanden alleine stehen“, so der Flüchtlings- und Integrationsbeauftragte.
Text und Foto: Stadt Walldorf