Liebe Kulturfreunde,
die Trockenheit ist für den Corona hoffentlich etwas hinderlich, aber unsere Gärten, Felder und Wälder leiden sehr darunter.
Hinter der Coronakrise lauert die wohl noch global gefährlichere Klimakrise. Halten wir doch mit schwarzem Humor dagegen, denn alles ist vergänglich und das ist doch verlässlich und beständig..
Regentonnens Leid
Sprach der Regen zu der Tonne
Hättest gerne dir zur Wonne
Etwas Wasser oder mehr
Du bist bis zum Grunde leer
Doch die Trockenheit verweigert
Ihr das bisschen Feuchtigkeit
Dass die Tonne nun recht zweifelt
An ihrer Lebendigkeit
Heißt sie doch mal Regentonne
Und nicht Trockentonne in der Sonne
Ist es Eifer oder Sucht
Jedenfalls die Tonne flucht
Auch beim Menschen etwas Feuchte
Hindern spröde Trockenheit
Sprengen auch etwas die Deiche
gegen öde Einsamkeit
Rüdiger Kolb Alföld-Lirikus
Facebook: „Zwischen Petöfi und Morgenstern“
Alföld = Tiefland = Puszta = Oberrheinische Tiefebene
Klimawandel-Exit
Leiden unter Trockenheit
Viele Gärten, Bauernfelder
Selbst der Wald kommt nicht zur Ruh
Setzt der Borkenkäfer zu
Und es wird nicht kälter
Hilft kein Regenzauberkult
Hilft nur Warten mit Geduld
Bringt der Sturm die Wassermassen
kann der Boden sie nicht fassen
Wasser kommt im Pulk
Spiegelt die Gesellschaft wieder
Arm und Reich, auf und nieder
Hunger in den Trockenzonen
Flut lässt nicht das Land bewohnen
Klima schlägt sich nieder
Kriecht der Klimawandel stetig
Frisst an Zonen und erledigt
In den fruchtbaren Bereichen
Rückzug für die Futterreichen
Die Natur fühlt sich genötigt
Ist der Exit nicht mehr weit
Machen wir in Heiterkeit
An die Wohlstandsinseln glauben
Wird uns den Verstand noch rauben
Ernten stehen nicht bereit
Wir bedauern exklusiv
Dass der Rasen trocken siecht
Auf den Schädel Sonne brennt
Hat die letzte Chance verpennt
Erde brennend riecht
Kümmernis für viele Pflanzen
Tier und Menschen folgen dann
Schmerzverdrängend vegetierend
auch vielleicht erfrierend
Ist das schon der Untergang?
Erde wird nicht untergehen
Erodierend weiterdrehen
Ausgangswandelnd
Exit
Stille
Rüdiger Kolb Alföld-Lirikus